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Neue Beobachtungsgebäude - Erfolgsgeschichte der Sternenwelt geht weiter
02.05.22 - Eine beeindruckende Bilanz konnte der Astrophysiker und 1. Vorsitzende der Sternenwelt Vogelsberg, Walter Gröning, in der Mitgliederversammlung am Samstag in Feldatal-Stumpertenrod ziehen. Zusätzlich zum vorhandenen Gebäudebestand wurden auf dem Areal der Sternwarte jüngst in privater Initiative acht weitere Beobachtungsgebäude errichtet, und auch der Verein stellt sich in mehrfacher Hinsicht zukunftsorientiert auf, wie zum Beispiel in Sachen Barrierefreiheit und weiterer Bautätigkeiten.
Es kann sich wahrlich sehen lassen, was der Verein Sternenwelt Vogelsberg auf seinem Areal in der Gemarkung von Feldatal-Stumpertenrod seit der Einweihung der Sternwarte in 2008 auf die Beine gestellt hat. Aber auch ihnen hat die Pandemie schwer zugesetzt: Durch den coronabedingten Wegfall von Publikumsveranstaltungen entfiel ein wesentlicher Teil der üblichen Einnahmen, wie Gröning in seinem Rechenschaftsbericht erläuterte. Dennoch wurden und werden zahlreiche bauliche Optimierungen vorgenommen, zum Teil vonseiten der Mitglieder privat finanziert, zum Teil seitens des Vereins.
Acht weitere Beobachtungsgebäude So wurden in jüngster Vergangenheit bereits acht weitere kleine Beobachtungsgebäude errichtet, weitere werden folgen, darunter auch eine weitere Kuppel. Der Beschluss dazu erfolgte mit großer Mehrheit. Ebenso gaben die Mitglieder das eindeutige Votum ab, dass der Verein bei einer weitreichenden Bezuschussung durch das hessische Sozialministerium in das Thema Barrierefreiheit eine namhafte Summe investieren soll - trotz deutlich steigender Ausgaben für Energie und Nebenkosten. "Die Treppe vor dem Funktionsgebäude, in dem sich auch die Sanitärräume befinden, ist für Menschen mit Handicap ein fast unüberwindliches Hindernis. Das kann und darf bei einem Ein- und Ausgang, der ja auch ein wichtiger Fluchtweg ist, so nicht bleiben! Da haben wir auch die Unterstützung von Bürgermeister Bach!", so Walter Gröning und der 2. Vorsitzende Reinhard Braden.
Der Vorsitzende ließ gegenüber OSTHESSEN|NEWS auch keinen Zweifel aufkommen: "Ohne die großartige und umfangreiche Eigenleistung einiger Vereins-Spezialisten bei den bisherigen Baumaßnahmen wäre das in dieser Form alles gar nicht möglich! Herausheben möchte ich insbesondere den Alleskönner aus Köddingen, Thomas Schmidt, der handwerklich einfach ein Genie ist!"
Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit
Wie ein roter Faden zogen sich auch Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit durch die Versammlung: Müllreduzierung, Energieeinsparung und Umweltschutz sind einerseits ein Gebot der steigenden Kosten, andererseits aber auch ganz offensichtlich Teil der DNA des Vereins. So verwies Gröning darauf, Mitgründer des Hessischen Expertennetzwerks gegen Lichtverschmutzung zu sein und appellierte an die ca. anwesenden 30 Mitglieder, auch selbst ihren Beitrag zu leisten zur Vermeidung von Lichtverschmutzung. "Viele Fehler geschehen mehr aus Unkenntnis als aus böser Absicht, daher sollte sich jeder auf der Homepage des Netzwerkes über mögliche Verbesserungsmöglichkeiten informieren! Eine geringere nächtliche Lichtverschmutzung hilft uns bei dem Blick zu den Sternen, es geht aber auch ganz einfach um die Verträglichkeit unseres Verhaltens für die Umwelt, speziell die Tierwelt, wie zum Beispiel die Insekten!"Mit einer positiven Entwicklung konnte der Abend ausklingen: Endlich können nun wieder die Neumondtreffen stattfinden, in denen der Verein mit Vorträgen zu wechselnden Themen die Gäste sensibilisiert, sie aber auch bei günstigen Sichtverhältnissen mit einem Teleskop-Blick in die Tiefen des Weltraums für den Namen des Vereins begeistert: Die Sternenwelt (über dem) Vogelsberg. (goa) +++