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Viel los war am Samstagnachmittag beim "RoMo" in Hörgenau. - Archivfoto O|N / Carina Jirsch

REGION Kommentar von Bertram Lenz

Ob "RoMo" in Hörgenau oder "Dorfladen" in Crainfeld: Ein Lob der Eigeninitiative

23.08.22 - Immer mehr Menschen verlassen sich in diesen Zeiten darauf, dass ihnen andere - zumeist der Staat - das Denken und Handeln abnehmen. Läuft dies schief, ist das Wehklagen groß. Dass es auch anders geht und Eigeninitiative belohnt wird, mögen zwei aktuelle Beispiele aus dem Vogelsbergkreis belegen. Genannt seien der "RoMo" im Lautertaler Ortsteil Hörgenau und der "Dorfladen" im Grebenhainer Ortsteil Crainfeld, der zum 1. November an den Start gehen soll.   

Beide Themen zeigen eindrucksvoll auf, dass hartnäckiges Dranbleiben von Erfolg gekrönt ist - auch wenn erste Gedankenspiele zunächst belächelt und mit Luftschlössern gleichgesetzt werden.

Nehmen wir Hörgenau. Einen Rosenmontagszug ("RoMo") im August zu veranstalten - allein eine solche Idee hört sich absurd an. Was die Aktiven des "Rosenmontagsclubs" allerdings nicht daran gehindert hat, mit Kreativität und Durchhaltevermögen genau dieses Vorhaben zu ihrem 30-jährigen Bestehen in die Tat umzusetzen. Wochenlange Vorplanungen waren vonnöten, Mitstreiter mussten gesucht und konnten gefunden werden.

"Das glaubt mir zu Hause keiner. . . "

Zu guter Letzt spielte am Samstag sogar noch das Wetter mit, die Sonne war gleichsam das "Tüpfelchen auf dem i" und strahlte mit den Verantwortlichen um Ortsvorsteher Manuel Lang um die Wette. Viele Menschen kamen aus nah und fern, um bei dem Ereignis mit von der Party zu sein. Symptomatisch die Reaktion einer Besucherin beim Anblick des närrischen Treibens auf den Straßen, das wegen Corona zwei Jahre lang auf Eis gelegt werden musste: "Das glaubt mir keiner, wenn ich das zu Hause erzähle". 

Bild der früheren "Bäckerei Müller" mitsamt Nahversorger in Crainfeld. ...Archivfoto Bertram Lenz

Nehmen wir Crainfeld. Jahrelang war die "Bäckerei Müller" samt angeschlossenem Nahversorger Dreh- und Angelpunkt des Ortes. Nach der Schließung hatten viele erhofft, dass sich jemand finden möge, der das Geschäft weiterführen und so dem Dorf, das direkt am "Vulkanradweg" gelegen ist, ein Stück Lebensqualität erhalten möge. Und auch hier haben die Menschen nicht die Hände in den Schoß gelegt, sondern sind aktiv geworden.

Ins Leben gerufen wurde ein Projektteam, das sich Gedanken um die Gründung eines "Dorfladens" gemacht hat. Viele Punkte und Details mussten bedacht werden, man holte sich Anregungen und Ideen bei Läden, die von den Bürgern selbst betrieben werden. Auch hier in unserer Region.

Getragen von einer Genossenschaft

O|N-Redakteur Bertram Lenz. Archivfoto O|N / Carina Jirsch

Das Wagnis und die mühevolle Vorarbeit mit der intensiven Beschäftigung und dem Hineindenken in unbekannte Themen haben sich gelohnt, voraussichtlich am 1. November wird der "Dorfladen" in Crainfeld öffnen - getragen von einer Genossenschaft und damit von den Bürgerinnen und Bürgern selbst. Es bleibt zu hoffen, dass dem Projekt auch seitens der kommunalen Seite die nötige finanzielle Unterstützung und damit der motivierende Rückenwind zuteil werden.

Gefordert sind mit dem Start aber auch die Menschen, die den "Dorfladen" werden frequentieren müssen. Obgleich mir darum nicht bange ist, denn so viel Eigeninitiative ist es wert, honoriert zu werden. Siehe den "RoMo" von Hörgenau. (Bertram Lenz) +++
  


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