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Bosse im Museumshof. - Alle Fotos: Martin Engel

FULDA Weiterer Höhepunkt von "Kultur.Findet.Stadt.

Bosse und Fulda - das passt einfach!

28.08.22 - Axel "Aki" Bosse mit "Sunnyside" live in Concert -  welch ein Abend im Fuldaer Museumshof! Das letzte der Sommerkonzerte dieses phantastischen Künstlers in einem fast schon intimen Ambiente an einer der wenigen handverlesenen Locations zog ohne Ausnahme jeden Zuschauer in seinen Bann und brachte nun praktisch jeden und jede in Wallung.

Ausverkauft war der Museumshof zwar nicht, aber Aki verwies darauf, dass das Konzert sehr kurzfristig angesetzt und ermöglicht wurde - und da sei ein zu dreiviertel voller Museumshof richtig klasse.

Super Stimmung auf dem Konzert.

"SUNNYSIDE" - Sonnenseite hat er das Album und die Tour genannt. Bei so manchem anderen "Popstar" müsste man argwöhnisch werden, welcher weichgespülte und gleichförmige "Alles ist toll"- Brei da in die Ohren einzudringen begehrt. Wer Bosse auch nur oberflächlich kennt, weiß, dass diese Gefahr bei ihm wahrlich nicht besteht. Gibt es einen, der glaubwürdiger rüberkommt? Der nicht mal im Ansatz versucht, als "Star" vor uns zu stehen? Er lebt Tanz- und Bewegungsstil voller Genuss auf der Bühne aus und präsentiert sich genau so, wie er nun mal ist: Bosse is in Town, Bosse is on Stage, Bosse geht ab, Bosse holt dich ab - Komm mit!

Der Sound ist "natürlich" positiv, lebensbejahend, ansteckend - bietet aber dann bosse-typisch auch sooo viel Tiefe, Raum für Nachdenklichkeit, Melancholie und Besinnung bis hin zur Traurigkeit, in diesem Album mit noch größerer klanglicher Bandbreite, mit noch mehr Haltung. Aki nimmt uns als Publikum an die Hand und führt uns im Museumshof mit wunderbar erklärenden, vorbereitenden, moderierenden Worten durch alle Gefühlswelten, in der Bilanz, im Ausblick immer positiv, nie in einem Abwärtsstrudel versinkend. Man hört ihm so gerne zu - beim Erzählen wie beim Singen.

Wenn es einen Umstand gibt, den man der Corona-Pandemie vielleicht als positive Begleiterscheinung bei Bühnenkünstlern zuschreiben kann, dann ist es der "schöpferische Überdruck", der in diesen Monaten und Jahren ohne Liveauftritte durch Komponieren, Texten und Schreiben neutralisiert worden sein mag. Aki habe sich in dieser Zeit in sein Kellerstudio eingesperrt und neue Musik gemacht, liest man auf seiner Seite. Und "neu" sei unbedingt wörtlich zu nehmen, denn es sei "gelungen, neu zu klingen, ohne sich beim Zeitgeist anzubiedern". Dem können die Bosse-Jünger im Fuldaer Museumshof nach diesem ganz besonderen Konzert nur zustimmen!

Einst in Fulda: Vor acht oder neun Zahlenden im Kulturkeller

Bosse erzählt, wie er vor vielen Jahren, lange vor dem großen Durchbruch, "im Kulturkeller vor acht zahlenden Zuschauern gespielt hat - es können auch neun gewesen sein". Er kommt gerne hierher, das nimmt man ihm ab, das spürt man förmlich. Er ist einer, der seine richtig gute Mucke live noch besser, dynamischer und leidenschaftlicher performt. Das geht natürlich nur mit einer grandios besetzten, insgesamt achtköpfigen Band. Man will eigentlich niemanden herausheben, aber was Martin, der Trompeter, aus seinem Arbeitsgerät herausholt, wenn er "das Gebläse einschaltet", ist unglaublich. Wahlweise legt er sie zur Seite und spielt Gitarre wie ein Großer. Hut ab!

Das Line-Up beinhaltete weit mehr als nur die Sunnyside-Stücke, es war quasi ein "Best of". "Der letzte Tanz", "Die schönste Zeit" und "Ich bin froh, dass du da bist" entfalteten ihr Extase-Potenzial - inklusive einiger Trompeten-Soli, bei denen man sich um das Instrument und seinen Herrn und Gebieter Sorgen machen konnte. Bei "Die Befreiung" tanzt der Museumshof nach links und nach rechts - welch ein schönes Bild. "Istanbul" ist eine musikalische Liebeserklärung, die durch Axels Erzähl-Intro einen mächtigen Tiefgang erfährt. Bei seiner unendlich gefühlvollen Hommage "Vater" hätten die Augen sicher auch dann zu schwitzen begonnen, wenn man nicht von seiner Tochter zum Konzert begleitet worden wäre... Einzigartig. Großartig.

Fast zwei Stunden Bosse nonstop vergehen wie im Fluge. Na ja, fast nonstop. Zwischendurch ist sein Headset im Schweiß ertrunken und muss gewechselt werden. Die pure Leidenschaft und die Dynamik treibt wohl literweise den Bosse-Schweiß aus ihm heraus.

Ab 2. September geht Bosse mit seinen genialen Musikern endlich auch wieder auf große Hallentournee. Man kann sich nur drauf freuen! Das Konzert war eingebettet in die Reihe "Kultur.Findet.Stadt.", die seit 2020 von der Stadt Fulda und dem Kulturzentrum Kreuz durchgeführt wird. (goa) +++

Foto: Gerd Ochs


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