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Kreisverkehrswacht Fulda kämpft auf dem Schulweg um das Wohl der Kinder - Fotos: Mathias Schmidt

FULDA "Kinder leben von Ihrer Rücksicht"

Kreisverkehrswacht Fulda kämpft um das Wohl der Kinder auf dem Schulweg

06.09.22 - Für viele Eltern und Kinder ist der heutige Tag etwas ganz Besonderes und gleichzeitig auch ein neuer Lebensabschnitt: Es ist der erste Schultag für über 2.000 Kinder im Fuldaer Kreis. Für gewöhnlich ist dieses Ereignis mit viel Aufregung, aber auch mit Vorfreude verbunden. Umso wichtiger ist es daher auch auf die Gefahren hinzuweisen, die den Kindern nun täglich auf ihren Schulwegen begegnen können. Die Kreisverkehrswacht Fulda, allen voran der Vorsitzende Gerhard Brink, hat es sich daher seit Jahren zur Aufgabe gemacht, sich für die Sicherheit der Kinder einzusetzen. 

Anlässlich des ersten Schultags wurde am Montag in der Ottilienschule in Fulda-Niesig eine gemeinsame kreisweite Verkehrssicherheitsaktion veranstaltet. Ziel dieser Aktion ist es, gemeinsam mit der Sparkasse Fulda, der Kreisverkehrswacht Fulda, den Grundschulen sowie den Städten und Gemeinden, für mehr Schulwegsicherheit zu sorgen. Mit dabei waren unter anderem die Schulleiterin Michaela Umlauf, Richard Hartwig, Leiter des Vorstandsstabs der Sparkasse Fulda und Peter Heil, Chef der Polizeistation Fulda. 

"Die Kinder haben nur die Chance, die wir ihnen geben"

Peter Heil, Chef der Polizeistation Fulda

Im gemeinsamen Gespräch ergriff zunächst Gerhard Brink das Wort und erklärte allen Beteiligten die Gründe für die Aktion. "Im Fuldaer Kreis gibt es heute rund 2.000 neue Erstklässler. Man kennt dahingehend den Spruch: 'Der Ernst des Lebens beginnt'. Doch finde ich eher, dass mit diesem Tag die Selbstständigkeit beginnt und gleichzeitig aber auch neue Gefahren. Es verunglücken immer noch zu viele Kinder auf dem Schulweg. 2021 sind in Deutschland 22.300 Kinder in Verkehrsunfällen verwickelt worden, 49 davon sind tödlich verunglückt. Wir Erwachsene müssen uns auf die Schulkinder einstellen und nicht umgekehrt. Hier sind unsere Toleranz und unsere Rücksichtnahme gefragt. Kinderunfälle steigen wieder stark an, daher ist auch mehr Präventionsarbeit vonnöten."

Um jedoch mehr Sicherheit auf den Schulwegen gewährleisten zu können, bedarf es dabei aber die Unterstützung anderer, denn staatliche Hilfe solle man in diesem Bereich nicht erwarten. "Diese Spannbänder kosten ca. 60 Euro pro Stück. Inzwischen haben wir mehrere aufgestellt - nicht eins wurde vom Staat finanziert. Im Gegenteil: Wir sind hier auf uns alleine gestellt und daher auch auf Unterstützer angewiesen."

"Eine solide Vernetzung ist wichtig für uns"

Peter Heil und Richard Hartwig

Pascal Born von der Straßenverkehrsbehörde der Stadt Fulda

Schulleiterin Michaela Umlauf, der zweite Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Engelbert ...

"Die Sparkasse Fulda ist in diesem Bereich zum Glück sehr engagiert, denn ohne Sponsoren geht die Verkehrssicherheit zurück. Wir sind die einzige Verkehrswacht in Hessen, die mit der Sparkasse zusammenarbeitet." Sein Dank gilt dabei vor allem Richard Hartwig, welcher großes Engagement aufzeigt und diese Aktion seit langer Zeit enorm unterstützt. Dieser erklärte auch gleich seine Beweggründe. "Die Sicherheit im Verkehr und vor allem die der Kinder, ist ein wichtiges Gut. Es ist ein Stück Lebensqualität, ein gutes und sicheres Umfeld zu besitzen. Ich finde sogar, dass es ein kleiner Baustein ist, der unsere Region so lebenswert macht und auszeichnet", so Hartwig. 

Für Brink steht fest: Es gibt mehrere Wege, die zum Ziel führen. Einer dieser Wege zu mehr Sicherheit sei die Geschwindigkeitsbegrenzung. "Drosselt man die Geschwindigkeit runter, so erhöht man gleichzeitig die Sicherheit.  Außerdem sollte man mit den Kindern gewisse Dinge wie Verhaltensweisen auf dem Schulweg oder bei Ampeln üben. 

Enormer Zuspruch bei allen Beteiligten

Der Leiter der Polizeistation Fulda, Peter Heil, befürwortet ebenfalls die Bedeutsamkeit der Sicherheitsaspekte. "Wir von der Polizei sind natürlich für die Verkehrssicherheit, für Verkehrskontrollen und Überwachung zuständig. Wir setzen uns dahingehend ein und finden solche Aktionen natürlich wichtig. Wir unterstützen hierbei nur zu gerne."

Für Eltern, wie die Schulleiterin Michaela Umlauf, ist dieses Thema auch eine Selbstverständlichkeit. "Ich als Mutter bin ein großer Verfechter davon, dass die Kinder zu Fuß zur Schule laufen, sofern es im Rahmen bleibt. Es bietet ihnen frische Luft und soziale Interaktionen mit Freunden an. Doch sollte man die Gefahren nicht unterschätzen. Daher ist es umso wichtiger, dass die Kinder sicher ankommen und dahingehend ausreichend sensibilisiert werden."

Ein Appell an alle 

Gerhard Brink unterweist die Kinder der Klasse 2 zusammen mit der Klassenlehrerin ...

Gerhard Brink appellierte zuletzt nochmal an die Presse und die Leser. "In beispielsweise Bayern haben die AOK und das Land beschlossen, aufgrund von steigenden Unfällen an Schulwegen, mehr Elternlotsen einzustellen und jedem Kind eine Warnweste zu überreichen. Man kann mit verschiedenen Mitteln etwas erreichen. Es sind jedoch noch viel zu viele, die zwar unsere Aktionen und Beweggründe gutheißen, aber selbst nicht mitmachen. Deswegen bitten wir von der Verkehrswacht um mehr Unterstützung. Es geht dabei nicht um uns - es geht um unsere Kinder. Es geht um mehr Schutz, für die Ungeschützten." 

Ein überaus ernstzunehmendes Thema, welches zu Recht mehr Anklang finden sollte. Fragen Sie sich doch selbst mal, wann sie zuletzt tatsächlich die Schrittgeschwindigkeit eingehalten haben, als Sie an einem anhaltenden Bus vorbeigefahren sind. Daher gilt nach wie vor: Rücksicht ist besser als Nachsicht. (Mathias Schmidt) +++


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