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Sommerrodelbahn entsteht: Entwickelt sich Rotenburg zum Tourismusmagneten?
30.04.22 - Am Donnerstag gab es grünes Licht aus der Politik für eine Sommerrodelbahn in Rotenburg. Gemeinsam mit einer in der Region einzigartigen Hängebrücke will die Stadt ihre touristische Ausrichtung vor allem auf dem Rodenberg weiter voranbringen. Während die Hängebrücke privat von der Göbel Hotels Gruppe realisiert werden soll, trägt die Sommerrodelbahn die MER (Marketing- und Entwicklungsgesellschaft Rotenburg). Insgesamt belaufen sich die Kosten auf 2,5 bis drei Millionen Euro. Die Sommerrodelbahn soll nahe der Rodenberg-Alm entstehen.
"Wir wollen mit den verschiedenen Projekten unsere Stadt touristisch noch weiter aufwerten und gerade mit der Hängebrücke und eben der Sommerrodelbahn die Strahlkraft Rotenburgs überregional noch weiter ausbauen. Zudem gibt es im Stadtgebiet wenige Industrieflächen, die Einnahmen für die Stadt einbringen. Deshalb ist der Fokus auf den Tourismus von einer enormen Bedeutung, um die Wertschöpfungsketten dauerhaft zu steigern", erklärt MER-Chef Torben Schäfer im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch.
Risiko ist relativ gering
Insgesamt 2,5 bis drei Millionen Euro soll die ganzjährig nutzbare Rodelbahn kosten. Die Finanzierung übernimmt dabei komplett die MER, die Stadt Rotenburg bürgt lediglich für das Projekt. Zwar sei die Investition ein Risiko, allerdings hätte man dieses vorher genau abgewogen: "Im Vorfeld gab es natürlich Gespräche auch mit anderen Sommerrodelbahnen, wir haben uns im Vorfeld genau informiert. Das Risiko für das Projekt in unserer Stadt wird zudem von Experten als relativ gering einschätzt", so Schäfer weiter.Eine Besonderheit im Gegensatz zu vielen anderen Rodelbahnen ist, dass die Attraktion ganzjährig genutzt werden soll. Es gibt zwar Winter- und Sommerzeiten, das Konzept mache allerdings einen ganzjährigen Betrieb möglich: "Die Rodelschlitten werden mit einem Haubensystem ausgestattet sein. Bei gutem Wetter und hohen Temperaturen ist dieser nicht notwendig. Um den vollen Rodelspaß auch in der kalten Jahreszeit zu genießen, können die Schlitten mit einer Haube ausgestattet werden und die Bahn ist dadurch auch bei Regen oder tieferen Temperaturen nutzbar", blickt der Marketingchef voraus.
Übernachtungszahlen weiter steigern
Schon vor der Corona-Pandemie war Rotenburg im Landkreis anhand der Übernachtungszahlen ein touristischer Hotspot in der Region, diese Stellung soll laut Schäfer weiter ausgebaut werden: "Vor der Corona-Pandemie hatten wir jährlich rund 360.000 Übernachtungen. Mit den vielen städtebaulichen Maßnahmen (unter anderem der Aufwertung des Fuldaufers) und den Leuchtturmprojekten Hängebrücke und Sommerrodelbahn, wollen wir dies festigen und weiter ausbauen. Allerdings sind der Lohn und die Auswirkungen der Maßnahmen erst in einigen Jahren sichtbar. Wir sind jedoch sehr optimistisch, dass unsere Projekte erfolgreich sein werden."Der genaue Streckenverlauf steht noch nicht fest, die Wahl des Herstellers wird nun in nächster Zeit angegangen. Weitere naturschutzrechtliche Gutachten sind ebenfalls noch notwendig. Im Optimalfall soll die Rodelbahn im gleichen Zeitraum wie die Hängebrücke eröffnet werden, um sofort die Synergien zu nutzen. "Der Aufbau ist glücklicherweise weniger kompliziert, wir gehen davon aus, dass diese lediglich rund neun bis zwölf Monate andauern werden", ergänzt Schäfer abschließend. (Kevin Kunze)+++