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André Hofmann steigt aus - Alle Fotos: Bernd Vogt

HOHENRODA Dritte Auflage des White Hills Run

Spaß, Stimmung, Spektakel - und mehr als 200 Starter in Hohenroda

04.09.22 - Es ist der 3. September 2022. Dieser Tag ist kein normaler: Gut 200 Starter sind bereit, sich zu quälen. Ihr Weg führt sie nicht nur über Stock und Stein, er führt sie vor allem über spektakuläre Hindernisse. Die müssen sie überwinden - an besten in der Gemeinschaft. Das ist eine Grundidee, ja fast Programm des White Hills Run, dem Medienpartner von OSTHESSEN|NEWS. In wenigen Momenten beginnt die dritte Auflage des Wettbewerbs. Kommen Sie einfach mit in die Mixtur von Spaß, Stimmung und Spektakel in Hohenroda.

Entspannt und gelöst ist die Stimmung an der Dorfwiese am Mansbacher Sportplatz. In wenigen Minuten, um 10 Uhr, beginnt der Wettbewerb, in dem die Läufer im zehnminütigen Abstand auf die acht und elf Kilometer langen Strecken geschickt werden. Um 9.54 Uhr wird das erste Foto des Tages gemacht, Team Hohenroda lässt sich ablichten. "Habt ihr Lust, dreckig zu werden?", fragt Moderator Darius Wilke von der veranstaltenden Agentur eventpower.

Bürgermeister Stenda ist verletzt - gibt aber den Startschuss

Auch Wilke sorgt für chillige Atmosphäre. Mit motivierender Musik. Keine Angst: Es ist eher die Ruhe vor dem Sturm. Hier wird ein Bildchen mit dem Handy gemacht. Dort wird eines gemacht. "Noch drei Minuten bis zum Start", nimmt Wilke die Läufer mit. Die Nervosität steigt. Hohenrodas Bürgermeister Andre Stenda, Mit-Ideen- und Impulsgeber dieses Wettbewerbs und bisher immer aktiv dabei, kann dieses Mal nicht teilnehmen. Kurzfristig hat er sich verletzt. Dafür gibt er den Startschuss. Der Ansager zählt den Countdown herunter. Von fünf. Bis es überpünktlich lsogeht.

Philipp Schönrock

Ein nicht alltägliches Hindernis im Schlosspark

Philipps Cousin

Skurrile Namen haben die Teams. Saliako Runners, Jumpin' Runners, Riesbuaben-Runners, Young & Crazy, Schlamminvalide, Rennschnecken, Die Allerbesten Chickas, Helligkeit, Schlammtastik, Die Madsen-Hasen, Dirt Devils Oppenrod, Kenias letzte Reserve, Super Troopers, Die Turboschnecken, Iven faster than you, Unter the Bridge oder Titans of Mud nenne sie sich. Oder: "Bis einer weint". Ihr Kopf: Philipp Schönrock.

Skurrile Namen - "Bis einer weint" - verliebt in den Kühlschrank

Vier Personen gehören zum Team, das im April den "Strong wiking" - ein ähnliches Hindernisrennen, das etwas größeres Format besitzt - absolviert hat. Philipps Cousin, der auch zum Team gehört, sagt, Philipp sei früher in seinen Kühlschrank verliebt gewesen, fitnessmäßig habe Philipp einen großen Sprung gemacht - seine heutige Berufung: Personaltrainer. 

Kai und Lena

Friedewald/Ausbach & friends

Bis einer weint

Einige Schritte weiter sitzt Lena. Sie ist hübsch, wirkt zart und auf den ersten Blick nicht eben für Hindernisse gemacht. Aber dies scheint ein Trugbild zu sein. Mit Kai aus Oberursel geht sie die Sache gemeinsam an. "Etwas nervös" sei sie, "aber voller Vorfreude. Positiver Vorfreude". Es ist das zweite Mal, dass Lena an solch einer Konkurrenz teilnimmt, im Juli startete sie beim "Dirty Church Run" in Beiseförth. In Hohenroda ist sie erstmals. Kai ist im Vergleich dazu ein "alter Hase". Der White Hills Run ist sein siebtes Hindernisrennen. 

"Ich hab' hier Geld gezahlt, um mich zu quälen"

Als er gefragt wird, ob er die Acht- oder die Elf-Kilometer-Distanz laufe, sagt er trocken und schlagfertig: "Ich hab' hier Geld gezahlt, um mich zu quälen". Natürlich schmeißt er sich in die längere Strecke. Auch Lenas Freund Nico aus Gießen ist dabei. Er übt sich in der Rolle des Zuschauers. Und, so wird man den Eindruck nicht los, des stillen Genießers. 

Ein starkes Team sind die "SG Friedewald/Ausbach & friends". Neun Typen der elfköpfigen Gruppe sind Fußballer. Stellvertretend genannt seien André Hofmann, Andreas Kutrieb oder Stefan Brandenstein. Sie sind "Kinder der ersten Stunde" - auch als die Veranstaltung vor vier Jahren noch "Hell of the Brave" hieß, waren sie mit von der Partie. Kevin Krause, der im Kreisoberliga-Team kickt, ist zum zweiten Mal dabei. "Ganz entspannt" ist er - und das einen Tag vor dem Spiel der SG. "Das ist kein Problem", erklärt er. Angeschlagen war der Friedewalder zuletzt, eine Einblutung oberhalb des Knies machte ihm zu schaffen. "Jetzt bin ich wieder bei hundert Prozent".

Für Hofmann dient der White Hills Run als Vorbereitung für den "Getting tough the Race"

Jörg Hofmann

Annette Albers (rechts) und Unterstützung

Statur und Kleidung lassen es vermuten: Da ist ein Profi - oder ein Halb-Profi. Oder einer in ähnlichem Status. Gemeint ist Jörg Hofmann aus Malsfeld. Ohne den White Hills Run abwerten zu wollen, sagt der 44-Jährige: "Das hier ist eine Art Vorbereitungslauf für mich." Denn er trainiert für den "Getting tough the Race" am 2. Dezember im thürinigischen Rudolstadt. Dessen Zahlen beeindrucken: 24 Kilometer Länge, etwa 150 Hindernisse, 1.000 Höhenmeter. Das Rennen gilt als das mit härteste nicht nur in Deutschland - fast in ganz Europa. 

2.500 nehmen daran teil, Hofmann hat schon zweimal daran teilgenommen. "Wenn ich jetzt unter die Top 300 komme, bin ich zufrieden", verrät er sein Ziel. "Ich habe mein ganzes Leben nach einer für mich passenden Sportart gesucht. Durch den Dirty Church Run bin ich diesen Rennen immer näher gekommen." Zweimal pro Woche läuft er - einmal elf, einmal 15 bis 20 Kilometer - und dreimal in der Woche macht er Krafttraining. Er schließt ab mit einem, das viele Sportler bewegt: "Wenn ich irgendwann mal ins Ziel komme und ich weiß, ich hab' nicht alles gegeben, dann höre ich auf."

Die Agentur eventpower und Hohenroda - das passt

Nicht zuletzt bei denen, die für Programm, Unterhaltung und vieles mehr verantwortlich sind, schauen wir vorbei: bei der Agentur eventpower. Wir sprechen mit Veranstalterin Annette Alles. Sie bestätigt, dass es noch um die 20 Nachmeldungen gab. eventpower ist zum dritten Mal als Veranstalter vor Ort. Alles zum ersten Mal - bisher fehlte sie aus gesundheitlichen Gründen. "Wir treten als Veranstalter bei vielen Triathlons auf", sagt sie, "in zwei Wochen sind wir aber auch beim "Dirty Church Run" in Remsfeld". 

Ihre Agentur und Hohenroda - das passt aus Annette Albers' Augen. "Eine ganz tolle Gemeinde. Mit ganz viel Engagement", lobt sie. Ziel von eventpower sei es, "Spaß zu haben. In und mit der Gemeinde. Dass sich die Starter wohlfühlen." Auch für ihre Agentur umreißt sie den Stellenwert des White Hils Run: "Wir versuchen, so viel wie möglich zu machen im Umfeld." Und als bedürfe es eines Beweises, bereitet sie "Kaiserschmarrn" für all die Läufer, die ins Ziel kommen, vor. Viele Geschichten lässt der 3. September 2022 zurück. (wk) +++


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