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Preisträger und Ehrende beim Festakt zur Hersfeldpreis-Verelihung - Fotos: Christopher Göbel/Carina Jirsch

BAD HERSFELD Hersfeldpreise verliehen

Außergewöhnliche tänzerische und darstellerische Leistungen ausgezeichnet

18.07.22 - In jedem Festspieljahr kürt eine Jury aus den Neu-Inszenierungen SchauspielerInnen, die den Großen Hersfeldpreis und den Hersfeldpreis für ihre darstellerischen Leistungen erhalten. Der Preis wird von der Gesellschaft der Freunde der Stiftsruine verliehen.

Die Jury aus TheaterkritikerInnen und JournalistInnen zeichnete in diesem Jahr das Tanzensemble aus dem Festspielmusical "Goethe!" mit dem Großen Hersfeldpreis aus. Den Hersfeldpreis teilen sich in diesem Jahr Robert Nickisch (Quasimodo) und Karla Sengteller (Ziege Djala) aus der Uraufführung von "Notre-Dame" in der Inszenierung von Intendant Joern Hinkel.

Das Tanzemsemble des Festspielmusicals "Goethe!" erhält den Großen Hersfeldpreis ...

Robert Nikisch

"Die Tänzerinnen und Tänzer stellen mit ihrer jungen Bewegungssprache und ansteckender Energie buchstäblich den Erfolg der Produktion auf die Beine", heißt es in der Begründung der Jury. "Kraftvoll, leidenschaftlich, aber zugleich mit großer Präzision, karikieren sie Juristen ebenso wie Jäger, Fabelwesen oder Studenten. Atemberaubend schnelle Kostümwechsel und akrobatische Körperbeherrschung ermöglichen es ihnen, in großen Ensemblebildern und mit individuellen Akzenten das prägende dramatische Element zu werden."

Hersfeldpreis geteilt

Karla Sengteller

Das Goethe!-Tanzensemble

Den Hersfeldpreis, der an Nickisch und Sengteller geht, begründet die Jury so: "In ihren mehr oder minder stummen Rollen erzeugen sie große Glaubwürdigkeit und beeindruckende Bühnenpräsenz. Als Außenseiterfiguren ziehen Robert Nickisch und Karla Sengteller die Blicke und Anteilnahme auf sich. Die Schicksale des Glöckners und der Gefährtin Esmeraldas berühren durch das körperliche Spiel und die Emotionalität der beiden Darsteller."

"Es ist so ungewohnt, etwas zu sagen", sagte Karla Sengteller, deren Rolle in "Notre-Dame" komplett stumm ist. Mit ihrem Spielpartner Robert Nikisch dankte sie der Jury für den Preis. "Ich freue mich riesig", so Nickisch. Auch Jurriaan Bles, der den Preis stellvertretend für die Dance-Crew und Choreografin Kim Duddy ein Empfang nahm, dankte und erwähnte, dass durch einen weiteren Ausfall im Ensemble heute ein neuer Mann ins Team komme. "Tanzen geht nun mal nicht mit Homeoffice", scherzte er, ehe er wieder zu Tanzproben eilte.

Bettina Fraschke (HNA) als Sprecherin der Jury äußerte zwei Wünsche: Dass die Ruine wieder bis in die Apsis bespielt werden solle und dass sich die Jury "wieder klassische Theaterstoffe auf der Bühne" wünsche.

Durch die Verleihung führte Helgo Hahn, der Vorsitzende der "Freunde der Hersfelder Stiftsruine", welche die Hersfeldpreise verleihen. Er begrüßte im Publikum die Schauspielerin Daniela Ziegler, die selbst zweimalige Hersfeld-Preisträgerin ist. "Corona stellt besondere Herausforderungen an die Festspiele 2022", so Bürgermeister Thomas Fehling. Er dankte für die "enorme Kraftanstrengung des gesamten Teams".

"Ich habe alle drei am liebsten"

Intendant Joern Hinkel, der gerade wieder von Corona genesen ist, sagte: "Das Tolle bei den Bad Hersfelder Festspielen ist, dass jeder überall hilft, wo es gerade nötig ist". Er lobte die "fantastischen Menschen auf und hinter der Bühne". Sein Sohn Romeo, der gerade aus Berlin zu Besuch ist, werde in der Garderobe aushelfen. Die Generalprobe von "Der kleine Glöckner" hat Hinkel nur per Video-Schalte mitverfolgen können. "Umso mehr freue ich mich, die Menschen hier wieder live und in Farbe sehen zu können". Auf die Frage Hahns, was er zu den drei diesjährigen Stücken sage, antwortete Hinkel salomonisch: "Ich habe alle drei am liebsten."

Ayse Asar, Staatsministerin im Hessischen Ministerium für Kunst und Wissenschaft, hob das Engagement der Stadt Bad Hersfeld für die Festspiele seit 71 Jahren hervor und überbrachte die Grüße der Landesregierung. "Gerade in diesen schweren Zeiten wissen wir, was Kunst und Kultur für eine Bedeutung haben", so Asar. 

Hahn hatte Nico Kleeman als Talkgast auf der Bühne, der gemeinsam mit Till Timmermann im vergangenen Jahr mit dem Hersfeldpreis ausgezeichnet worden war. "Dieser Preis ist neben dem Applaus eine Bestätigung und hat eine persönliche Note. Aber ich habe dadurch nicht mehr Jobs bekommen", meinte der junge Schauspieler. 

Jazzige Rhythmen

Die musikalische Begleitung der Preisverleihung gestalteten die GBO-Oldtimer-Bigband unter Hahns Leitung, Mathias Schlung mit zwei Songs sowie Iréna Flury und Philipp Büttner mit ihrem Duett aus "Goethe!", am Klavier begleitet von Bernd Steixner.

Der Jury gehörten in diesem Jahr Bettina Fraschke (HNA), Marion Schwarzmann (unter anderem Die Deutsche Bühne), Thomas Kobbe (WLZ), Hermann Diel (HR) und Pit Rampelt (ZDF) an. Das langjährige Jurymitglied Christoph Brandner war vor wenigen Monaten nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. (Christopher Göbel) +++


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