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Der Sv Steinbach jubelt über den Klassenerhalt - Foto: Bernd Vogt

BURGHAUN SV Steinbach feiert Klassenerhalt

Ein 1500-Einwohner-Ort kickt weiter in Hessens Oberhaus

24.05.22 - Wie lange die Feier am Sonntagabend dauerte, das konnte Petr Paliatka am Tag danach nicht sagen. "Das weiß ich nicht so genau", meinte der Trainer von Steinbachs Fußballern, die sich mit dem 1:1 gegen Ginsheim die Zugehörigkeit in der Hessenliga gesichert hatten. "Solche Erfolge sind aber immer schön." Eine "richtige Erleichterung" spürte der 38-Jährige - schließlich hatte seine Mannschaft "vier Monate Gas gegeben. Vom Kopf her war das sehr anstrengend", meinte der Coach.

Seit März 2006 ist Paliatka im Verein, fast 13 Jahre spielte er selbst, die letzten als Spielertrainer - mit 35 war er noch aktiv und führte den SVS in die Hessenliga. Es sei nicht leicht, den aktuellen Erfolg einzuordnen. Nach der "Knochenmühle Hessenliga-Absstiegsrunde" mit all ihren Begleitumständen. "Ein Abstieg wäre kein Weltuntergang gewesen", bemerkte der Coach, "aber du hast natürlich immer den Anspruch, die Klasse zu halten". Und die erfahrenen Spieler in Steinbachs Team, wie Sebastian Bott oder der in der Rückrunde extrem wertvolle Fabian Wiegand könnten die Leistung, die der SVS erbracht hatte in den vergangenen Monaten, eh besser einschätzen als die vielen jüngeren. Paliatka wurde nicht müde zu betonen, dass ein 1500-Einwohner-Ort wie Steinbach konkurrieren könne mit Teams größeren Namens und aus wesentlich größeren Vereinen in der Hessenliga.

Von der "Katastrophe" zur Stabilität -  ein Team kann nicht lügen

Eines aber konnte Paliatka: Das turbulente vergangene Spieljahr Revue passieren lassen. Eine Mannschaft könne nicht lügen im Fußball - und er meinte damit: "Wenn du nicht gut vorbereitet bist im Fußball, egal in welcher Klasse, dann kannst du nichts erreichen." Das habe man an seinem Team gemerkt. Nach der achtmonatigen Corona-Pause nannte der ehrgeizige Coach, für seine "Schweine-Einheiten" bekannt, die Sommer-Vorbereitung im vergangenen Jahr "eine Katastrophe". Doch die beiden letzten Spiele der normalen Runde, die hätten seinem Team Auftrieb gegeben. Ein 0:1 bei der SG Barockstadt ("da haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht") und ein 2:2 in Alzenau kamen dabei heraus - und Paliatka erkannte: "Wir leben noch. Wir sind noch nicht weg."

Die Winter-Vorbereitung verlief - im Gegensatz zu der im Sommer zuvor - sehr gut. Sie gab viel Mut. Wieder machte es "klick" beim Coach. Und offensichtlich auch beim Team. "Wir haben gewusst, wir sind da. Und können uns das Glück, das man in diesem Modus brauchte, erarbeiten." Steinbachs Kicker trainierten oft auf Eiterfelds Kunstrasen, eigneten sich Kondition mit dem Ball an - was auf ihrem Platz nicht möglich gewesen wäre. Schon nach dem ersten Spiel in Griesheim wussten alle: Wir sind voll drin in der Klasse. Der SVS war physisch voll da, gewann an Stabilität als Team, eine Serie des Ungeschlagen-Seins folgte. Und sie mündete im Erfolg und Saisonziel "Klassenerhalt".

Das Gesicht der Rückrunde ist das gesamte Team

Eines der Gesichter der Rückrunde ist gewiss Max Stadler. Der 21-Jährige aus Rasdorf, der auch im letzten Spiel für den Treffer seines Teams sorgte, meinte, das Spiel in Friedberg sei der Schlüssel gewesen. 3:1 gewann der SVS da - mit viel Glück. "Unverdient", sagte Stadler, "aber dadurch haben wir viel Selbstvertrauen bekommen". Bescheiden bewertet er seine eigene Entwicklung. "Einige gehen jetzt halt rein, die vorher nicht reingegangen sind. Kaltschnäuzigkeit vielleicht". Oder Torwart Philipp Bagus ist zu´nennen, der in jungen Jahren so stabil geworden ist, dass man kaum darüber berichten darf. Oder Fabian Wiegand, der Teamplayer, der immer 65 bis 70 Prozent Verlässlichkeit in den Mannschaftstopf wirft. Oder die solide Abwerreihe um Lukas Hildenbrand, Tom Wiegand, Alin Neascu oder Sebastian Bott. Nein: Das Gesicht ist das gesamte Team.

Eines wollte Paliatka noch loswerden: "Das war ein ganz schweres Jahr. Die Jungs sollen die kurze Pause genießen." Sie endet am 24. Juni mit der Vorbereitung. Schließlich soll die besser werden als im vergangenen Jahr. Beim SVS und im 1500-Einwohner-Ort Steinbach. (wk) +++


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