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Informationen über Bienen und Natur gab es für die Mitglieder der SPD AG 60 plus am Vogelschutzgehölz Maar. - Fotos: Dieter Graulich

LAUTERBACH SPD-Unterbezirk besucht Imker

Alles über die Biene: Von Bedrohungen bis zum Aussterben

27.06.22 - Sehr anschaulich vermittelte Imker Günter Euler (Wernges) zahlreichen Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft 60 plus des SPD-Unterbezirks Vogelsberg Kenntnisse über "Bienen und Natur". Im Vogelschutzgehölz Maar betonte er: "Wer Bienen hat, ist mehr mit der Natur verbunden".

Er gab zunächst einen Überblick über die verschiedenen Arten der Bienen. So zählten unter anderen Hummeln, Wespen, Hornissen, Solitärbienen und Honigbienen zur Gattung Bienen. Die Honigbiene gibt es bereits seit 40 Millionen Jahren auf der Erde, war von dem Imker zu hören. Sie sei nicht nur überlebenswichtig für Mensch und Natur, sondern auch ein sehr facettenreiches und faszinierendes Nutztier.

Bedrohung Pestizide

Grund genug, einen näheren Blick auf das Leben der Honigbienen zu werfen, die leider nicht mehr genug vielseitige Nahrung finden. In der Landwirtschaft würden immer häufiger Monokulturen angebaut, die nur kurze Zeit blühten. Auch eingesetzte Pestizide bedrohten das Leben der Biene. Aber es gebe auch natürliche Feinde der Bienen, die ihnen das Leben schwer machten. Neben Parasiten, wie dem kleinen Beutenkäfer oder dem Bienenwolf und der Bienenlaus, sei der größte tierische Feind der Biene die Varroamilbe. Diese aus Asien eingeschleppten Milben befallen die Brut und Brutzellen und schleppen Viren und Bakterien ein. Wird der Parasit nicht richtig bekämpft, kann dies das Ende für ein ganzes Bienenvolk bedeuten. Und zuletzt sei es auch der Klimawandel, der den Bienen zu schaffen mache, weil er ihren natürlichen Lebenszyklus ins Wanken bringe, war vom Imker Euler zu hören.

Zum Bienensterben führte er aus, dass dies große Auswirkungen auf unsere Ernährung habe, da die Ernten stark zurückgingen. Alle Nutzpflanzen, die unsere Nahrung sicherten, aber vor allem Obst und Gemüse, wären rar. Nicht zuletzt hätte auch die Wirtschaft mit der mangelnden Qualität und dem Rückgang unserer Nutzpflanzen stark zu kämpfen. Fast 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen werden von der Westlichen Honigbiene bestäubt. Die restlichen 20 Prozent gehen auf das Konto von Hummeln, Fliegen, solitären Wildbienen und anderen Insekten.

Großer Einfluss auf unsere Ernährung

Wenn die Bienen vollständig aussterben würden, und dazu noch andere Bestäubungsinsekten, dann ginge weltweit die Ernte massiv zurück. Bienen haben also einen großen Einfluss auf unsere Ernährung. Ohne ihre Bestäubungsarbeit müsste der Mensch auf etwa ein Drittel der Nutzpflanzen in seiner Ernährung verzichten, vor allem bei Obst und Gemüse wären die Rückgänge stark. Was bleiben würde, wären zum Beispiel Kartoffeln, Mais und Getreide. Fehlen aber gerade diese gesunden Elemente in unserer Ernährung, müsste man, drastisch gesehen, auch mit vermehrten Krankheitsfällen in der Menschheit rechnen. Abgesehen davon sei sicher, dass es ohne Bienen kaum Artenvielfalt mehr gäbe, weder auf den Tellern noch in den Gärten in Form von bunten und duftenden Blüten.

Anhand von Schaukästen und einzelnen Bienenvölker informierte Euler über das Teilen von Bienenvölkern, das Ausschwärmen und wieder Einfangen von Völkern, die Zucht von Königinnen und die Arbeit der Honigbienen insgesamt.

Nach der sehr interessanten Exkursion gab es ein gemeinsames Kaffeetrinken, bei dem natürlich auch frischer Bienenhonig auf dem Speisenplan stand. (gr) +++


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