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14.07.09 - Rotenburg
Erfolgreiches Reha-Projekt für Ex-Suchtkranke: "Hilfe für Rückkehr in Alltag"
Das unscheinbare Wohnhaus an der Fulda in Rotenburg sieht auf den ersten Blick nicht nach einer sozialen Einrichtung aus. Aber es beherbergt ein ambitioniertes und erfolgreiches Projekt der Drogenhilfe Nordhessen. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt besuchte auf Einladung des heimischen Bundestagsabgeordneten MdB Michael Roth (SPD) die Einrichtung „Betreutes Wohnen für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen“.
Schmidt verschaffte sich damit einen persönlichen Eindruck von mehreren Modellprojekten, die vom Bundesgesundheitsministerium gefördert werden. „In Rotenburg werden Brücken zurück in ein Leben ohne Drogen gebaut“, zeigte sich der Berliner Gast - nach Angaben von MdB - sichtlich beeindruckt über die Arbeit vor Ort.
Schauten sich ein ambitioniertes Drogenhilfe-Projekt an (s. obenstehendes FOTO, v. links n. rechts): Bürgermeister Manfred Fehr, Drogenhilfe-Leiter Ralf Bartholmai, Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt MdB, Michael Roth MdB
Hier finden derzeit vier suchtkranke Patienten ein Zuhause. Platz ist in dem seit eineinhalb Jahren für diese Einrichtung gemieteten Haus für sechs Personen. Alle Bewohner haben schon eine längere Therapiezeit hinter sich. Nach der Phase der Entgiftung folgt zunächst die Rehabilitation und erst dann kann der Einzug in das Wohnprojekt erfolgen. Hier wird dann versucht, in einer gewöhnlichen Umgebung wieder Anschluss an das alltägliche Leben zu finden. Die intensive Betreuung der Suchtkranken in einer möglichst frühen Phase verglich der Leiter der Drogenhilfe Nordhessen, Ralf Bartholmai, mit einem Feuerwehreinsatz: „Dort fahren Sie ja auch mit Ihrem kompletten Gerät zum Einsatz und schauen dann, was benötigt wird.“ Ebenso gebe es auch dank des engagierten Einsatzes der Ersten Kreisbeigeordneten Christa Bittner ein geschultes Team von Sozialarbeitern, Therapeuten und Medizinern, die sich gezielt um die individuellen Belange der Bedürftigen kümmerten.`
Mit Beschäftigungsangeboten sowie Einzel- und Gruppentherapien sorgten die Betreuer für eine Perspektive für ihre suchtkranken Schützlinge. Besonderer Wert werde dabei auf eine abgeschlossene Schulausbildung gelegt. "Ohne Schulabschluss stehen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt schlecht", weiß Michael Roth aus seinen zahlreichen Gesprächen und Ulla Schmidt ergänzte: "Gerade ein Abschluss wirkt häufig als stabilisierender Faktor auf junge Menschen." Dies könne entscheidend bei ehemals drogenabhängigen Patientinnen und Patienten sein. +++