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Die 5-jährige Gabi Schmidt wurde brutal ermordet. - Foto: ZDF/Kripo Fulda

FULDA Gestern bei Aktenzeichen xy ungelöst

Im Jahr 1983: Wer hat die kleine Gabriele Schmidt vergewaltigt und ermordet?

15.04.22 - In einem regional bekannten Mordfall aus dem Jahr 1983 suchen die Staatsanwaltschaft Fulda und das Polizeipräsidium Osthessen weiterhin gemeinsam nach Zeuginnen und Zeugen sowie Hinweisen aus der Bevölkerung auf den oder die Täter. Am Mittwochabend wurde der Fall in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" noch einmal ausführlich durch Holger Mannel von der Kriminalpolizei Fulda dargestellt. 

UPDATE: Seit Ausstrahlung der Sendung "Aktenzeichen XY" am gestrigen Abend erreichten die osthessische Polizei bereits am selben Abend Hinweise im zweistelligen Bereich. Auch weiterhin wenden sich Hinweisgeberinnen und -geber an die Ermittlerinnen und Ermittler. Für die Beamten ergeben sich nach derzeitigen Erkenntnissen hieraus einige neue Ermittlungsansätze, die möglicherweise zur Klärung des Sachverhalts beitragen können und die Kriminalbeamtinnen und -beamten dem Täter näherbringen.

In diesem Abwasserkanal wurde die Leiche des Kindes gefunden. Foto: Kripo Fulda

Leiche in Wasserkanal gefunden

Die fünfjährige Gabriele Schmidt war ein kleines und ruhiges Mädchen, dass sich des Öfteren im Bereich des Mehrfamilienhauses und des dahinterliegenden Gartens in der Magdeburger Straße 27 in Fulda aufhielt. Nach derzeitigen Erkenntnissen spielte die Fünfjährige auch am Nachmittag des 3. Juni 1983 auf dem Grundstück, das an den Wasserkanal Galgengraben angrenzt. Wenige Stunden später meldeten ihre Eltern sie als vermisst. Lediglich die Kleidung des Mädchens hatte man zu diesem Zeitpunkt noch in dem Garten des Hauses feststellen können.

Im Rahmen einer groß angelegten Suchaktion fand man in den frühen Morgenstunden des Folgetages die Leiche von Gabriele Schmidt mehrere Meter tief in einem unterirdisch verlaufenden Teil des Wasserkanals - lediglich mit einem Hemdchen bekleidet.

Eine anschließende Obduktion ergab: Die Fünfjährige wurde sexuell missbraucht und regelrecht zu Tode geschlagen. Ihr kleiner Körper wies mehrere Brüche und massive Kopfverletzungen auf. Unklar ist, ob das Mädchen noch lebte, als ihr die Verletzungen zugefügt wurden. "Das Kind hat ein Martyrium erlebt. Gabi wurde misshandelt, missbraucht, geschlagen und schließlich in der Röhre abgelegt", so Kriminalhauptkommissar Mannel in der Sendung.

Es handelt sich um ein grausames Verbrechen, dass die Polizei in Osthessen, aber auch die Menschen bis heute nicht loslässt.

Der tatsächliche Tatort, an dem das Mädchen zu Tode kam, ist bislang nicht geklärt. "Der Auffindeort von Gabriele Schmidt spricht für eine gute Ortskenntnis des Täters", erklärt Mannel, "Der Täter dürfte eine schmale Statur gehabt haben und trotzdem kräftig gewesen sein. Wir vermuten, dass er zur damaligen Zeit jünger war - möglicherweise zwischen 15 Jahren und 30 Jahren alt. Eventuell hat er sich durch das Kriechen in der Röhre auch Verletzungen an Armen oder Beinen zugezogen."

Für Holger Mannel und seine Kolleginnen und Kollegen stellt sich weiterhin die Frage: "Wem ist in der Tatnacht eine Person mit Verletzungen beziehungsweise Hautabschürfungen sowie dreckiger oder blutverschmierter Kleidung in der Nähe der Magdeburger Straße aufgefallen?" Auch verdächtige Beobachtungen in den Tagen zuvor sind für die Ermittler wichtig: Sie gehen davon aus, dass der Täter das Kind bereits über einen längeren Zeitraum beobachtet hatte. Mannel appelliert: "Irgendjemand muss den Täter kennen oder möglicherweise einen Verdacht gehabt haben, den er bis heute nicht geäußert hat."

Die Frage, wer Gabriele Schmidt zwischen 18 Uhr und 18:30 Uhr entführt oder von dem Grundstück weggelockt hat, bleibt weiterhin ungeklärt.

Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt

Eine anschließende Obduktion ergab: Die Fünfjährige wurde sexuell missbraucht ...Foto: Privat

Die Staatsanwaltschaft Fulda und die Polizei Osthessen ermitteln nach wie vor wegen Mordes. Da alle bisherigen Maßnahmen nicht zur Identifizierung von tatbeteiligten Personen führten, sprach der Fuldaer Kriminalhauptkommissar Holger Mannel aus Fulda in der Sendung "Aktenzeichen XY" über den Fall und bat die Zuschauer um Hilfe. 

Für Angaben, die zur Ermittlung und Ergreifung des Täters bzw. der Täter führen, wird vonseiten der Staatsanwaltschaft eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt. Die Zuerkennung und Verteilung der Belohnung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges. Die Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Beamtinnen und Beamte bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.

Privatpersonen erhöhen Belohnungssumme deutlich

Zuschauerinnen und Zuschauer bewegte das Schicksal der getöteten Gabriele Schmidt merklich. Vor diesem Hintergrund meldeten sich vereinzelte Privatpersonen aus dem gesamten Bundesgebiet und erhöhten die bereits ausgelobte Summe der Staatsanwaltschaft auf freiwilliger Basis erheblich.

Der Fundort befindet sich etwa 50 Meter von dem Haus in der Magdeburger Straße entfernt, ...Quelle: Google Earth / ZDF

Vertrauliche Behandlung von Hinweisen möglich

Für Hinweise hat die Polizei eine Erreichbarkeit unter der Telefonnummer 0661 / 10 50  oder 0661 / 105 44 47 im Internet unter der E-Mail-Adresse [email protected] eingerichtet. In begründeten Ausnahmefällen können diese auch vertraulich behandelt werden. (pm/nb) +++


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