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Grünes Licht für neuen Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer
01.09.22 - Im Juli hat die Mainzer Firma Biontech gemeinsam mit dem amerikanischen Konzern Pfizer Studienergebnisse zu einem an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff gegen Covid-19 bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA vorgelegt. Nun hat die EMA grünes Licht für eine Zulassung des Medikamentes gegeben. Auch für einen an Omikron angepassten Impfstoff von Moderna gibt es die Freigabe seitens der EMA.
In der EU dürfen jetzt auch auf die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfstoffe eingesetzt werden. Die Europäische Arzneimittelbehörde in Amsterdam hat gerade Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna die Zulassung erteilt, die auf die Omikron-Subvariante BA.1 angepasst sind. Laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sollen die neuen Impfstoffe bereits kommende Woche in Deutschland ausgeliefert werden.
Omikron weist besonders viele Mutationen im Spike-Protein des Virus auf. Diese Mutationen verursachen neben einer erhöhten Übertragbarkeit auch eine gewisse Umgehung der Körperabwehr. Daher können sich auch bereits geimpfte oder genesene Menschen mit Omikron infizieren. Dieses Verhalten des Coronavirus hatte eine Anpassung des Impfstoffes notwendig gemacht.
Bei dem neuen Impfstoff von Moderna handelt es sich um einen bivalenten Impfstoff. Dieser ist sowohl gegen die Ursprungsvariante als auch gegen Omikron gerichtet. Das Pharmaunternehmen Biontech setzt auf einen monovalenten Stoff und hatte bei dem Zulassungsantrag bereits von erfolgversprechenden Studienergebnissen des angepassten Vakzins berichtet. In der vorgelegten Studie konnte ein guter Schutz gegen die neue Variante BA.1 gezeigt werden. Jedoch herrscht in Deutschland zurzeit mit 95 Prozent der Fälle der Typ BA.5 vor und bildet somit aktuell die Mehrzahl der Infektionsfälle ab. Biontech berichtet auch von einer Wirkung gegen BA.5, allerdings sei diese etwas schwächer als der Schutz gegen BA.1.
Wann eine Impfung mit dem angepassten Impfstoff für welche Gruppen erforderlich sein wird, muss nun die STIKO prüfen. Mit der Auslieferung der Impfstoffe kann laut Gesundheitsministerium ab Montag, den 05.09.2022 begonnen werden.
In Fulda kann man sich aktuell im Klinikum und beim Deutschen Roten Kreuz im Impfzentrum im ehemaligen Kerber-Gebäude impfen lassen. Zudem führen Hausärztinnen wieder vermehrt Impfungen durch. "Wir sind auf die steigende Nachfrage gut vorbereitet und haben alle gängigen Impfstoffe vorrätig. Auch die neuen Impfstoffe werden zeitnah in unserem Impfzentrum verfügbar sein", so Christian Erwin von der Geschäftsführung des Roten Kreuzes in Fulda. "Das DRK hat in Erwartung einer steigenden Nachfrage im Herbst die Impfinfrastruktur erhalten. Wir beobachten den Bedarf genau und können die Kapazitäten zügig hochfahren." Aktuell impft man beim Roten Kreuz Montag, Dienstag und Freitag von 12:00 bis 17:00 Uhr ab 12 Jahren. Im Klinikum Fulda werden Impfungen donnerstags von 09:00 – 15:00 Uhr auch ohne Termin angeboten. Kinderimpfungen finden in der Zeit von 13:00 – 14:00 Uhr statt. (ab) +++