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Barockstadts Trainer Sedat Gören - Archivfoto: ON/Martin Engel

FULDA Barockstadts Trainer analysiert

Sedat Gören: Waren auf Augenhöhe, müssen aber immer im roten Bereich arbeiten

14.08.22 - Dem furiosen Auftakt folgte ein Vergleich, aus dem die Kicker des Regionalliga-Aufsteigers SG Barockstadt Fulda-Lehnerz lernen und die Erfahrungen in der nächsten Aufgabe, dem Heimspiel gegen die Zweite des FSV Mainz 05 umsetzen müssen. Mit 0:3 unterlagen sie in ihrem zweiten Saisonspiel in der höheren Liga am Samstag beim VfR Aalen. Auf den ersten Blick sah es so aus, als würde sich die SGB auf Augenhöhe befinden. Trainer Sedat Gören ging in die Analyse. Er sagte, dass Kleinigkeiten die Partie entschieden hätten.

Das Gegentor, das der Gast zum 0:1 schlucken musste, war gewiss eine Art Knackpunkt. Marius Löbig, der nicht seinen besten Tag hatte, ließ sich rauslocken, der Kontrahent konnte einen langen Ball spielen - und nachher war der Treffer in seiner Entstehung schwierig zu verteidigen. "Ich habe noch in der Videoananalyse am Tag vorher gesagt, dass die Vierer-Abwehrkette immer zusammenbleibt", ärgerte sich Gören.

Zwei Knackpunkte: Löbigs Fehlverhalten, Lüdkes Ausgleichs-Chance

Marius Löbig Archivfoto: O/N

Auch die Entwicklung der Schlussphase verlief in ihrem Charakter ähnlich. Barockstadt intensivierte seine Offensivbemühungen - und nach Leon Pomnitz' Freistoß zu Beginn des zweiten Abschnitts bot sich dem eingewechselten Jan Lüdke nach gut 70 Minuten die Chance zum 1:1-Ausgleich - doch Aalens starker Keeper Michel Witte reagierte glänzend. Ohne seinem Spieler einen Vorwurf zu machen, bemerkte der Coach: "Den muss er besser platzieren". So ganz leicht zu nehmen war der Ball allerdings nicht.

Dass dies nicht gelang, bestrafte der mannschaftlich und defensivstarke Gegner wenig später: Der abgezockte Alessandro Abruscia stellte auf 2:0 - mit einem Flachschuss, den SGB-Keeper Tobi Wolf gar nicht sah. Und nimmt man Gröschs Kopfball-Chance hinzu, als er die Kugel nach einer Ecke nicht richtig erwischte, dann erkennt man, dass unter Umständen mehr drin gewesen wäre. "Wir waren nicht drei Tore schlechter, waren auf Augenhöhe. Das haben alle gesehen", stellte Gören fest, "Kleinigkeiten haben entschieden. Die Abgezocktheit im richtigen Moment." Im Grunde genommen hätte sein Team einen Punkt mitnehmen können. Doch: "Es war eine Erfahrung für alle."

"Dürfen jetzt nicht locker lassen. Das ist eine Profi-Liga."

Er könne seinen Spielern nichts vorwerfen, fügt er hinzu. "Sie sind gerannt, haben alles gegeben und gekämpft." Man müsse jetzt sehen, so der Coach, "dass wir zu Hause wieder punkten. Wir dürfen nicht locker lassen. Das ist eine Profi-Liga. Kein Amateurverein reist einen Tag vorher an." Auch Gören stufte die erste Auswärtsaufgabe als "etwas Neues" ein. "Für 80 bis 90 Prozent unserer Spieler. Das hat man beim Spiel einen Tag später gesehen." Gewisse Umstände wie längere Anreise, Übernachtung, gute Stimmung im größeren Stadion - "wir waren anfangs etwas nervös im Spiel", beobachtete der Trainer.

Und er beobachtete, dass es in der Offensive nicht reichte. "Nach vorne war das zu wenig. Wir hatten nicht soviel Durchschlagskraft", sagte Gören. Pomnitz wurde zugedeckt, Jonas Pfalz fehlten Mut und Entschlossenheit - und Tolga Duran bewegte sich zu wenig, kam nicht in die offensiven Zwischenräume und Linien. "Wir müssen aus unseren Fehlern lernen. Und reifer wer den", fordert der Coach. Am besten nicht später. Sondern sofort. Außerdem fiel ihm Elementares auf. "Wir müssen in den Zweikämpfen griffiger werden. Da waren wir nicht so präsent. Wir müssen in der roten Zone arbeiten. Im 100-Prozent-Bereich."

Schaaf zieht sich eine Platzwunde zu, spielt weiter und "ist einfach ein Typ"

Positiv: Das Zentrum stand - die Innenverteidiger Grösch und Aaron Frey sowie vor allem der äußerst präsente Patrick Schaaf. Er erlitt eine Platzwunde an der Stirn, sie musste im Krankenhaus mit drei Stichen genäht werden. Während des Spiels machte der Kapitän mit einem "Turban" weiter - und Gören lobte: "Er ist einfach ein Typ, der immer gewinnen will. Er fordert jeden Ball. Er zieht die Bälle an." Ähnlich sah das auch Aalens Trainer Tobias Cramer. "Schaaf ist ein überragender Fußballer. Alles, was er macht, hat Hand und Fuß."

Cramer war sehr zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. "Nur eine Phase, als wir nicht den richtigen Zugriff hatten", habe ihm nicht gefallen. Und er spricht auch von Spielglück, als die SGB bei Pomnitz' Freistoß und Lüdkes Direktschuss Pech im Abschluss hatte. Davon abgesehen, bot der VfL Aalen eine starke Teamleistung. Mannschaftlich geschlossen, die Räume eng haltend, alle Spieler arbeiteten für ihre Mannschaft."Wir hatten ein Super-Gleichgewicht zwischen Defensive und Offensive. Wir konzentrieren uns auf die defensive Stabilität", zollte er seiner Mannschaft ein Lob. Viel glänzen kann man nicht, als Cramer die Schluss-Aussage präsentiert. "Wir brauchen die defensive Qualität, um die offensive Qualität auf den Platz zu bringen." (wk) +++


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