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Der Seepark Kirchheim heißt auf Google Maps auch Chandrabhaga See - Fotos: Hans-Hubertus Braune

KIRCHHEIM Unterschiedliche Interessen

Campingplatz-Betreiber sauer über die Zustände rund um den Seepark

05.09.22 - Die Tennisplätze gammeln vor sich hin, die Minigolf-Anlage nebenan dient eher als Grillplatz und ist im dürren Gras kaum zu erkennen. Campingplatz-Betreiber Heinrich Hartung ist sauer über die Zustände rund um den Seepark bei Kirchheim (Landkreis Hersfeld-Rotenburg). Auch die kleine Badebucht werde kaum gepflegt.

Der Einfahrtsbereich vom Campingplatz Seepark

"Es ist schade drum, dass so eine Anlage so vernachlässigt wird", sagt Hartung. Seine Gäste würden sich beschweren: "Was ist denn hier los?" Und sie bleiben oft lediglich für ein, zwei Tage und sind meistens auf der Durchreise. "Wir leben von der Autobahn, unsere Gäste wollen nicht länger bleiben", sagt Hartung weiter. Früher war dies anders. Damals profitierte auch der Campingplatz von dem umfangreichen touristischen Angebot rund um den Stausee - etwa mit der Eislaufbahn, später der Rollschuhbahn oder dem Hallenbad mit Wellnessbereich und den Außenanlagen.

Aus dem Tourismusangebot wurde zunächst der Schwerpunkt durch den Vorbesitzer Andreas Engelhoven auf das Tages- und Tagungsgeschäft gesetzt. Nach dem Verkauf der Hotelanlage vor rund zwei Jahren an die hinduistisch-synkretistische Religionsgemeinschaft Bhakti Marga haben sich die Interessen geändert. Die Religionsgemeinschaft hat das Areal mit Ausnahme der Ferienhäuser entlang der umliegenden Hanglagen und dem Campingplatz gekauft und ist somit Eigentümer. Das Areal vor dem ehemaligen Hotel macht einen gepflegten und einladenden Eindruck. Dort befindet sich nach Angaben auf der Internetseite ein spirituelles Veranstaltungszentrum Ashram Sri Vitthal Dham mit Tempel und Ashram.

Gerüchte: Soll das Areal eingezäunt werden?

Die Freizeiteinrichtungen auf der anderen Seite des Sees scheinen aber nicht allzu sehr im Interesse der Religionsgemeinschaft zu stehen. Dass das Areal eingezäunt werden solle, kann Bürgermeister Manfred Koch nicht bestätigen. Diese Gerüchte kämen immer wieder auf. Davon sei in den Gesprächen mit der Religionsgemeinschaft keine Rede. Zumal dies so einfach nicht möglich sei. Im Bereich der Badebucht gehört ein Streifen der Gemeinde, welcher nicht so einfach eingezäunt werden könne, ebenso wenig der öffentliche Weg. Die Religionsgemeinschaft könne sich eine Verpachtung der Badebucht vorstellen, was allerdings mit einigen Kosten und der zusätzlichen Pflege verbunden ist. Für die Gemeinde laut Bürgermeister keine Option.

Kaum Gruppen wegen Bettensteuer

Was den Campingplatz-Betreiber zusätzlich stört: Die Bettensteuer. Deshalb würden größere Gruppen kaum buchen. "Wenn hier eine Kindergruppe mit 200 Personen zehn Tage bleiben will, dann sind das 2.000 Euro Bettensteuer", sagt Hartung. Für Kurzurlauber sei dies kein Problem, aber für Organisatoren von Ferienfreizeiten ein Kriterium, am Seepark nicht zu buchen.

Trotz der infrastrukturellen Herausforderungen sagt Hartung zur Bilanz zur bisherigen Saison: "Die Saison war bislang nicht schlecht". Die wunderschöne Lage inmitten der Natur hat jedoch wesentlich mehr Potenzial. Wie so oft: Vielleicht gelingt es gemeinsam, die lösbaren Herausforderungen anzugehen und im gemeinsamen Gespräch aller Interessenten eine gute Zukunftslösung für das Areal am Seepark zu finden. (Hans-Hubertus Braune) +++


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