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Hazel Brugger: "Für ein Kind mache ich den Ofen nicht dreckig"
24.05.22 - In den USA geboren, in der Schweiz aufgewachsen, inzwischen wohnhaft in Köln und am Sonntag in der ausverkauften Orangerie in Fulda. Hazel Brugger (28) ist in ihrem Leben ganz schön rumgekommen. Doch seit die Comedy-Frau inmitten der Corona-Krise ihr erstes Kind zur Welt gebracht hat, ist Schluss mit der wilden Zeit.
Stattdessen ist die Selbst-Ironie einer frisch gebackenen Mama angesagt.
"Dann sitzt du mit zwölf komplett übernächtigten jungen Müttern beim Rückbildungskurs und eine 25-jährige, kinderlose Physiotherapie-Studentin, die sagt: 'Also Mädels, stellt euch vor, ihr sitzt auf einer Wiese und pflückt Blumen mit eurer Vagina'", erzählt Brugger aus ihrem "neuen Leben".
Und mit Rückbildungskurs sei mitnichten gemeint, seine Bikini-Figur für den nächsten Sommer in kürzester Zeit zurückzubekommen. "Es geht vielmehr darum, die durch Schwangerschaft und Geburt strapazierte Beckenboden-Muskulatur wieder so aufzubauen, dass beim Niesen oder Husten nicht ein bisschen Pipi in der Hose landet", erklärt Brugger.
Sie nimmt kein Blatt vor den Mund. So bekommen die Zuhörer in der Orangerie einen besonders bildlichen Eindruck davon, wie sich weibliche Brüste durch das Stillen verändern können: "Meine sehen aus wie gestreifte Damen-Socken, in die man feuchtes Vogelfutter gestopft hat – früher trug ich einen BH, weil ich es witzig fand und dachte, man macht das eben so. Heute hat der BH eine tragende Bedeutung", sagte sie.
Auch komme es bei Hazel und ihrem Mann Thomas Spitzer nur noch etwa im Monats-Takt zu Sex. "Aber es ist wunderschön, ein kleines Lebenswesen um sich herum zu haben", fügt sie schnell an.
Es sei auch nicht alles schlecht am Mama-sein, versichert Brugger. "Ich habe neun Monate Chicken-Nuggets gegessen und unten kam ein Gehirn raus – mein Körper muss also doch was können", berichtet sie stolz. Ungewöhnlich sei, dass man plötzlich alles süß findet, was der Nachwuchs so macht – und auch von fremden Babys könne Brugger kaum die Finger lassen, also im mütterlichen Sinne.
Inzwischen steht fest: Hazel möchte ein weiteres Kind. "Ich sage immer zu Thomas: Für eins mach' ich den Ofen nicht dreckig."
Bekannt ist Brugger spätestens seit ihrem Auftritt in der Amazon-Show "LOL" von Michael Bully Herbig. Zuvor war sie schon als Außenreporterin für die ZDF Heute-Show im Fernsehen. Mit ihrem Mann macht sie zudem noch den Podcast "Nur verheiratet".
Nach knapp 70 Minuten war dann schon Schluss mit dem Programm, das ursprünglich bereits 2020 hätte laufen sollen, aber wegen der Corona-Beschränkungen wieder und wieder verschoben wurde. "Jetzt genießt die nächsten sechs Monate, bis dann die Affenpocken kommen", sagt Brugger zum Abschluss.
Eine Zugabe gab es nicht. Dafür eine Fragerunde für das Publikum: Diese Chance nutzte dann Jana (19) aus Großenlüder. Sie hatte in einer Instagram-Story von Hazel und ihrem Mann Thomas gesehen, dass Hazel keine Socken trug. Also besorgte sie ihrem Idol ein Paar – Brugger war sichtlich gerührt, zog die Socken sofort an und verabschiedete sich von Fulda. (Otto Sitzmann)+++