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Mit dem neuen Gerät, das drei millimeterdünne Trokare mit Kamera und OP-Instrumenten vereine, sei lediglich ein zwei Zentimeter langer Schnitt im oder unterhalb des Bauchnabels notwendig.
PD Dr. Carolin Tonus, Chefärztin der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Herz-Jesu-Krankenhaus - Fotos: HJK
04.07.09 - Fulda
Schöner "steinfrei" – Gallenoperation ohne sichtbare Schnitte und unschöne Narben
Ein neues, minimal-invasives Verfahren der Gallenoperation wurde jetzt am Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda eingeführt. Wie die Klinik in einemr Pressemeldung berichtete, werde bei der neuen Technik auf größere Bauchschnitte verzichtet. Stattdessen arbeite der Operateur mit laparoskopischen Instrumenten, die durch den Bauchnabel eingeführt werden und die Entfernung der Gallensteine bzw. der Gallenblase ermöglichen. Die Vorteile der Operation: unschöne Narben blieben aus und die Wunde verheile schneller.
Für PD Dr. Carolin Tonus, Chefärztin der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Herz-Jesu-Krankenhaus, ist die Einführung des neuen Verfahrens ein weiterer Meilenstein der minimal-invasiven Chirurgie. „Noch in den 90er Jahren mussten Patienten, die sich die Gallenblasen entfernen ließen, mit 15 bis 20 Zentimeter langen Bauchschnitten leben“, erinnerte sich die Chefärztin (Fotos: HJK). In den letzten Jahren seien immerhin noch vier kleinere Schnitte notwendig gewesen, um alle OP-Instrumente zu platzieren. Mit dem neuen Gerät, das drei millimeterdünne Trokare mit Kamera und OP-Instrumenten vereine, sei lediglich ein zwei Zentimeter langer Schnitt im oder unterhalb des Bauchnabels notwendig.
Für PD Dr. Carolin Tonus liegen die Vorteile dieses Verfahrens auf der Hand: „Für viele Patienten – insbesondere für Frauen – ist der kosmetische Aspekt bei Operationen besonders wichtig. Bei dieser Operation bleibt nur eine kleine, kaum sichtbare Narbe zurück.“ Darüber hinaus verlaufe der Heilungsprozess im Vergleich mit anderen Methoden deutlich schneller und der Patient habe weniger Schmerzen. Dennoch sei die Methode nicht für jeden Patienten geeignet. Laut PD Dr. Tonus könne sie bei 30 bis 40 Prozent der Betroffenen angewendet werden. Bei Patienten mit Entzündungen oder starkem Übergewicht komme sie nicht infrage. +++