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Biberdamm Juni 2021, der Anstau begann und der Gieselweiher entstand. - Foto: privat

FULDA Polizei ermittelt

Verdacht auf Straftat: Biberdamm am Giesel-Weiher mutwillig zerstört

07.07.22 - "Es gibt Hinweise darauf, dass Ende Mai am Giesel-Weiher, westlich des Fuldaer Stadtteils Harmerz, ein Biberdamm mutwillig zerstört wurde. Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern wäre eine Straftat" erläutert Philipp Kirchlechner, Bibermanager vom Forstamt Fulda, HessenForst. Die Kriminalpolizei ermittelt in diesem Fall.

Der Damm ist komplett verschwunden, Im Hintergrund sieht man die alte Wasserkante ...Foto: HF Kirchlechner

"Der halbe See ist leer gelaufen, wodurch darin lebende Molche, Frösche und brütenden Wasservögel in ihrem Lebensraum stark beeinträchtigt wurden" erklärt Lena Daum, Untere Naturschutzbehörde Stadt Fulda. Es wurde Anzeige erstattet, da nach dem Bundesnaturschutzgesetz die Fortpflanzungs- oder Ruhestätten von wildlebenden Tieren besonders geschützter Arten weder zerstört, entnommen oder beschädigt werden dürfen. Dazu zählt auch der Damm des Bibers. Durch die Absenkung des Wasserspiegels sind die Eingänge zur Biberburg nun nicht mehr geschützt und die Biberfamilie ist Fressfeinden schutzlos ausgeliefert.

Freiheits- oder Geldstrafe

Biber sind wahre Künstler ihres Faches. Sie gestalten ganze Landschaften neu und kreieren mit ihrer Arbeit wichtige Lebensräume für eine Vielzahl an Arten. Für den Menschen leisten sie einen immer wichtiger werdenden Dienst: den Hoch- und Grundwasserschutz. Gerade diese Eigenschaft führt oft zu Konfliktfeldern. Diese Konflikte für Biber und Mensch sind aber gut zu lösen und das ist seit Anfang des Jahres die Aufgabe von Philipp Kirchlechner, der als "Funktionsbeschäftigter Naturschutz" beim Forstamt Fulda unter anderem für Biber, Wolf, Luchs und Fischotter zuständig ist. Die Oberste Naturschutzbehörde hatte diese Aufgaben per Erlass an HessenForst übertragen.

"Leider müssen wir immer wieder feststellen, dass Dämme zerstört oder beschädigt werden. Dies ist nicht nur verboten und wird strafrechtlich mit einer Freiheitsstrafe oder Geldstrafe geahndet, sondern führt in den meisten Fällen auch nicht zu dem vom Zerstörer erwünschten Ziel", erklärt Kirchlechner. Der Biber baut den Damm wieder auf, manchmal an anderer Stelle oder noch massiver. Besser sei es, sich bei Problemen direkt an ihn zu wenden.

Daueraufgabe Bibermanagement

Wasserspiegel um 1,2 m gesunken, Tiere sind vertrocknet. Auch die Burgeneingänge ...Foto: UNB Daum

Er hat ein ganzes Portfolio an Maßnahmen, die eingesetzt werden können, um beiden Seiten gerecht zu werden. Da der Biber als Landschaftsgärtner immer wieder "umbaut", ist die Arbeit von Bibermanager Philipp Kirchlechner eine Daueraufgabe: "Ich schaue immer wieder, ob der Biber meine ergriffenen Maßnahmen akzeptiert hat oder ob nachgesteuert werden muss." (pm) +++


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