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5 Fragen an Günter Alt aus "Notre-Dame"
27.08.22 - In dieser Festspielsaison übernimmt Günter Alt mehrere Rollen in "Notre-Dame". OSTHESSEN|NEWS stellt in dieser Saison einige Festspiel-Darstellerinnen und Darsteller in Kurz-Porträts mit jeweils fünf Fragen vor. Mit dem Hersfeldpreisträger von 2019, Günter Alt, beschließt O|N die Serie für diese Festspielsaison.
1. Haben Sie etwas mit Ihrer Rolle gemeinsam?
Ich liebe es, Geschichten zu erzählen. Und da liegt auch schon die Parallele, da meine Haupttätigkeit in Notre-Dame die eines Erzählers ist, neben dem Bettlerkönig Clopin und den zwei Richtern, die ich noch spiele. Und natürlich haben meine Rollen und ich meinen Körper und die Stimme gemeinsam.
2. Wie entspannen Sie sich, wenn Sie nicht auf der Bühne stehen?
Ins Grüne fahren und in die Landschaft stieren, schwimmen, Dampfbad, Musik hören, Nichts tun.
3. Eine kleine Anekdote aus Ihrer Bad Hersfelder Festspielzeit?
Es ist keine Anekdote. An meinem allerersten Tag 2018 in Bad Hersfeld zeigte mir Joern Hinkel abends die Bühne. Und das Gefühl an einem Ort zu sein, an dem man sich unglaublich groß und gleichzeitig klein und demütig fühlt, ist unglaublich schön und lässt mich nicht mehr los. Die Stiftsruine hat was wunderbar Magisches, was sich auf die Menschen überträgt. Deswegen bin ich so gern hier.
4. Was ist Ihr Lieblingsessen und warum?
Zurzeit sind das tunesische Frikassee. Das sind kleine, sehr leckere Brötchen, gefüllt mit Harissa, Fisch, Eiern und diversen anderen Köstlichkeiten. Überhaupt die wirklich leckere tunesische Küche. Warum? Weil's unglaublich schmackhaft ist und ich mich mit Tunesien emotional sehr verbunden fühle.
5. Was wäre Ihr Alptraum-Moment auf der Bühne?
Dass jemand kommt, der mir beweist, dass ich das alles gar nicht kann, was ich da tue. Ein anderer Alptraum entstand während der Pandemie. Wenn das Gefühl auf kommt, dass man nicht mehr gebraucht wird.
Kurz-Vita
Geboren in Büdingen, Hessen, absolvierte Günter Alt seine Ausbildung an der Hochschule des Saarlandes in Saarbrücken. Danach folgten Engagements am Landestheater Saarbrücken, Kreuzgangspiele Feuchtwangen, Staatstheater Darmstadt, Theater Oberhausen, Theater Bonn und fünf Jahre lang bis 2018 am Schauspielhaus Bochum. Inzwischen arbeitet er freiberuflich.Er spielte u.a. Arturo Ui in Brechts Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui(Regie: Kay Voges), Peachum inDreigroschenoper(Regie: Thirza Bruncken), Prinz Paul in Die Großherzogin von Gerolstein(Regie: Kay Voges), Giesecke In Im weissen Rössl(Regie: Andrea Schwalbach), Polonius in Hamlet(Regie: Johannes Lepper), Alter Moor in Die Räuber(Regie: Niklas Ritter), Puck in Ein Sommernachtstraum(Regie: Christina Paulhofer), Ministerpräsident in Mephisto (Regie: Daniela Löffner), Johann in 3 Männer im Schnee(Regie: Christian Brey), Die Königin von Frankreich in Ende gut, Alles gut(Regie: Robert Schuster), Dr. Flechsig in Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken(Regie: Fabian Gerhardt). In der Spielzeit 2020/2021 gastiert er am Landestheater Vorarlberg in Bregenz als Joe Keller inAlle meine Söhne von Arthur Miller (Regie: Niklas Ritter).
Er moderierte viele Galas und Revuen an der Oper Bonn und im Theater Oberhausen, liebt Lesungen und den Gesang. Außerdem ist er in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, wie Tatort Köln und Tatort Dortmund, Die Angst des Killers vor dem Schuss, Alarm für Cobra 11.
Zweimal erhielt er den Publikumspreis am Theater Oberhausen. 2018 wurde er mit dem Bochumer Theaterpreis in der Kategorie Arrivierter Künstler ausgezeichnet. 2019 erhielt er für seine Rollen in "Der Prozess" den Hersfeldpreis der Kritiker-Jury in der Stiftsruine. In Bad Hersfeld spielte er außerdem in "Shakespeare in Love",wirkte in den Rahmenprogrammen der Festspiele mit, war in verschiedenen Projekten bei "Ein anderer Sommer" 2020 zu sehen und begeisterte im letzten Jahr in "Momo" als Beppo Straßenkehrer. (Christopher Göbel) +++