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17.06.09 - Fulda

Ort der Erinnerung für Sturmius - Bronzeplastik in der Kirche von Malkes entdeckt

Wer im Stadtbild Fuldas den heiligen Sturmius, den eigentlichen Kloster- und damit Stadtgründer sucht, sucht bis auf die moderne Plastik im Domdechaneigarten bislang vergeblich. Doch nicht mehr lange. Denn Fuldas OB und Kulturdezernent Gerhard Möller möchte dem Weggefährten des Bistumsheiligen Bonifatius im Herzen der Stadt einen „sichtbaren Ort der Erinnerung“ geben. Eine vor wenigen Monaten in der Garage eines Restaurators wieder entdeckte Sturmius-Plastik soll als Bronze-Abguss die bisherige Figurengruppe des Brunnens auf dem Borgiasplatz mit Bonifatius und Ordensgründer Benedikt ergänzen.

Ausgangspunkt

Für Möller wird mit der Realisierung der Idee dieses Herzstück Fuldas spürbar an Attraktivität gewinnen: „Der Borgiasplatz entwickelt sich so zu einem interessanter Ausgangspunkt für Stadtführungen, an dem sich die Geschichte nachvollziehen lässt, vor allem aber in Bild und Wort plastisch wird.“

Spurensuche

Bevor die endgültige Entscheidung fiel, wo Sturmius künftig stehen sollte, war Kulturamtsleiter Dr. Werner Kirchhoff auf Spurensuche gegangen. Vielleicht, so die Hoffnung des Experten, war das barocke Original der qualitätsvollen Nachbildung im Fuldaer Bistumsbezirk zu finden. Kirchhoff fand zunächst heraus, dass es sich bei der Vorlage für die Kopie um eine Holzplastik gehandelt haben musste. Die Suche ging weiter. „Und siehe da: Nach einem Zusatzhinweis entdeckte Kirchhoff das Original in der Kirche von Malkes“, berichtet Möller vom aufregendsten Moment der Recherche. Die Abt-Mitra wird dort allerdings von Engeln gehalten. Das sei die Typologie in der Kapelle von Malkes. „Damit haben wir die Bestätigung, dass es Sturmius ist“, freut sich Fuldas Kulturdezernent. Und nicht nur er: Denn auch die Einwohner des Fuldaer Stadtteils sind stolz, dass „ihr Sturmius eine Aufwertung erfährt.“ Zwischenzeitlich hatte es wegen der Ursprungs der künftigen Brunnenfigur „wilde Spekulationen“ gegeben. Nun habe sich der „Nebel endlich gelichtet“. Möller geht davon aus, dass das Projekt „Sturmiusdenkmal“ eine „runde Sache“ wird: insbesondere durch die Platzierung von Sturmius an der Nahtstelle zwischen Altstadt und Neustadt.

Lingua Franca

Längst ist die Figur von der Stadt erworben. Dank ihr war die Idee entstanden, wie das Sturmiusdenkmal aussehen könnte. Gemeinsam mit Bonifatius als Auftraggeber (Missio) und Benedikt als „Ideengeber“ (Regula) soll Sturmius als Gründer Fuldas (Fundatio) nun die Brunnen-Trias bilden. Ursprünglich hatten die Planer die unterschiedlichsten Ideen entwickelt, beispielsweise die Figuren im Baumhain, vor der Stadtpfarrkirche oder am Brunnen aufzustellen. „Nach langer Überlegung haben wir uns für den Brunnen entschieden, der rekonstruiert werden soll“, erläutert Möller das aktuelle Konzept. Regula, Missio und Fundatio – diese drei lateinischen Begriffe, in der zu Bonifatius-Zeiten üblichen „Lingua Franca“ sollen zur Erklärung auf die Figurensockel geschrieben werden. Hinzu kommt eine Bronzeplatte als „Übersetzungshilfe“ am Brunnen, „die das Geschehen zusammenfasst“. Sturmius wird sich wahrscheinlich als Bronze-Statue zu Bonifatius und Benedikt hinzu gesellen Die beiden anderen Figuren möchte die Stadt als „Steinabguss“ nachbilden lassen. Im Herbst soll nach Vorstellungen des Oberbürgermeisters „alles fertig sein.“+++

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