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Doris Ratz und Werner Auth suchen Verstärkung in der Bezirksgruppe Osthessen des Blinden - und Sehbehindertenbundes. - Fotos: Maria Franco

FULDA "Suchen Menschen mit sozialer Ader"

Blindenbund in Not: Ohne Vorstand kein Weiterbestehen

29.04.22 - Kein Vorstand, keine Zukunft: Das Fortbestehen der Bezirksgruppe Osthessen des Blinden- und Sehbehindertenbundes steht derzeit auf der Kippe. Ein über die Jahre aufgebautes soziales Netzwerk, auf das Betroffene als auch Angehörige angewiesen sind. "Ich bin seit zehn Jahren im Team mit dabei. Die Treffen sind von großer Bedeutung. Man ist unter seinesgleichen und hat über die Zeit viele Kontakte aufgebaut", so Vorstandsmitglied Doris Ratz aus Grebenau (Vogelsbergkreis). Gemeinsam mit Werner Auth sucht sie händeringend nach Verstärkung.

Die Bezirksgruppe des Blinden- und Sehbehindertenbundes umfasst die Regionen Fulda, Hersfeld-Rotenburg, den Vogelsbergkreis sowie den Main-Kinzig-Kreis (Schlüchtern). Auf der letzten Jahreshauptversammlung konnte keine Nachfolge für den Vorstand gefunden werden. Ein alarmierendes Zeichen. "Regional bietet der Bund die Möglichkeit zum Austausch untereinander. Es ist eine Anlaufstelle, um bei Fragen zur Seite zu stehen", erklärt Ratz gegenüber O|N, die an Retinitis pigmentosa erkrankt ist. "Was kann man beispielsweise gegen die entsprechende Augenerkrankung tun? Wie sieht es mit einem Schwerbehindertenausweis aus oder mit Hilfsmitteln?" Betroffene könnten sich hier untereinander unterstützen. Kurzum - "der Bund gibt einem etwas zurück, man fühlt sich mit der Krankheit nicht alleine gelassen. Das soziale Wohl steht im Vordergrund", konstatiert die 72-Jährige.

"Uns fehlt es an Manpower"

Aktuell umfasst der Blinden- und Sehbehindertenbund in Osthessen knapp 80 Mitglieder. Auch der Fuldaer Werner Auth engagiert sich schon seit zwölf Jahren in der gemeinnützigen Organisation. Er ist selbst Betroffener aufgrund der Erkrankung Chorioideremie. Der 52-Jährige blickt ebenfalls der aktuellen Entwicklung mit Sorge entgegen. "In unserer Bezirksgruppe sind zum Großteil ältere Menschen. Es geht ab 70 aufwärts. Wir brauchen dringend Nachwuchs. Es fehlt definitiv an Manpower." Nun sei es höchste Zeit, etwas zu verändern. "Wer eine soziale Ader hat und gerne helfen möchte, ist bei uns herzlich willkommen."

Jeder kann sich für den Vorstand aufstellen 

Zu den Aufgaben im Vorstand zählt es unter anderem Ansprechpartner zu sein, die Planung von regelmäßigen Treffen beziehungsweise besonderen Festen wie im Sommer oder Winter zu übernehmen und im Kontakt zum Landesverband zu stehen. Hilfestellungen gebe es bei der Tätigkeit vom Blindenbund Hessen in Form von Schulungen oder kurzerhand auf telefonischem Weg. "Dank der Satzungsänderung ist es seit Herbst 2021 allen Menschen möglich - mit oder ohne Behinderung - in dieser Position aktiv zu sein. Früher war dies nur für Menschen mit einer Sehbehinderung ab 70 Prozent vorgesehen." 

Neue Mitglieder: Kreative Ideen erwünscht

Das Team freut sich auf neue Mitglieder.

Über neue Mitglieder generell würden sich Auth und Ratz natürlich ebenso freuen. Gemeinsame Aktivitäten wie Kegeln, Spielenachmittage oder Wanderausflüge stärken das Gemeinschaftsgefühl. Neue Ideen sind übrigens immer erwünscht: "Wir sind für junge Menschen offen, die uns mit Input bereichern - es ist jetzt einfach eine andere Generation an der Reihe", stellt Ratz abschließend fest.

Wer Interesse hat, den Blindenbund zu unterstützen, kann sich unter der Nummer 0661/49989020 oder per Mail unter [email protected] melden. (mkr) +++


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