Archiv

Die Vorstellung des neuen Berufsjägers Andreas Carl (dritter von links) im Birkwildhegering. Das Bild zeigt von links: Christoph Helm, Birkwildhegeringleiter, Eric Imm, Geschäftsführer der Wildlandstiftung Bayern, Andreas Carl, Dr. Wolfgang Schiefer Vorstandsvorsitzender der Wildlandstiftung Bayern und Vorstandsmitglied des Bayerischen Jagdverbandes, Jörg Steinhoff von der Regierung von Unterfranken und Schutzgebietsbetreuer Thorsten Kirchner.

04.08.09 - Bischofsheim

Neuer Berufsjäger vorgestellt - Birkwild vom Aussterben bedroht

Der neue Berufsjäger der Wildlandstiftung im Naturschutzgebiet Lange Rhön heißt Andreas Carl. Er wurde von der Wildlandstiftung und dem Birkwildhegering Bayerische Rhön den Revierinhabern im Naturschutzgebiet im Jagdschloss Holzberghof offiziell vorgestellt. Christoph Helm, Birkwildhegeringleiter, freute sich, dass auch Jagdkollegen aus Hessen der Einladung gefolgt waren. Außerdem waren Eric Imm, Geschäftsführer der Wildlandstiftung Bayern, Dr. Wolfgang Schiefer, Vorstandsvorsitzender der Wildlandstiftung Bayern und Vorstandsmitglied des Bayerischen Jagdverbandes, sowie Jörg Steinhoff von der Regierung von Unterfranken zu Carls Vorstellung gekommen.

Bildunterschrift: Die Vorstellung des neuen Berufsjägers Andreas Carl (dritter von links) im Birkwildhegering. Das Bild zeigt von links: Christoph Helm, Birkwildhegeringleiter, Eric Imm, Geschäftsführer der Wildlandstiftung Bayern, Andreas Carl, Dr. Wolfgang Schiefer Vorstandsvorsitzender der Wildlandstiftung Bayern und Vorstandsmitglied des Bayerischen Jagdverbandes, Jörg Steinhoff von der Regierung von Unterfranken und Schutzgebietsbetreuer Thorsten Kirchner. Foto: Marion Eckert

Andreas Carl ist der Nachfolger von Christoph Häberlein, der seit 1995 als Berufsjäger für die Wildlandstiftung tätig war. Die Aufgabe eines Berufsjägers sei die revierübergreifende Predatorenjagd, vor allem um das Birkhuhn zu schützen. Um Fuchs, Mader, Wiesel und Co auf den Leib zu rücken, gibt es die Fallenjagd, die heute mit modernster Technik vorgenommen werde. Geht der Fuchs in die Falle, wird Mobi-Alarm ausgelöst, dass heißt das Handy des Jägers läutet und informiert darüber, dass ein Tier gefangen wurde. Auf diese Weise werden unnötige Kontrollfahrten vermieden. Zu den weiteren Aufgaben zählt die Biotop-Verbesserung. In den beiden Kreisgruppen Mellrichstadt und Bad Neustadt wurden seit 1995 bereits über 30 Biotopmaßnahmen vorgenommen. Zugleich ist Andreas Carl hauptamtlicher Naturschutzwart und unterstützt die Biosphärenreservatsverwaltung in ihrer Arbeit. Carl gilt als Nahtstelle zwischen Naturschutz und Jagd und ist für die jagdliche Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Andreas Carl ist gebürtiger Oberfranke, er stammt aus Kronach. Den Jagdschein erwarb er bereits mit 16 Jahren. Der heute 34-Jährige ist gelernter Schreiner, später schulte er im Niederwaldrevier (Nürnberg) zum Berufsjäger um. Fünf Jahre war er bei den Bayerischen Staatsforsten in Berchtesgaden tätig. Dort hatte er bereits vielfältigen Kontakt mit Rauhfußhühnern, zu denen ja auch das Birkhuhn zählt. Er absolvierte vor kurzem die Revierjagdmeisterprüfung und ist zudem geprüfter Natur- und Landschaftspfleger. In die Rhön zog ihn der Wunsch verstärkt naturschutzfachlich zu arbeiten.

Der Schutz des Birkwilds, beziehungsweise dessen Erhalt in der Rhön, hat oberste Priorität bei der Wildlandstiftung, dem Birkwildhegering und auch bei der Regierung von Unterfranken. Christoph Helm räumte allerdings auch ein, dass die Bruterfolge der vergangenen Jahre äußerst unbefriedigend gewesen seien. Immer weniger Hennen brüten immer weniger Jungtier aus. „Ohne weitere Maßnahmen wird das Birkwild in der Rhön aussterben.“ Die Bedrohungen seien vielfältig und somit biete sich ein breites Spektrum an Tätigkeiten für den Berufsjäger. Helm dankte der Wildlandstiftung für die Bereitschaft wieder einen Berufsjäger einzustellen, dass sei wirklich keine Selbstverständlichkeit. „Wenn wir das Birkwild in der Rhön erhalten wollen, brauchen wir einen Berufsjäger.“ Zudem sei der Erhalt des Birkwildes eng mit dem Erhalt der Kulturlandschaft verknüpft.

Der Vorstandsvorsitzende der Wildlandstiftung Dr. Wolfgang Schiefer, der zugleich Vorstandsmitglied im Landesjagdverband ist, sprach über die Bedeutung des Prestigeobjekt „Birkwild in der Rhön“, das die Wildlandstiftung unbedingt weiterführen möchte, auch wenn die Bestandsentwicklung derzeit negativ sei. „Jetzt erst recht. Wir lassen nicht locker.“ Jörg Steinhoff sprach als Vertreter der Regierung von Unterfranken und dankte allen Akteuren für ihr Bemühen um das Birkwild. Die Rhön und der Erhalt des Birkwildes liege schon seit Jahren im Fokus der Regierung, rund ein Drittel der in Naturschutz zu Verfügung stehenden Gelder fließen in die Rhön. Die Rhön sei auf einem guten Weg, die für heuer vorgesehenen Fichtenrodungen versprechen künftig größere Erfolge beim Birkwildschutz, zeigte sich Steinhoff zuversichtlich. Das Gelände in der Langen Rhön wieder Birkwild tauglich zu machen, sei erklärtes Ziel der Kampagne Birkwild 5.000. 5.000 Hektar sollen für das Birkwild im Naturschutzgebiet Lange Rhön und darüber hinaus zur Verfügung gestellt werden und der Bevölkerung müsse klar gemacht werden, dass das Birkwild Ruhe brauche, auch im Winter, dass Ski- und Schneeschuhläufer störend wirken. Steinhoff sprach von Kontakten mit der Bundeswehr, um auch den Truppenübungsplatz Wildflecken zum Birkwildgebiet zu machen, sowie von der Notwendigkeit in dem Gebiet zwischen Lange Rhön und Truppenübungsplatz Trittsteine für das Birkwild zu schaffen. (me)+++

Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön