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Auch in den Kommunen muss nach Einsparpotenzialen gesucht werden. Deshalb wird unter anderem die Temperatur in den Rathäusern heruntergefahren. - Symbolbild: Pixabay

KREIS HEF-ROF "Im Rathaus ist die Heizung aus"

Wie gehen Kommunen mit den aktuell hohen Energiekosten um?

14.07.22 - Die Energiepreise steigen in den letzten Wochen und Monaten auf Rekordhöhen. Nun wurde aufgrund von Wartungsarbeiten die Gas-Pipeline Nord Stream für einige Tage dicht gemacht. Viele Privathaushalte haben darunter zu leiden, doch wie gehen die örtlichen Kommunen mit der Situation auf dem Energiemarkt um. OSTHESSEN|NEWS hat bei drei Städten im Landkreis Hersfeld-Rotenburg nachgefragt.

Bad Hersfelds Bürgermeister Thomas Fehling Archivfoto: O|N/Carina Jirsch

Bad Hersfelds Bürgermeister Thomas Fehling erklärte: "Wir haben seit 2012 das Energiemonitring EMC in einer Vielzahl von städtischen Immobilien im Einsatz. Dieses werden wir zügig weiter ausbauen, um die Energieverbräuche am Verbrauchspunkt in möglichst kurzen Intervallen festzustellen und kurzfristig handeln zu können. Somit sind wir schon seit geraumer Zeit in der Lage, die Energieverbräuche relativ gut zu überwachen und dort nachzujustieren, wo sich Auffälligkeiten zeigen! Über das Energiedatenmonitoring können wir auch einen Teil unseres CO₂-Ausstoß kontinuierlich bilanzieren.

Wir sind dabei einen Klima-Monitor aufzubauen, mit dem wir den kompletten CO₂-Ausstoß der Verwaltung transparent machen können und damit den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zum Klima-Notstand in Bad Hersfeld umsetzen wollen. Die Energieverbrauchsdaten sind dafür eine Basisinformation.

In unseren städtischen Gebäuden versuchen wir mittels verstärkter Kontrollen der technischen Anlagen durch unser geschultes Personal, exakter Einstellungen der Warmwasserbereitung und durch das Vorziehen der turnusmäßigen Wartungen jede mögliche Kilowattstunde Gasverbrauch jetzt in der warmen Jahreszeit einzusparen. Aus hygienischen Gründen haben wir uns gegen ein komplettes Ausschalten der kombinierten Heiz-/Warmwasseraufbereitungsanlagen entschieden. Weitere, vielleicht 'drastischere' Maßnahmen sind im Moment nicht geplant."

Im Rathaus ist die Heizung aus

Der Bebraer Bürgermeister Stefan Knoche Archivfoto: O|N/Kevin Kunze

Auch in Stadt Bebra ist das Problem keine Neuigkeit. Bürgermeister Stefan Knoche schreibt auf Anfrage: "Aktuell läuft zum Beispiel im Rathaus keine Heizung. In den drei Etagenküchen laufen Unterstichgeräte. Die Toiletten verfügen nur über Kaltwasser seit eh und je. In den Dorfgemeinschaftshäusern sind Anlagen runtergeregelt. Viele Maßnahmen zur Energieeinsparung bereits in den letzten Jahren. Straßenbeleuchtung bereits komplett auf LED umgestellt. Aktuell suchen wir weitere Einsparpotentiale. Angefangen im Rathaus bis hin zu Kitas und weiteren städtischen Einrichtungen - auch ein Nachrüsten von Solaranlagen, Speichern wird geprüft."

Im Bereich des Schwimmbades sei die Stadt bereits auf dem klimaneutralen Weg: Denn das dortige Wasser werde bereits durch die vorhandene Solarabsorberanlage erwärmt. Der Einsatz der Gasheizung (als Stützheizung) beschränke sich auf die Zeiten zu Beginn und Ende der Badesaison und werde dann nur bedarfsgerecht eingeschaltet. 

Naturbad wird nicht beheizt

Heringens Bürgermeister Daniel Iliev Archivfoto: O|N/Hans-Hubertus Braune

Heringens Bürgermeister Daniel Iliev beobachtet indes mit Sorge das Problem, allerdings sieht er die städtischen Einrichtungen gut aufgestellt: "Bereits heute haben wir in verschiedenen Gebäuden nachhaltige Heizformen, beispielsweise verfügt das Fritz Kunze Bad oder das Rathaus (worüber das Bürgerhaus oder die anliegende Kirche mitversorgt werden) über Pelletheizungen. Andererseits wird das Naturbad nicht beheizt, was es zwar kühler macht als andere Bäder, aber eben auch erfrischender bei den Sommertemperaturen.

Dennoch haben wir natürlich auch Liegenschaften, die noch mit fossilen Rohstoffen beheizt werden; hier sind wir natürlich bedacht, möglichst sparsam mit den Ressourcen umzugehen - dies war aber auch schon vor der Krise gang und gäbe. Als Klimakommune wollen wir auch weiterhin auf regenerative Rohstoffe setzen - das Energiekonzept. Für das Werra-Kalibergbau-Museum wird auf nachhaltige Energiegewinnung ausgerichtet sein. Kurzum: Wir nehmen die derzeitige Krise natürlich mit Sorge zur Kenntnis, schließlich trifft es ja alle. Derzeit sehen wir uns aber noch ganz gut aufgestellt bei unseren Liegenschaften." (Kevin Kunze) +++


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