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Zum Tod von Rudolf Diemer - außergewöhnlicher und einzigartiger Fotograf
07.08.22 - Am 04.08.2022 wurde auf dem Friedhof Gartenstadt in Bad Neustadt an der Saale von Rudolf Diemer Abschied genommen. Diemer war der Rhön-Fotograf, der außergewöhnliche, einzigartige und fantastische Tier- und Landschaftsaufnahmen in der Rhön und u.a. in Südafrika, Alaska und Ostsibirien fotografierte und filmte. Diemer war ein Perfektionist, der sich oft wochenlang um eine Tieraufnahme kümmerte und sich in Tarnnetzen auf die Lauer legte. Dadurch gelangen ihm außergewöhnliche Aufnahmen seltener und scheuer Tiere.
Diemer wurde am 03.11.1942 in Bad Neustadt geboren und verstarb am 17.07.2022. Nach seiner Schulzeit machte er eine Ausbildung zum Installateur. Während eines Einsatzes bei einer Ölfirma als Monteur im südlichen Afrika (Südafrika, Namibia, Angola, Moçambique und Tansania) von 1965 bis 1970, begann Diemer mit dem Fotografieren und Filmen von Tieren. Bei Exkursionen in die Nationalparks Etosha-Pfanne, Serengeti, Tsavo, Krüger-Park und Kilimandscharo entstanden die ersten Dokumentarfilme, wie "Die Buschmänner der Kalaharie". Außerdem fotografierte und filmte er auch in Deutschland, Südtirol, Norwegen, Alaska und vor allem in der Rhön. Dabei entstanden mehrere zehntausende von Fotos über die besuchten Landschaften und Tiere. Mit einigen Fotografien nahm er erfolgreich an internationalen Fotowettbewerben teil.
Mit seinen Filmen gewann er mehrere Filmpreise. Für den Dokumentarfilm "Hahnendämmerung — Das Jahr des Auerhahns" erhielt er 1999 beim Internationalen Naturfilmfestival in Düsseldorf den Filmpreis "Goldener Nautilus".
Es folgten weitere Filme, z. B. "De arte venandi cum avibus — Über die Kunst, mit Vögeln zu jagen", Teil 1: "Die Adler" und Teil 2: "Der Habicht". Für das Bayerische Fernsehen entstand im Jahre 2002 der Rhönfilm "Rund ums Dammersfeld — Unvergessene Heimat" und ein Industriefilm für die Siemens AG.
1998 in der Slowakei und 2001 in Südtirol drehte er zwei Fernsehfilme über den Steinadler. Ab 1992 arbeitete er mehrfach in Ostsibirien und Kamtschatka. Als Kameramann für das japanische Fernsehen nahm er dort an russisch-japanischen Expeditionen teil. Es entstand der Film "Nomaden der Arktis", der über den Vogelzug, Walrosse, Seebären, Bären, Riesenseeadlern und Vulkane berichtete. Weitere Fotoreisen führten nach Finnland, Polen, Rumänien und in die Mongolei.
Im Imhof Verlag publizierte Diemer 2018 zusammen mit Joachim Jenrich das Buch "Die Rhön – Faszination Natur" (ISBN 978-3-7319-0701-5) und 2007 das Buch "Die Rhön – aus Feuer geboren!" mit Jochen Tamm, welches nach zwei Auflagen nicht mehr lieferbar ist.
Mit Rudolf Diemer verliert die Rhön einen großen Naturfotografen und Kämpfer für die Natur- und Tierwelt in der Rhön. (pm)+++