Patti Smith bewies eindrucksvoll, wieso sie die "Godmother of Punk" ist

18.07.22 - Endlich war es so weit. Am Samstagabend durften knapp 3000 Fans eine wahrhafte Ikone auf der Bühne am Domplatz begrüßen. Patti Smith, ihres Zeichens auch bekannt als "Godmother of Punk" war der dritte Act der Domplatzkonzerte und sorgte mit ihrer einzigartigen Ausstrahlung dafür, dass kaum noch jemand still stand. 

Patricia Lee "Patti" Smith ist eine lebende Legende. In ihrer Karriere beeinflusste und begeisterte der Punk Poet mit ihren Auftritten nicht nur die New Yorker Punkszene der 70er Jahre um ein vielfaches, sondern auch zahlreiche Fans weltweit. Wie stark die 75-jährige Kultfigur von ihren langjährigen Fans geliebt wird, konnte man an diesem Abend eindrucksvoll erkennen. 

"We are f*cking alive"

Müsse man dieses Konzert mit einem Satz erklären, so kann man dies am besten mit Patti Smiths eigenen Worten tun: "Feel your freedom. We are f*cking alive". Keine fünf Minuten hat es gedauert, bis bereits die Hälfte aller belegten Sitzplätze wieder leer waren und die Fans vor der Tribüne der Godmother of Punk zujubelten. Da war es völlig egal, zu welcher Generation oder welchem Alter man angehörte, denn jeder strahlte vor Leichtigkeit und Lebensfreude. Mit ihren Welthits wie "Because The Night", "Gloria" und "People Have The Power" bewies sie zusammen mit Lenny Kaye, Tony Shanahan und ihrem Sohn Jackson Smith, wie man Poesie und Musik zusammenführt und dabei nie den jugendlichen Charme verliert. 

"I am a human battery"

Mit ihrer authentischen und energiegeladenen Ausstrahlung zog sie alle in ihren Bann und strahlte förmlich vor lauter Freude. Sie selbst hatte dafür auch eine Erklärung, so nannte sie sich selbst eine "human battery", welche von ihren zahlreichen Fans aufgeladen wird. In Wahrheit jedoch hat Patti Smith die Fans mit ihrer Energie bewegt und diese wieder an alte Zeiten erinnern lassen. Mit ihrer absolut dominanten Bühnenpräsenz nahm sie die Leute mit und bewies mit ihren stolzen 75 Jahren, was für eine kämpferische Powerfrau sie ist. 

Für gewöhnlich nimmt Patti Smith zu ihren Konzerten immer Geld in der jeweiligen Landeswährung mit, um damit pöbelnden Leuten ihre Eintrittspreise zu erstatten und sie damit aus ihrem Konzert zu schicken. Am vergangenen Samstagabend jedoch hätte sie keinen einzigen Cent benötigt. Gegen Ende hin saß so gut wie niemand mehr still. Die Fans ließen sich einfach gehen und genossen diesen Abend. Eine Stimmung, die förmlich ansteckte und sogar berührte, denn es war schön zu erleben, wie befreit und lebhaft ein Jeder sein kann. (Mathias Schmidt)+++