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Von Oostende nach Sint Truiden: Markus Pflanz - Archivfoto: Hans-Hubertus Braune

BURGHAUN Von Oostende in die Provinz Limburg

Ansprechendes Debüt - Markus Pflanz hat sich bestens eingelebt in Sint Truiden

25.07.22 - Noch hat Markus Pflanz 106 Kilometer vor sich, als ihn OSTHESSEN/NEWS telefonisch erreicht. Er ist auf dem Weg nach Hause. Nach Langenschwarz. Am Montag haben die Fußballer seines neuen Vereins VV Sint-Truiden in der belgischen Jupiler Pro League trainingsfrei. Am Samstagabend feierten sie ihr Saisondebüt. Zum Auftakt sprang ein 1:1 gegen Royale Union Saint-Gilloise heraus - das Überraschungsteam der Vorsaison, das Anfang August in der Champions-League-Quali gegen die Glasgow Rangers spielt. Und Pflanz, das Trainer-Aushängeschild in Osthessen, war mittendrin: als Co-Trainer in Sint Truiden, der gut 40.000-Einwohner-Stadt in der Provinz Limburg. Vor wenigen Wochen noch war er beim KV Oostende an der Nordseeküste tätig.

Wie erlebte Markus Pflanz das Punktspiel-Debüt seines neuen Teams? "Ich hatte keinen Grund, nervös zu sein", sagte der 46-Jährige, "unsere Spieler waren schon angespannt". Mit Chef-Coach Bernd Hollerbach und den Deutschen Toni Laistner und Robert Bauer oder dem Ex-Dortmunder Shinji Kagawa im Team. Heraus kam ein erster Punktgewinn für Pflanz und sein Team - nach einem äußerst intensiven und ansprechenden Duell. "In den ersten 60 Minuten haben wir sehr gut gespielt", beobachtete der Langenschwarzer, "wir haben fast keine Chance zugelassen und unseren Gegner vom Tor weggehalten".

"Wir haben es versäumt, das zweite Tor nachzulegen"

Archivfoto: Julius Böhm

Defensiv- und Pressingverhalten sowie die hohe Intensität gefielen ihm besonders gut, der Japaner Daichi Hayashi brachte Sint Truiden nach gut 20 Minuten in Führung. "Wir haben es versäumt, das zweite Tor nachzulegen", bemerkt Pflanz, "nach hohen Ballgewinnen haben wir den letzten Pass unter Drucksituationen zu schlampig gespielt", bemängelte er. "Sonst hätten wir in drei Situationen frei vor dem Torwart gestanden". Schon vor dem 1:0 besaß das neue Team des Langenschwarzers eine sehr gute Chance - und in der letzten Minute eine überaus verheißungsvolle Möglichkeit zum Siegtreffer (Saint-Gilloise hatte in Minute 71 ausgeglichen). "Das wäre der große Lucky Punch gewesen", wusste Pflanz.

Die Vorbereitung: Sie war sehr anstrengend, der Fußball-Lehrer aus Osthessen stuft sie als "durchweg positiv und sehr intensiv" ein, "sie spiegelte die Art wider, mit der wir Fußball spielen wollen." Viele Spieler sagten, es sei "die härteste gewesen, die sie je mitgemacht hätten". Und sie beinhaltete einen speziellen Aspekt: das Trainingslager im österreichischen Bad Häring, in der Nähe von Kitzbühel gelegen. Mit einer Rafting-Tour als Aha-Effekt, "ich war wie immer begeistert davon", machte das auch Pflanz Spaß.

Die Zusammenarbeit mit Bernd Hollerbach funktioniert "ganz gut"

Die Zusammenarbeit mit Chefcoach Hollerbach: "Das funktioniert ganz gut", erklärt der Langenschwarzer. "Wir sind ein bisschen andere Typen. Das ergänzt sich in der Summe ganz gut." Hollerbach, einst beim Hamburger SV und den Würzburger Kickers tätig, ist aus der Bundesliga als ehrlich-knorriger Geradeaus-Typ bekannt. 

Was hat sich für Pflanz verändert im Vergleich zu seinem Job in Ostende? "Ich muss nicht mehr sechs Stunden fahren, sondern nur noch dreieinhalb", scherzt er ein wenig - ist aber realitätsnah. In Sint Truiden ist das Trainerteam etwas größer, Pflanz hat in der Trainingsgestaltung einen größeren Freiraum. Ihm steht ein weiterer Co-Trainer zur Seite, der sich eher um Passformen kümmert - Pflanz ist für taktische Dinge wie das Pressing-Verhalten zuständig. Besonders freute er sich darüber, dass ihn viele Fans seines ehemaligen Clubs Oostende anriefen, unter ihnen der Fan-Beauftragte, und im viel Glück wünschten an seiner neuen Arbeitsstätte.

Das Auftaktprogramm seines neuen Vereins: Nach dem Punktgewinn beim Saisondebüt hat Sint Truiden in Gent und Kortrijk zwei Auswärtsspiele vor der Brust. Dann kommt der RSC Anderlecht zu Besuch - anschließend steht das Duell mit Ex-Verein Ostende an. Die Partien gegen den KRC Genk sind die "größten Derbys", auch die gegen Standard Lüttich sind besondere Nachbarduelle.

Sint Truiden strebt die Play-Off-Plätze 2 an

Was kann Sint Truiden in der neuen Saison erreichen? Die Vorsaison beendete das Team als Neunter der Jupiler Pro League, und Pflanz schätzt ein: "Wenn wir als Team agieren, können wir schon in die Play-Off-Plätze 2 kommen." Während die Play-Off-1-Plätze die Ränge eins bis vier sind, sind die Ränge fünf bis acht die Play-Off-Plätze 2. Die spielen einen Teilnehmer zur European Conference League aus. 

Am Ende unseres Gesprächs ist Pflanz in seiner Heimat angelangt. In Langenschwarz. Bei seiner Ehefrau Nicole, die vor wenigen Tagen ihren Geburtstag feierte. So pünktlich wie dieses Mal war der 46-Jährige selten zu Hause zum besonderen Tag seiner Frau. (wk) +++


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