15 Jahre Städtepartnerschaft mit SUMPERK: 850 Kilometer auf dem Rad

Gut 850 Kilometer, bei mehr als 8000 Höhenmetern, auf dem Fahrradsattel lagen hinter den fünf Radfahrern des RSV Bad Hersfeld bei der Ankunft in Bad Hersfelds Partnerstadt Sumperk. 15 Jahre Partnerschaft zwischen den beiden fast gleich großen Städten waren der eine Grund nach Sumperk zu fahren. Zum anderen war bereits im Jahre 1995 eine Radsportgruppe aus Sumperk nach Bad Hersfeld mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Zeit also, einen sportlichen Gegenbesuch abzustatten.

Kartograph Martin Engel (Kathus) hatte eine landschaftlich schöne und durchaus anspruchsvolle Route ausgeguckt. Helmut Hewig (Niederaula) musste als „Capitano“ immer wieder das Tempo einbremsen, derweil Peter Hartwig und Joachim Motzko (beide Niederaula) sowie Torsten Warnecke (Bad Hersfeld) das Quintett vervollständigten.

Nach Übernachtungen in Römhild, Hof, Karlsbad, Slany und Pardubice erreichte das am Montagmittag gestartete Team am Sonnabendmittag das Städtchen Stity. Dort trafen die Radler aus Bad Hersfeld auf eine Radfahrergruppe aus Sumperk. Bürgermeister Zdenek Broz, dessen Stellvertreter Petr Suchomel sowie Pavel Kohout (ehemaliger Rennradfahrer in tschechischer Nationalmannschaft) und Frantizek Smejkal (nahm bereits an der Radtour Sumperk – Bad Hersfeld im Jahre 1995 teil) ließen es sich nicht nehmen, über den letzten Anstieg in ihre gut 20 Kilometer entfernte Heimatstadt zu führen. Auf diesem Stück auch mit dem Fahrrad dabei, Stadtverordneter Dieter Herter (Bad Hersfeld), der als Fahrer des Begleitbusses für Verpflegung und insbesondere ausreichend Flüssigkeitsnachschub verantwortlich zeichnete.

Dort wurden die Bad Hersfelder Radsportler nicht nur herzlich vor und im Rathaus empfangen. Sumperks Bürgermeister Broz erhielt als Gastgeschenk die Fahne mit dem Wappen der Stadt Bad Hersfeld, die Bürgermeister Hartmut H. Boehmer der Radsportgruppe bei Ihrer Abfahrt überreicht hatte. Hierfür, wie auch die damit erwiesene freundschaftliche Beziehung, bedankte sich Bürgermeister Broz vielmals. Als Überraschung nahm der RSV Bad Hersfeld Sumperks Bürgermeister in seinen Verein auf. Bekanntschaft machten die Radsportler nicht nur mit sympathischen Gastgebern, für die Vlasta Vidaskova hervorragend dolmetschte, vielmehr auch deren bei allen Gelegenheiten gereichtem Slibovic. So endete der erste Tag in Sumperk im Radsportgeschäft des sich rührig um die Gäste kümmernden Jan Polach. Dieser zeichnet auch verantwortlich für die Organisation eines wunderschönen Ausflugs auf den Berg des größten Pumspeicherkraftwerks Europas Dlouhe Strane. Eine ganze Bergspitze wurde abgetragen, um dort ein Reservoir für 2,7 Millionen Kubikmeter in 1350 Meter Höhe zu schaffen. 1993 wurde dieses Kraftwerk mit einer Maximalleistung von 650 MW in Betrieb genommen. Für die fünf Bad Hersfelder Radsportler, die gemeinsam mit dem ehemaligen tschechischen Nationalmannschaftsfahrer Pavel Kohout den Berg erradelten, bedeutete dies weitere 60 Kilometer mit gut 1.200 Höhenmetern zu bewältigen. Ein imposanter Ausblick auf das Altvatergebirge bot ebenso Entschädigung wie die rasante Abfahrt.

Mit dem VW-Bus ging es am Montag über Königgrätz und Zittau zurück. Pünktlich mit der Rückkehr in den heimischen Landkreis baute sich ein krachendes Gewitter mit Starkregen auf. Davon blieben die Radfahrer während der gesamten Tour nach Sumperk verschont. Ein gutes Vorzeichen für eine gelebte Städtepartnerschaft. Nächster Termin Lolls; am Feuer wollen die RSV’ler Kartoffeln brutzeln und mit den Sumperkern feiern.+++