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Das Unwetter ließ Bürgermeister Manfred Helfrich (CDU) keine andere Wahl, als den offiziellen Teil des Jubiläums am Freitagabend abzusagen - Fotos: Hendrik Urbin

POPPENHAUSEN (WAKU) Durchnässte Gäste

Starke Regenfälle beeinträchtigen Poppenhausens 50-Jahr-Feier

27.08.22 - Wer sich am Freitagabend auf nach Poppenhausen (Rhön / Kreis Fulda) machte, um das 50-jährige Jubiläum der Großgemeinde zu feiern, der musste nicht nur streckenweises Aquaplaning meistern und seinen Scheibenwischern alles abverlangen. Auf dem Festplatz der Gemeinde an der Ecke Georg- und Marienstraße angekommen, sah er sich außerdem mit der Aufgabe konfrontiert, Schutz unter einem der Sonnenschirme zu suchen, unter denen sich die anderen Gäste dicht an dicht drängten.

Starkregen, Blitz und Donner ließen Bürgermeister Manfred Helfrich letztlich keine andere Wahl, als den offiziellen Teil des Festes am Freitagabend, gegen 20 Uhr, abzusagen. Grußworte, Ehrungen und Interviews mit Zeitzeugen, die über die Fusion der Ortschaften Poppenhausen, Abtsroda, Gackenhof, Rodholz und Steinwand zur Großgemeinde Poppenhausen berichtet hätten, fielen damit aus. "Wir hatten einen tollen Aufmarsch der Feuerwehren mit Fackelträgern in der Dämmerung geplant, den wir nicht nachholen können", sagte Helfrich.

Auf dem Festplatz der Gemeinde suchten die Bürgerinnen und Bürger Schutz unter den ...

Für musikalische Unterhaltung war gesorgt

Wie sich Poppenhausen seit der Fusion entwickelt hat

Wie geplant stattfinden konnten allerdings die Sternwanderungen von den Ortsteilen Abtsroda, Gackenhof, Rodholz und Steinwand zum Festplatz in Poppenhausen und eine geführte Fahrrad-Rundfahrt. Auch eine Diaschau und mehrere Kurzfilme zur Geschichte der Gemeinde wurden gezeigt.

Das Fest aufgrund der angekündigten Gewitter zu verschieben, stellte angesichts der langen Vorbereitungszeit keine Option dar. Man wollte die Bürger der Großgemeinde, die, so Helfrich, in den vergangenen 50 Jahren zueinandergefunden haben, und sich heute als Einheit verstehen, unbedingt feiern.

"Ich bin seit 21 Jahren Bürgermeister, war davor zehn Jahre 1. Beigeordneter und trage somit seit über 30 Jahren Verantwortung. Insofern habe ich ein großes Stück der Geschichte der Gemeinde Poppenhausen begleitet", sagte Helfrich. Die Bilanz, die er zieht, sieht trotz des trüben Wetters sonnig aus. "Obwohl wir finanziell nie auf Rosen gebettet waren, haben wir heute keinen Investitionsstau." Die Gemeinde sei gewachsen, in der Landwirtschaft gebe es keine Nachwuchssorgen und auch der Tourismus habe sich positiv entwickelt. 2019 verzeichnete Poppenhausen beispielsweise 115.000 Übernachtungen.

Warum die Fusion zur Großgemeinde notwendig war

Die Fusion im August 1972, die diese Entwicklung erst ermöglichte, verlief allerdings nicht ohne Widerstände. "So ein Zusammenschluss ist nicht immer eine Liebesheirat, sondern manchmal eine Muss-Ehe", sagte Helfrich. So lehnten beispielsweise die Bürger von Steinwand die Fusion zunächst ab. "Der Ort war zwar dünn besiedelt, die Einwohner hatten aber ein starkes Selbstbewusstsein. Der damalige Bürgermeister von Steinwand, August Müller, sagte auf Rhöner Platt ‚Befür die Steinwand noch Bobbehuise kommt, wird de Wachtküppel versotzt!‘. Also bevor

Steinwand nach Poppenhausen kommt, wird der Wachtküppel versetzt." Damit habe er ausdrücken wollen, dass der Zusammenschluss unmöglich sei. "Letztlich waren die Steinwänder froh, dass die Fusion doch kam." Anlass für den Zusammenschluss war eine hessenweite Gebietsreform mit dem Ziel, Kosten zu senken. Erste Überlegungen für die Fusion von Gemeinden gab es bereits zwei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Den heutigen Zusammenhalt in der Gemeinde habe das große Interesse, an den Vorbereitungen für das Jubiläum mitzuwirken, untermauert. Und so ließen sich die meisten Gäste die Feierlaune am Freitagabend nicht vom schlechten Wetter vermiesen. Am Ende kamen über den Tag verteilt immerhin mehr als 300 Menschen. Der Musikverein Cäcilia trotzte dem Regen und die Band "Hangar 7" hellte die Stimmung der Feiernden auf.

Die offizielle Begrüßung sowie die Interviews mit Zeitzeugen verschob Bürgermeister Helfrich auf Samstag. "Wir freuen uns an dann ebenfalls auf den Besuch unserer Partnergemeinden." Denn bundesweit gibt es Poppenhausen viermal. Neben der Großgemeinde in der Rhön liegen die anderen Ortschaften in Thüringen, Franken und Baden. Für den Abschluss des Jubiläums steht eine Musiknacht mit den Bands "Rübenkraut", "Rhöner Sauwänzt" und "Full Flavour" auf dem Programm. (Toni Spangenberg) +++


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