SG Flensburg-Handewitt siegt 31:28 gegen Melsungen

Nach fünf Tagen ging der 14. Sparkassen-Handballcup mit einem packenden Finale zwischen der SG Flensburg-Handewitt und der MT Melsungen am Samstagabend zuende. Der EHF-Pokalteilnehmer aus Flensburg nahm Revanche für das letztjährige Halbfinal-Aus gegen die Melsunger und besiegte den Lokalmatador mit 31:28 (16:16). Der Torschützenkönig des Turniers war allerdings beim Finale nicht mehr anwesend. Dieser Titel ging an Uwe Gensheimer, Linksaußen der Rhein-Neckar Löwen. Mit 52/17 Treffern in vier Spielen gelang ihm ein neuer Rekord beim größten deutschen Vorbereitungsturnier. Vor den 1.500 Zuschauern beim Finale in der Göbel Hotels Arena in Rotenburg an der Fulda wurden dafür Dan Beutler (SG Flensburg-Handewitt) als bester Torhüter und Alexandros Vasilakis (MT Melsungen) als bester Spieler des Turniers geehrt.

Bereits vor dem Finale wurden die Zuschauer mit einer kurzweiligen Podiumsdiskussion unterhalten. Moderator Jens Fillies begrüßte dazu Sparkassendirektor Frank Röhr sowie die beiden Final-Trainer Per Carlén (SG Flensburg-Handewitt) und Ryan Zinglersen (MT Melsungen). „Hamburg, Kiel und die Rhein-Neckar Löwen sind eine andere Welt“, schloss Carlén zwar sein Team aus dem Favoritenkreis für die Meisterschaft 2010 aus, ambitionierte Ziele nahm er für sich und sein Team dennoch in Anspruch. „Ziel für mich und die Mannschaft sind die Top 5, im EHF-Pokal das Halbfinale oder Finale und im Pokal das Final Four“, wurde er bei den Saisonzielen 2009/10 sehr konkret. Melsungens neuer Trainer Ryan Zinglersen war hier etwas bescheidener und erinnerte an die jüngste Vergangenheit des Teams: „Die MT ist erst im fünften Jahr in der Bundesliga, das Ziel ist noch einmal sich zu stabilisieren“, gab Zinglersen keinen konkreten Tabellenplatz als Ziel aus, machte aber den Fans die ihn bereits am Vorabend im Halbfinale beeindruckte ein Versprechen: „Ein weiteres Ziel ist es den Zuschauern zu zeigen, dass wir mehr wollen.“

Insgesamt äußerten sich die Trainer positiv über den Turnierverlauf. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Sparkassen-Handballcup, so ein Turnier ist ganz wichtig für die Vorbereitung. Wir konnten uns über einfache Spiele immer weiter steigern, jetzt stehen wir im Finale“ half Zinglersen auch der Turnierablauf in der Vorbereitung für die neue Saison weiter. Bereits am Vortag hatte Burgdorfs Trainer Frank Carstens beim Halbfinale gegen Flensburg einen großen Schritt nach vorn bei seinem Team gesehen: „Vor allem die Gruppenspiele in Eisenach haben uns weiter geholfen.“ Sein Flensburger Kollege Carlén hatte beim Turnier auch Spieler aus der eigenen Jugend dabei und nutzte die Chance sie in das Team zu integrieren. „Wir haben einen Umbruch gemacht und man darf nicht vergessen, dass wir die Deutsche Meisterschaft des Jahrgangs 1992 geholt haben. Mit Max Lipp haben wir heute auch einen jungen Spieler im Finale dabei.“

Diesen Ball nahm Sparkassendirektor Frank Röhr für den Titel-Sponsor dankbar auf. „Wir haben auch viele kleine Vereine in der Region, für die die Bundesligisten das Vorbild sind“, erinnerte Röhr an die Vorbild- und Motivationsfunktion. Das herausragende Engagement des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen steht für ihn dabei außer Frage. „Das Turnier hat in den letzten Jahren großen Zuspruch erfahren, mit der MT haben wir einen Bundesligisten vor Ort, das macht einfach Spaß“, war Frank Röhr mit dem Turnierverlauf mehr als zufrieden und zeigte sich vor allem vom Halbfinale der Melsunger gegen die Rhein-Neckar Löwen beeindruckt.

Ein rundum positives Fazit zog auch die Veranstaltungsgemeinschaft mit Heide Aust, Jürgen Bauer und Thomas Giesler. Insgesamt konnten wieder über 9.000 Zuschauer bei den 27 Spielen begrüßt werden, dabei hat sich auch das dezentrale Konzept mit vier Vorrunden-Spielorten in Hessen und Thüringen bewährt. „Wir können regelmäßig Stammpublikum begrüßen, für die das Turnier schon fast eine Pflichtveranstaltung ist“, berichtet Heide Aust, „wir werden bereits jetzt nach dem Turniertermin 2010 gefragt.“

Dass die begeisterten Zuschauer eine tolle Kulisse für Spitzenhandball bilden, konnte Jürgen Bauer auch in diesem Jahr wieder feststellen. „Das Lokalderby zwischen Melsungen und Gensungen/Felsberg war phantastisch“, hatte er sein Highlight der Woche ausgemacht, „wenn man die Freude der Zuschauer sieht, dann ist das eine tolle Motivation für uns so ein Turnier zu organisieren.“ Den Blick auf die Mannschaften konzentrierte dabei Thomas Giesler und stellte bei allen 16 Teilnehmern ein positives Turnierfazit fest. „Für die Mannschaften ist der Sparkassen-Handballcup perfekt um ein Trainingslager mit Topbedingungen zu kombinieren mit anspruchsvollen Spielen und einer taktischen Standortbestimmung.“ Bereits am Rande des diesjährigen Turniers konnten die ersten Mannschaften für die nächstjährige Auflage des Turniers verpflichtet werden. +++