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REGION Der Stadtpfarrer bei O|N

Impuls von Stefan Buß: Mit Jesus auf dem Weg durch die Wellen der Zeit

27.08.22 - Zu einer Israelreise gehört der Besuch in Galiläa und am See Genezareth und dort eine Fahrt mit einem sogenannten "Jesus Boot" dazu. Bei einer solchen Reise kam bei der Fahrt urplötzlich heftiger Wind auf und wirbelte das Boot heftig hin und her. Der Bootsführer wiese auf die Fallwinde hin, die vom Golangebirge kommen und auf den See aufschlagen und für heftige Wellen sorgen. Nichts Ungewöhnliches auf dem See Genezareth. Das Evangelium nach Markus berichtet davon (Mk. 4,35-41).

Es kommt plötzlich starker Sturm auf. Aber diesmal muss es besonders heftig gewesen sein, dass sogar die erfahrenen Fischer in Aufregung und Angst geraten. Und was macht Jesus? Er schläft und scheint nichts zu merken. Vorwurfsvoll wecken sie ihn: Kümmert es dich nicht, was uns geschieht?! Diese Situation gibt es immer wieder. Wenn Menschen schweres erleben, wenn etwa Leid oder Angst Lebensmut und Kraft rauben, dann wird nicht selten die Frage nach Gott gestellt, von gläubigen Menschen ebenso wie von zweifelnden. Wo ist Gott denn jetzt?

Wir erleben dies bei uns selbst: bei Krankheiten, Tod, Existenznot.

Wir erleben es aber auch, wenn wir das Leid anderer sehen: Ungerechtigkeit, Grausamkeit, Kriege oder Naturkatastrophen und vielen anderen Problemen und Situationen des Lebens. Unwillkürlich stellt sich die Frage: Gott, siehst du das nicht? Wie kann er das zulassen? Und: Gibt es Gott überhaupt, wenn er hier nicht eingreift? Auf solche Fragen gibt es keine einfache Antwort. Keinesfalls darf Leid kleingeredet oder fehlendes Vertrauen angemahnt werden. Jesus jedenfalls löst damals auf dem See das Problem: Er beendet den Sturm. Aber er konfrontiert seine Jünger mit der entscheidenden Frage: "Habt ihr noch keinen Glauben?"

Doch entscheidend ist, Jesus ist mit im Boot. Er schaut ihnen nicht nur vom Ufer aus zu, er teilt ihr Schicksal. Das gilt auch für den Menschen generell: Christus schaut nicht nur vom Himmel aus unbeteiligt zu. Er ist bei den Menschen, auch im Unglück, auch im Schmerz, in Not und Angst. Er ist mit uns im Boot unseres Lebens, kennt Angst und Leid aus eigenem Erleben, und er weiß, wie einem da zumute sein kann.

Es ist die Erfahrung vieler Menschen, dass es hilfreich ist, im Leid nicht

allein zu sein, Menschen zu haben, die – oft unerwartet – zur Seite stehen. Wenn die Situation selbst sich dadurch nicht ändert: nicht allein damit zu sein – das ist schon unendlich wertvoll. Glauben heißt dann: leben in tiefem Vertrauen auf die liebende Gegenwart Gottes. Er ist wirklich da, mit jedem Menschen. Und wenn Menschen in schwierigen Situationen vertrauen, geschieht manchmal etwas Unerwartetes: eine Chance, die entgegenkommt, eine neue Sicht, ein Ereignis, mit dem nicht zu rechnen war.

Manchmal kann die Erfahrung, schweres überstanden und gemeistert zu haben, Mut und Gottvertrauen stärken. Der gläubige Mensch darf hoffen und vertrauen, dass er nicht zugrunde geht, auch nicht im Tod. Im letzten ist die Botschaft des Glaubens: Die Not hat nicht das letzte Wort. Gott wird das Leben letztlich zu einem guten Ziel führen. Auch heute sitzen Christen mit Jesus Christus in einem Boot. Auf seine Gegenwart kommt es an und auf den Glauben des Menschen. Er ist nie allein, was auch immer passiert. Gott ist da.

Und mit ihm gelangen glaubende Menschen auch heute durch den Sturm der Zeit. (Stefan Buß) +++

Stadtpfarrer Stefan Buß. Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin


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