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Giovanni Zarella zu Gast in Fulda - Fotos: Bernd Vogt

FULDA Domplatz-Konzert des italienischen Musikers

Giovanni Zarrella: Ein charmanter Vollblut-Entertainer

20.07.22 - Eines vorweg: Dieses Konzert von Giovanni Zarrella am Dienstagabend auf dem Fuldaer Domplatz (O|N berichtete bereits) hätte weitaus mehr Publikum verdient gehabt als die - maximal - 1.500 Besucherinnen und Besucher. Denn der 44-jährige italienische Musiker, geboren im baden-württembergischen Hechingen, der seine Karriere einst bei der Band "Bro'Sis" begann, entpuppt sich in den gut zweieinhalb Stunden (inklusive einer 20-minütigen Pause) als charmanter Vollblut-Entertainer. Dem von Beginn an der Kontakt zu den Zuhörerinnen und Zuhörern wichtig ist, von denen er anscheinend jede/jeden mit Namen kennt und denen er wohl im Laufe des Dienstags bei seinem Bummel durch Fulda und seinem Abstecher in eine Eisdiele begegnet ist.

Bad in der Menge: Giovanni Zarella. Foto: Bertram Lenz

Apropos Fulda: Zarrella hat sehr viel Lob für die "schöne" Barockstadt und die Fuldaer parat, von denen der größte Teil wohl Italiener seien. Wer die Stimmung am Dienstagabend erlebt hat, der dürfte mit Fug und Recht sagen: Der Mann hat Recht!

Das Publikum ist von Anfang an höchst textsicher bei der Sache, singt die auf Italienisch vorgetragenen deutschen Hits aus vollstem Herzen mit und ergötzt sich zugleich an berühmten Italo-Gassenhauern wie "Azzurro", "Volare" oder auch "Marina". Apropos "Marina": Zarrella spult nicht nur einfach sein Programm ab, sondern unterhält seine Zuhörerschaft im besten Wortsinne sowohl mit Anekdoten aus seinem (künstlerischen) Leben als auch aus der Musikhistorie. Oder hätten Sie gewusst, dass "Marina" der am meisten verkaufte italienische Song in Deutschland ist? 1959 übrigens veröffentlicht von Rocco Granata.

Roland Kaiser ist sein Vorbild


Sein Faible aber liegt darin, bekannte deutsche Songs auf Italienisch zu präsentieren - und dies tut er denn auch mit viel Inbrunst und stimmlichem Schmelz, untermalt mit dem einen oder anderen Hüftschwung. Roland Kaiser, der am Freitag bei ausverkauften Domplatzkonzert zu hören sein wird, ist eines seiner großen Vorbilder, "besonders auch wegen seiner Coolness". Und, man muss es so sagen: Viele der Lieder, die der 44-Jährige singt, klingen an diesem Abend teilweise viel besser als das Original. Was zweifellos an der Melodik der italienischen Sprache liegt. Das Publikum entdeckt dank dieser Interpretationen bekannte Sachen von Helene Fischer, Andrea Berg oder eben Roland Kaiser völlig neu, ist fasziniert und ganz hin und weg.

Was den Sänger so sympathisch macht, ist, dass nichts bei ihm aufgesetzt erscheint. Ob er jetzt ein Gespräch mit der Mutter eines weiblichen Fans via "Facetime" führt, die gerade im Krankenhaus liegt, eine Zuhörerin spontan zur "Bürgermeisterin von Fulda" macht, anderen zum Geburtstag gratuliert, sich sehr gerne fotografieren lässt oder mit der elfjährigen Annika (aus Lahr) und der sieben Jahre alten Lina (aus Magdlos) spontan Backgroundsängerinnen engagiert: Es sind diese Gesten, die ihn nahbar machen und unheimlich gut ankommen.

Nach einer beeindruckenden Version von Wolfgang Petrys "Wahnsinn" ist dann aber endgültig Schluss mit Zarrella und seiner hervorragend aufgelegten vierköpfigen Band. Wäre es nach dem Publikum gegangen, würde der Italiener wahrscheinlich jetzt noch immer auf dem Domplatz stehen und singen. Und seine Zuhörerinnen und Zuhörer zum Tanzen animieren. (Bertram Lenz) +++


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