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Oliver Urbanski, der Hauptmann Phoebus aus "Notre-Dame" - Fotos: Privat/Christopher Göbel

BAD HERSFELD Tribünen-Talk (11)

5 Fragen an Oliver Urbanski aus "Notre-Dame"

20.08.22 - In dieser Festspielsaison spielt Oliver Urbanski den Hauptmann Phoebus in "Notre-Dame". OSTHESSEN|NEWS stellt in dieser Saison einige Festspiel-Darstellerinnen und Darsteller in Kurz-Porträts mit jeweils fünf Fragen vor.

Einen Fiesling spielt Oliver Urbanski auf der Festspielbühne.

1. Haben Sie etwas mit Ihrer Rolle gemeinsam?

Ehrlich gesagt wenig. Phoebus ist schon ein ziemlich arroganter Fiesling. Und niemand, mit dem man länger in Kontakt sein möchte. Aber unter seiner Fieslings-Maske ist eine Sehnsucht - und die kenne ich gut.

2. Wie entspannen Sie sich, wenn Sie nicht auf der Bühne stehen?

Am schönsten ist es, Freunde zu sehen und Beziehungen zu pflegen, die durch die Arbeit zu kurz gekommen sind. Wenn das nicht geht, mache ich am liebsten Musik. Ich singe, spiele Klavier, Saxophon. Vielleicht schreibe ich einen Song und kann dadurch alles Erlebte verarbeiten. Das entspannt auch.

3. Eine kleine Anekdote aus Ihrer Bad Hersfelder Festspielzeit?

Ich habe eine Allergie gegen Bienenstiche. In der Kindervorstellung "Der kleine Glöckner" ließ sich eine Biene nur schwer davon abhalten, in meine lange blonde Perücke zu fliegen. Die Kollegin (Cathrine Dumont als Esmeralda) gesteht mir in der Szene ihre Liebe, wusste von der Allergie, und fing plötzlich a,n wild fuchtelnd die Biene zu verjagen. Ich stieg in meiner Panik mit ein und dabei spielten wir die Szene. Die Kinder haben sehr gelacht.

4. Was ist Ihr Lieblingsessen und warum?

Tom Ka Gai. Thailändische Kokosmilchsuppe. Leicht säuerlich und scharf, abgerundet durch die sanfte Kokosmilch -unfassbar lecker.

5. Was wäre Ihr Alptraum-Moment auf der Bühne?

Ein Bienen-Moment ohne heldenhafte Kolleginnen.

Kurz-Vita

Oliver Urbanski studierte Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Sein erstes Engagement führte ihn an das Berliner Ensemble, wo er mit Luc Bondy, Robert Wilson, Claus Peymann und Peter Zadek arbeitete, dessen Ensemble er sich anschließend für vier Jahre anschloss. Gastspiele und Tourneen führten ihn zu den Wiener Festwochen, dem Edinbourgh Festival, den Ruhrfestspielen und der Ruhrtriennale.

Neben seiner Tätigkeit an deutschen Theatern ist Oliver Urbanski auch als Conférencier im Musical Cabaret in der Bar Jeder Vernunft/TIPI Berlin-und in Kino- und Fernsehfilmen zu sehen, zuletzt in der amerikanischen Kinoproduktion Music, War and Love in der Regie von Martha Coolidge. Er ist Gastdozent an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch.

Als Theatermusiker komponierte und spielte er für 40 Produktionen, für das Deutsche Theater Berlin, die Ruhrfestspiele Recklinghausen, Schauspiel Frankfurt, Schauspielhaus Bochum und das Münchner Volkstheater, und die Schaubühne am Lehniner Platz, für Produktionen der Regisseure Christoph Mehler, Bettina Bruinier, Claus Peymann, Marius von Mayenburg und Peter Zadek. Oliver Urbanski lebt in Berlin. (Christopher Göbel) +++