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Energiekrise: Landessportbund fordert vom Land Hilfen für organisierten Sport
10.09.22 - Der Landessportbund Hessen (lsb h) fordert die Landesregierung auf, schnellstmöglich Hilfsprogramme für Sportvereine zu entwickeln, die wegen der Energiekrise in Not geraten. Dass kurzfristige finanzielle Entlastungen zwingend erforderlich sind, betont das Präsidium in einem Positionspapier zur Energiekrise im Sport, das am Donnerstag einstimmig beschlossen wurde.
"Spätestens ab Anfang kommenden Jahres müssen unsere Vereine finanzielle Hilfen des Landes in Anspruch nehmen können", sagt lsb h-Präsidentin Juliane Kuhlmann und fügt hinzu: "Ansonsten besteht die Gefahr, dass viele Vereine ihre Abschläge für Strom und Gas nicht mehr bezahlen können." Das Land habe den organisierten Sport während der Corona-Krise vorbildlich unterstützt, doch ohne weitere Hilfe könnten viele Vereine die zusätzlichen finanziellen Belastungen schon bald nicht mehr stemmen. "Die Energiekrise ist für den organisierten Sport bedrohlicher als die Corona-Krise. Besonders Vereine mit eigenen Anlagen befürchten das Aus", betont die hessische Sportchefin. Zudem sieht sie das soziale Miteinander in Gefahr. "Die Vereine leisten unglaublich viel für den Zusammenhalt in ihren Kommunen, dies ist in Krisenzeiten notwendiger denn je."
Dass Sport in Vereinen Menschen miteinander verbinden, die Gesellschaft im Ganzen stabilisieren kann, heben politische Entscheidungsträger immer wieder hervor. Doch in den Debatten der vergangenen Wochen fand der Sport kaum Berücksichtigung oder wurde sogar abgewertet. Der Deutsche Städtetag rückte den Sport in die Nähe eines "Komfortthemas". Der Bund stellte indes seinen Investitionspakt Sportstätten, mit dem er sich bis 2026 für eine flächendeckende Modernisierung der Infrastruktur einsetzen wollte, ein. Diese Missachtung gipfelte darin, dass der Sport im dritten Entlastungspaket der Bundesregierung komplett außen vor blieb. Und das, obwohl die Sportministerkonferenz (SMK) an den für Energiethemen zuständigen Bund appelliert hatte, die Betreiber von Sportstätten und somit auch Vereine bei Hilfsprogrammen zu berücksichtigen. "Da der Bund der Aufforderung der Länder nicht folgt, müssen wir uns mit unserem Hilferuf jetzt an das Land Hessen wenden, das den organisierten Sport seit vielen Jahren mit Förderprogrammen unterstützt", erläutert Kuhlmann.