20 Euro für 20 Minuten - Normalität oder Abzocke?

14.06.22 - Jeder kennt es: Man muss zum Arzt und nimmt an, dass der Besuch nicht lange dauert. Also spart man etwas Geld und zieht einen Parkschein für lediglich eine halbe Stunde. Doch ehe man sich versieht, sitzt man nach einer halben Stunde immer noch im Wartezimmer. Auf dem Weg zurück hofft man kein Knöllchen am Auto zu finden, doch diesmal hat es einen erwischt: 20 Euro für 20 Minuten, die man zu lange gebraucht hat und schon beginnt der Tag eher suboptimal. Sofort kommt "Abzocke" oder "die Stadt braucht doch nur Geld" in den Sinn. Doch sind diese Gedanken gerechtfertigt?

Genau das ist einer Leserin passiert und O|N wollte wissen: 20 Euro für 20 Minuten - ist das einfach die Normalität oder tatsächlich "Abzocke"? Die Pressestelle der Stadt Fulda konnte hier weiterhelfen.

Bundesweite Verwarngelder

"Die Höhe von Verwarnungsgeldern wird bundeseinheitlich festgelegt, hier haben die Kommunen keinerlei Spielraum. Bei der letzten Änderung im Herbst 2021 wurden auch die Verwarnungsgelder für Ordnungswidrigkeiten im Bereich von Parkscheinautomaten angehoben". Dies bedeutet, dass die Stadt Fulda die Strafen und die Höhe der Verwarngelder nicht bestimmt. Es ist kein böswilliger Akt der Habgier, sie hält sich einfach an die vorgegebenen Regeln. 

Bei abgelaufenen Parkscheinen sind folgende Verwarngelder vorgesehen:

bis zu 30 Minuten                 20 Euro
länger als 30 Minuten          25 Euro
länger als 1 Stunde              30 Euro
länger als 2 Stunden            35 Euro
länger als 3 Stunden            40 Euro

Laut aktuellem Bußgeldkatalog gelten die oben genannten Strafen auch beim Parken ohne Parkschein oder Parkscheibe.

Also, das nächste Mal lieber eine halbe Stunde länger beim Parkschein einplanen und damit Geld sparen!(Mathias Schmidt) +++