90-jähriges Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Großentaft

28.06.22 - Rückblick in die Historie: 23 junge Kameraden gründeten, unter Bürgermeister Josef Sauerbier, am 20. Februar 1932 die Freiwillige Feuerwehr Großentaft (Landkreis Fulda). Erster Kommandant wurde Josef Kommer. Zum Schriftführer wurde Josef Sondergeld gewählt.

Vorher bestand in Großentaft wie seinerzeit üblich eine Pflichtfeuerwehr. In 1939 beschaffte die Gemeinde Großentaft für die Kameraden neue Uniform. Im gleichen Jahr wurde Kommandant Josef Kommer verabschiedet und Albert Jost zum neuen Kommandanten gewählt. Bis dahin wurden die Brände noch mit der alten Handdruckspritze der Pflichtfeuerwehr gelöscht. In 1942 wurde im Rahmen einer Beschaffungsaktion des Kreises Hünfeld unter Bürgermeister Ludwig Kircher ein TSA mit einer Motorspritze der Firma Magirus, Typ 108, angeschafft. Nach dem Krieg wollte keiner der jungen Leute, die am Krieg teilgenommen hatten, eine Uniform tragen. Jetzt wurden jüngere Personen angesprochen und unter Bürgermeister Karl Giebel die Feuerwehr neu belebt. Erster Ortsbrandmeister wurde Rudolf Jakob. In 1965 übernahm Karl Sauerbier die Leitung der Wehr. Es wurden regelmäßig Übungen abgehalten und jährlich am Bezirksfeuerwehrtag des Bezirkes IV teilgenommen. Karl Sauerbier war 24 Jahre Ortsbrandmeister. Ab dieser Zeit wurde unter dem Schriftführer Josef Hohmann II Protokoll geführt und eine Mitgliederliste angelegt.

Zur gleichen Zeit konnte eine neue Motorspritze TS 8 von der Firma Ziegler eingeweiht werden. Die Wehr bestand damals aus 26 Mitgliedern. In 1970 fand ein Grundlehrgang des Kreisfeuerwehrverbandes Hünfeld unter KBI Herbert Glöckner statt. Durch das hessische Brandschutz-Hilfeleistungs-Gesetz wurde das Feuerwehrwesen in Hessen neu geregelt. Die Funktion des Ortsbrandmeisters wurde durch den Wehrführer für die Einsatzabteilung und den 1. Vorsitzenden für den Verein getrennt. Ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8/8  wurde in 1974 angeschafft. In 1976 erhielt die Wehr am Sportplatz, als Anbau an das Sportlerheim, ein neues Feuerwehrhaus. Im gleichen Jahr richtete die Wehr den ersten Kreisfeuerwehrtag des Kreisfeuerwehrverbandes des Landkreises Fulda, im Altkreis Hünfeld, aus. Ebenfalls fand in diesem Jahr ein Grundlehrgang des Kreisfeuerwehrverbandes statt. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums wurde in 1982 eine Standarte angeschafft. Neben dem laufenden Übungsbetrieb wurden zwei Tagesfahrten nach Eisenach in die ehemalige DDR mit großer Beteiligung durchgeführt. In 1984 übernahm Kamerad Hubert Schmelz das Amt des Wehrführers. Ihm folgten als Wehrfüher Fredi Brähler, Michael Gensler, Marco Nophut, Christoph Wald, Andreas Kohlmann, Lukas Kohlmann, Manuel Arend und z. Zt. Philipp Krieg. Erster Vorsitzender blieb Karl Sauerbier bis 1989. Ihm folgten Helmut Arend, Michael Kommer, Alexander Heimrich, Tobias Gollbach und z. Zt. Jörg Franz.

Im September 2002 wurde durch die Marktgemeinde Eiterfeld ein neues Feuerwehrfahrzeug LF 8/6 beschafft. In 2011 konnte mit sehr viel Eigeninitiative (circa 5.500 Stunden Eigenleistung) das neue Feuerwehrhaus in der Rhönstraße eingeweiht werden. Die Feuerwehrkameraden haben sich über das neue Gebäude sehr gefreut und sind stolz darauf, eines der schönsten Häuser in der Region ihr eigen zu nennen.

Als im Jahre 2001 keine Jugendlichen mehr bereit waren, das Hutzelfeuer auszurichten, fragte die Ortsvorsteherin Christine Volkenand bei der Feuerwehr an, ob sie nicht das Hutzelfeuer organisieren könnte. Kamerad Jörg Franz ergriff die Initiative und richtete mit interessierten Jugendlichen das Hutzelfeuer aus. Daraus entstand die Idee, eine Jugendfeuerwehr zu gründen. So wurde im Rahmen des 70-jährigen Bestehens der Feuerwehr im Juni 2002 die Jugendfeuerwehr gegründet. Erster Jugendfeuerwehrwart war Jörg Franz.

Pünktlich zum 90-jährigen Bestehen wurde im letzten Jahr noch der Außenanstrich durch die Marktgemeinde verwirklicht. Im Rahmen der Festveranstaltungen wird ein neues MTF geweiht und in Dienst gestellt. (pm) +++