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Edwin Brähler ist Holzhändler aus Fulda-Lüdermünd - Fotos: Nina Bastian

FULDA Aktuelle Lage auf dem Brennholzmarkt

Holzhändler Edwin Brähler bittet um Verständnis: "Uns wird nichts mehr geliefert"

26.08.22 - In dieser Rolle hat sich Edwin Brähler nie sehen wollen: langjährige Kunden muss er derzeit vertrösten und er muss auch klare Absagen verteilen. Sein Brennholzhandel hat eine neue Dimension erreicht - und zwar im negativen Sinne. "Jeder möchte Holz kaufen, aber ich bekomme kaum noch welches geliefert", bemängelt er im OSTHESSEN|NEWS-Interview.

Im letzten Jahr war seine Wiese noch komplett mit Holz belagert - jetzt fehlt mehr als ...

Brähler lebt im Fuldaer Stadtteil Lüdermünd. Dort betreibt er im Nebenerwerb einen Brennholzhandel. "Mein 26-jähriger Sohn unterstützt mich dabei, und es hat uns einfach immer viel Spaß bereitet", erinnert er sich. Erst im letzten Jahr haben sie sich eine große Sägemaschine angeschafft, denn "so können wir noch mehr Holz verarbeiten". Doch das scheint im jetzigen Augenblick keine Rolle mehr zu spielen. "Ich bekomme am Tag 20 Anrufe von Kunden, denn bei den steigenden Öl- und Gaspreisen wollen jetzt alle Brennholz bestellen. Aber es ist nun mal keins da." 

Von wem wird Brähler beliefert?

Zum Verständnis: "Es gibt Unternehmen, die Holz für die Industrie ausfahren. Diese Fahrer haben teilweise selbst Holz gekauft und verkaufen dieses weiter. Das sind quasi Zwischenhändler", erklärt der Fuldaer. Er selbst steht mit fünf dieser Händler in Kontakt. Im vergangenen Jahr bekam er 18 Lkw-Züge geliefert. Hinzu kam noch das Holz aus einem kleinen Privatwald. Bereits im November habe er bei seinen Händlern Holz bestellt - und wie immer erhielt er prompt die Zusicherung dafür. 

Statt 600 nur 200 Raummeter

Doch dann drehte sich das Blatt. "Normalerweise habe ich im Februar schon Brennholz produziert, doch in diesem Jahr wurde ich vertröstet", berichtet Brähler, der hauptberuflich bei der Firma Fehrmann in Fulda arbeitet. "Statt 600 Raummetern haben wir nur 200 Raummeter Holz erhalten. Den rund 150 Vorbestellungen werde ich definitiv nicht mehr gerecht werden können."

HessenForst habe den Einschlag Anfang des Jahres gestoppt und nur noch die Haupthändler beliefert. "Mit Beginn des Krieges im April ging es dann stetig bergab - nichts wurde mehr geliefert", offenbart der Händler. Und "die Leute betteln und bieten mir hohe Geldsummen. Aber das bringt nichts". Er muss sich eingestehen, dass er seinen Versorgungsauftrag in diesem Jahr wohl nicht leisten kann. "Das macht mir sehr zu schaffen und ich weiß auch nicht, wie es weitergehen wird."

OSTHESSEN|NEWS hat sich umgehend mit den Zuständigen in Verbindung gesetzt. Den Grund für den Einschlagstopp lesen Sie am Freitag auf O|N. (nb) +++


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