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17.07.09 - Bad Hersfeld
DIE LINKE: "Behinderten-Werkstätten leiden unter der Wirtschaftskrise"
Die Werkstätten der Sozialen Förderstätten für Behinderte e.V., zu denen auch die Bad Hersfelder Werkstätten mit ca. 160 Arbeitsplätzen für behinderte Menschen gehören, sind ein soziales Dienstleistungsunternehmen. In den verschiedenen Arbeitsbereichen dieser Werkstätten wird sowohl Lohnfertigung als auch Eigenproduktion betrieben. Lohnfertigungen werden im Auftrag von regional ansässigen Industrie- und Handwerksbetrieben, ebenso wie im Auftrag von Privatkunden hergestellt. Leider schlage auch hier die Wirtschaftskrise heftig zu. In den ersten Monaten dieses Jahres seien drastische Auftrags- und Umsatzeinbrüche verzeichnet worden. Auch wenn die Aufträge fehlten, müssten die behinderten Menschen trotzdem beschäftigt und bezahlt werden. Dieses habe zur Folge, dass auch hier bereits deutliche Sparmaßnahmen eingeleitet werden mussten.
Um sich über die derzeitige Situation ein Bild vor Ort zu machen, besuchten Willi van Ooyen, Vorsitzender der Fraktion der LINKEN im Hessischen Landtag, sowie Marjana Schott, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, gemeinsam mit Mareike Zingsem, der Kandidatin zum Bundestag und Horst Zanger, Mitglied des Kreisvorstandes, am Donnerstag, den 16.07.2009 die Hersfelder Werkstätten.
Bad Hersfeld sei kein Einzelfall. Bundesweit betreuten die ca.700 Werkstätten rund 270 000 behinderte Menschen und die derzeitige Situation sei mancherorts schon richtig bedrohlich. Diese Werkstätten hätten aber eine Beschäftigungspflicht. Menschen, die wegen ihrer Behinderung keinen Job auf dem allgemeinen ersten Arbeitsmarkt finden, hätten einen Rechtsanspruch auf Beschäftigung in diesen Werkstätten. Damit dürfe, nach Ansicht der LINKEN, die öffentliche Hand die Kostenträger in der Krise nicht alleine lassen. Nach der Ansicht von Horst Zanger, wäre es nun angebracht, darüber nachzudenken, ob es nicht „neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit“ mit den Werkstätten gibt. Zanger betonte auch, dass trotz der prekären Situation der Haushalte des Kreises und der Gemeinden ein weiterer Abbau der sozialen Leistungen von den LINKEN nicht einfach hingenommen werde, schon gar nicht wenn es um sozial schwache Gruppen unserer Gesellschaft gehe, für deren Angelegenheiten die Linke immer ein Sprachrohr sei.+++