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Nach Ausschreitungen in Marseille: Uefa ermittelt gegen Eintracht Frankfurt
15.09.22 - Die Krawallnacht von Marseille dürfte ein bitteres Nachspiel für Eintracht Frankfurt haben. Die Uefa hat nach den schlimmen Vorfällen während des Champions League Spiels zwischen Eintracht Frankfurt und Olympique Marseille ein Ermittlungsverfahren gegen beide Vereine eingeleitet. Die Disziplinarkommission des Verbandes wirft den SGE-Fans rassistisches Verhalten, das Werfen von Gegenständen, das Abbrennen von Feuerwerkskörpern sowie Sachbeschädigung vor. Nun droht ein Geisterspiel.
Während der Partie zeigten deutsche Fans den Hitlergruß, Anhänger beider Fanlager beschossen sich mit Pyro-Raketen und Böllern. Ein Eintracht-Fan wurde dabei schwer verletzt. SGE-Vorstand Philipp Reschke sprach einen Tag später von einem "Ausnahmezustand", der in Marseille geherrscht hätte.
"Kommen in sehr gefährliches Fahrwasser"
Und dieser dürfte Konsequenzen haben. Zunächst hat die UEFA nun ein förmliches Verfahren eingeleitet und wird das ganze Material zu den Vorkommnissen sichten und kommentieren. Danach hat die Eintracht sechs Tage Zeit, Stellung zu beziehen. "Dann wird man abwarten müssen, wie die UEFA in ihrer nächsten Regelsitzung, in der über sämtliche Verfehlungen in allen drei Wettbewerben an einem Tag entschieden wird, zu unserer Causa entscheidet", so Reschke.Das Problem: die Eintracht ist kein unbeschriebenes Blatt mehr. Denn neben den vielen tollen Choreografien und der unvergleichlichen Stimmung sorgen Teile der Fans auch immer wieder mit unschönen Szenen für Aufsehen. Nach dem Platzsturm im Europa League Halbfinale gegen West Ham United verfügte die Uefa deshalb schon einmal einen Zuschauerausschluss für das nächste Heimspiel in einem internationalen Wettbewerb. Damals allerdings noch auf Bewährung. Das könnte sich nun ändern. "Das wird uns in den nächsten Tagen sehr viel mehr beschäftigen, weil wir mit unseren Vorstrafen und unserer Belastung bei der UEFA jetzt in sehr gefährliches Fahrwasser kommen – sowohl, was die Bewährung bezüglich unserer Heimspiele angeht, als auch mögliche Folgen für zukünftige Auswärtsspiele", befürchtet auch Reschke.