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Vorsicht mit Kindern beim Grillen! - Symbolbild: Pixabay

REGION Vorsicht: heiß!

Damit das Himmelfahrts-Wochenende cool bleibt: Tipps für sicheren Grillspaß

24.05.22 - Das Himmelfahrts-Wochenende steht vor der Tür – die freien Tage locken nach draußen und laden zur Lieblingsbeschäftigung vieler Deutscher ein: gemeinschaftliches Grillen auf dem Balkon oder im Garten. Doch Vorsicht ist geboten, denn ernste Gefahren mit fatalen Folgen lauern. Dr. Andreas Rügamer, Chefarzt der Unfallchirurgie an der Helios St. Elisabeth Klinik Hünfeld (Kreis Fulda), gibt Tipps zum sicheren Grillen.

Jedes Jahr kommt es bundesweit zu 4.000 bis 5.000 Grillunfällen. Etwa jeder achte davon endet mit schweren Verletzungen, die in Verbrennungszentren behandelt werden müssen. Häufig sind auch Kinder betroffen. Dr. Rügamer weiß, dass Sicherheit beim Grillen oberste Priorität hat und sich die meisten Risiken vermeiden lassen, wenn einige Grundregeln beachtet werden.

Die größten Gefahrenquellen beim Grillen

Dr. Andreas Rügamer, Chefarzt der Unfallchirurgie an der Helios St. Elisabeth Klinik ...Foto: Privat

"Der sichere Umgang beim Grillen beginnt bereits mit dem Gerät und Zubehör. Vorsicht ist besonders bei Grillanzündern angebracht. Flüssige Grillanzünder gehören zu den häufigsten Unfallquellen und sind für die meisten Grillunfälle verantwortlich", sagt Rügamer. Spiritus, Alkohol oder gar Benzin als Brandbeschleuniger sollten niemals verwendet werden. Auf die teils schon glühenden Kohlen gegossen, kann es sonst zu einer plötzlichen Verpuffung mit explosionsartiger Wirkung und Temperaturen von über 1.000 Grad kommen. Rügamer empfiehlt daher den Einsatz von festen Grillanzündern. "Auch Fettspritzer können beim Grillen zu tiefen Brandverletzungen führen – insbesondere an unbedeckten Körperstellen wie Händen, Armen oder dem Gesicht", ergänzt der Unfallchirurg. Zudem könne durch Funkenflug leicht brennbares Material wie Kleidung, Papier oder trockene Pflanzen in der Umgebung des Grills entzündet werden.

Grillen mit Kindern

Viele Menschen wissen nicht, wie gefährlich es ist, einen Grill mit Spiritus und Brandbeschleunigern anzuzünden. "Besonders tragisch enden diese Unfälle für Kinder, die auf Augenhöhe mit dem Grill stehen und meist frontal im Gesicht und am Oberkörper von der Flammenwand erfasst werden. Großflächige Verbrennungen von mehr als 50 Prozent der Körperoberfläche sind dabei keine Seltenheit", warnt Rügamer. Die betroffenen Kinder haben nicht nur einen langen und schmerzhaften Behandlungsweg vor sich, sie seien auch für ihr Leben durch Narben gezeichnet. Ein Leid, das durch Unwissenheit und Unachtsamkeit entstehe und das vermeidbar sei.

"Daher sollte man Kinder beim Grillen nie alleine in der Nähe des Feuers lassen. Denn auch nach dem Ende des eigentlichen Grillvorgangs droht Gefahr durch noch glimmende Asche auf dem Grillgerät", betont Rügamer. Zudem sollten Holzkohlereste erst nach vollständiger Abkühlung entsorgt werden.

Sieben Tipps für einen unbeschwerten Grillabend

· Achten Sie darauf, dass der Grill einen sicheren Stand hat. Bauen Sie keine Behelfskonstruktionen.

· Wenn Sie an einem Lagerfeuer grillen, sorgen Sie für einen nicht brennbaren Streifen rund um den Grillplatz – zum Beispiel aus Erde, Sand oder Steinen.

· Beaufsichtigen Sie den Grill – vor allem, wenn Kinder in der Nähe sind. So können Verletzungen vermieden werden.

· Gießen Sie niemals Spiritus oder andere brennbare Flüssigkeiten in die Glut. Die dabei entstehende Stichflamme kann zu gefährlichen Verbrennungen führen.

· Sollte schlechtes Wetter Sie aus dem Garten oder vom Balkon vertreiben – grillen Sie nie in geschlossenen Räumen. Auch zum Abkühlen hat der erloschene Grill hier nichts verloren: Es besteht Lebensgefahr durch tödliche Brandgase.

· Grillen Sie in der freien Natur nur auf dafür ausgewiesenen Plätzen. Respektieren Sie Verbote.

· Lassen Sie die Asche komplett abkühlen, ehe Sie sie entsorgen – doch nie in Kartons oder Plastikbehältern.

· Wenn es zu Verbrennungen kommt: Kühlen Sie Brandwunden kleineren Ausmaßes maximal zehn Minuten lang mit Wasser – nicht mit Eis oder eiskaltem Wasser. Rufen Sie bei größeren Verletzungen sofort Hilfe über den Notruf 112 oder suchen Sie einen Arzt auf.

· Bei Verbrennungen treten schon nach wenigen Sekunden Hautschädigungen auf. Dennoch sollten größere Brandwunden nicht langfristig gekühlt werden; eine Unterkühlung könnte die Folge sein. Die Wunde sollte eher mit einem Verbandtuch locker und ohne Druck umwickelt werden. Hausmittel wie Salben, Öl oder Mehl gehören keinesfalls in eine Brandwunde.

· Größere Brandverletzungen oder Verbrennungen an schwierigen Körperregionen, etwa im Gesicht oder an Gelenken, sollten in spezialisierten Kliniken mit einem Zentrum für Brandverletzte behandelt werden. Die Adressen sind allen Notärzten bekannt. (pm) +++


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