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Die "Ehrenleute" des Tages am Sozialgericht waren heute die ausscheidende Direktorin Hedwig Vogel und ihr Nachfolger Dr. Carsten Schütz. - Fotos: Patricia Kümpel

Zu den Gratulanten zählte auch Dr. Harald Klein, Präsident des Hessischen Landessozialgerichtes.

07.07.09 - Fulda

Generationswechsel am Sozialgericht Fulda: Dr. Carsten SCHÜTZ folgt Hedwig VOGEL

Nach mehr als elf Jahren als Direktorin des Sozialgerichtes in Fulda wurde heute Hedwig Vogel offiziell aus dem Dienst verabschiedet und für ihre lange und engagierte Mitarbeit gedankt. Gleichzeitig wurde ihr Nachfolger, der erst 38jährige Dr. Carsten Schütz in das Amt eingeführt. Zahlreiche Gratulanten hatten sich im Informationstechnologie-, Gründer- und Multimediazentrum (kurz ITZ) in Fulda eingefunden, um sowohl Hedwig Vogel als auch Carsten Schütz die Ehre zum Aus- bzw. Einstand zu erweisen.

Mit dem Wechsel der Direktion, so betonte man auf der feierlichen Veranstaltung mehrfach, fände ebenso ein Generationenwechsel statt. Dr. Harald Klein, der Präsident des Hessischen Landessozialgerichtes merkte an, dass mit dem neuen Direktor und seinem ebenso jungen Richterteam der Altersdurchschnitt somit bei 38 Jahren läge. Die intensive und mit "Herzblut" geleistete Arbeit von Hedwig Vogel kann so nun also an ein junges Team und einen Direktoren abgegeben werden, von dem man sich eine ebenso sorfältige wie menschliche Führung und Vorgehensweise bei der Erfüllung der Aufgaben erhofft, wie diese unter der Leitung der verabschiedeten Direktorin der Fall war. Dr. Roman Poseck, Abteilungsleiter im Hessischen Justizministerium führte an, wie wichtig und zunehmend bedeutend das Sozialgericht in den vergangenen Jahren geworden ist. Die Zahl der Verhandlungen sei um mehr als das doppelte gestiegen, die Einführung von Hartz IV und anderen Maßnahmen haben zu dieser Steigerung geführt. Mit der Strukturreform II stehe dabei eine weitere Änderung an, die voraussichtlich ab Anfang 2010 in Kraft treten wird. Dies bedeutet für das Sozialgericht Fulda einen erweiterten Zuständigkeitsbreich, der mit der Reform an die Landkreisgrenzen angepasst werden soll. Das Sozialgericht in Fulda ist eines von sieben in Hessen. Zusammen mit jenem in Marburg gehört es dabei zu den kleinsten Sozialgerichten.

Auch Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller begrüßte den neuen Amtsinhaber und sprach Hedwig Vogel seinen Dank sowie die besondere Verbundenheit der kommunalen Politik mit der Justiz aus. Anita Diegmüller aus dem Personalrat des Gerichtes beschrieb in ihren Dankesworten charmant die unkonventionelle und lockere Art ihrer ehemaligen Direktorin: "Sie ist ein ganz lieber Mensch und hatte stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte ihrer Mitarbeiter. Zudem war jederzeit spürbar, wie sehr sie für ihr kleines Gericht kämpfte." Für den Nachfolger Dr. Carsten Schütz hatte sie einen ausgefüllten Lottoschein mitgebracht: "Herr Schütz meinte, für ihn sei diese Stelle wie ein Sechser im Lotto. Ich bin also Glückszahlen von den Mitarbeitern sammeln gegangen und hoffe, dass diese Ihnen am Samstag einen weiteren Sechser bescheren". Tatsächlich hat der aus Dipperz stammende Schütz einen ganz besonderen Bezug zu seiner Geburtsstadt Stadt Fulda. Das Studium sowie die Arbeit als wissenschaftlicher Assistent führten ihn jedoch zwischenzeitlich nach Würzburg. Sein ehemaliger Professor Helmuth Schulze-Fielitz gelang es in einer ausgesprochen unterhaltsamen Rede, die Gründe aufzuzeigen, die Dr. Carsten Schütz als richtigen Mann für das Amt der Direktion ausweisen. Mit Hilfe verschiedenen Anekdoten aus dem Leben des "ehemaligen Studenten" und begeisterten Tischtennisspielers kam er schließlich zum Ergebnis, dass er glaube, Schütz habe dieses spezielle "Jutiz", eine ganz besondere Eigenschaft eines guten Richters, die, trotz seiner jungen Jahre, mit Lebenserfahrung und einem "moralischen Kompass" zu tun habe.

Auch Hedwig Vogel richtete schließlich einige Worte an die Gäste und bedankte sich bei Mitarbeitern und vielen anderen "Mitstreitern", die sie auf ihrem Weg als Direktorin begleiteten. Sie bedauerte, dass leider noch zu wenig bekannt sei, was Sozialgerichtbarkeit eigentlich bedeute. Weiterhin warnte sie vor der Tendenz, Verfahren übereilt und vorschnell abzuschließen und ermutigte ihre Nachfolger, sich von den Parolen zu schnellerer Arbeit nicht beirren zu lassen. Wichtig sei das Gespräch zwischen allen Parteien, das genaue Anhören der Personen und schließlich das sorgfältige Arbeiten und abwägen. Auch Dr. Carsten Schütz wandte sich schließlich an die erschienenen Gratulanten. Als Motto benutzte er ein Zitat, welches ihn schon als Schüler am Domgymnasium bei der Pensionierung eines Lieblingslehrers beeindruckt hatte: "Tritt keck auf, machs Maul auf, hör bald auf!" Seine Rolle sehe er nicht nur als verwaltender Direktor des Sozialgerichtes, sondern auch als Richter, dessen Anhörung der Person oberster Ziel sein muss. Vor allem habe er aber weiter die Rolle eines Menschen inne, der definitiv fehlbar sei. Getreu des Spruches "Wem der Herr ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand" hoffe er, die an ihn gestellten Erwartung zu erfüllen und das Amt würdig zu erfüllen. (pakü) +++




Dankesworte sprachen ebenfalls Dr. Roman Poseck, Abteilungsleiter im Hessischen Justizministerium...

... sowie Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller.


Möller übergab der ehemaligen Direktorin einen Stich der Stadt Fulda als Abschiedsgeschenk.

Von Anita Diegmüller aus dem Personalrat und seinen zukünftigen Mitarbeitern bekam Dr. Carsten Schütz einen Lottoschein, der ihm einen weiteren "Sechser" bescheren soll.


Zahlreiche Gäste kamen ins ITZ zu feierlichen Verabschiedung

Prof. Dr. Helmuth Schulze-Fielitz unterhielt mit einer humorvollen Rede über seinen "Schützling".

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