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Vernissage am Freitagabend: "Form - Farbe - Faden" von Helmi Meister
16.09.22 - "Form - Farbe - Faden" ist ein sehr passender Titel für die neue Ausstellung im Bad Hersfelder Kapitelsaal, die am Freitagabend um 18.30 Uhr mit einer Vernissage eröffnet wird. Keramiken, Aquarelle und Stickereien sind das, was die seit rund 25 Jahren in Bad Hersfeld lebende Künstlerin Helmi Meister ihrem Publikum präsentiert.
"Ich mache das eigentlich als Hobby", sagt die 1944 in Forchheim (Oberfranken) geborene Künstlerin. Die ausgebildete Textildesignerin, die unter anderem in Berlin, Portugal und München lebte, beschäftigt sich schon seit ihrer Kindheit mit dem Malen. "Im Laufe meines Lebens habe ich das weiterentwickelt", erzählt sie. Neben Beruf, Familie und Hausarbeit habe sie die Beschäftigung mit der Kunst immer gebraucht.
"Das Ergebnis ist immer eine Überraschung"
Beim Malen arbeitet Meister ausschließlich mit Aquarellfarben. "Das Weiß des Papiers muss immer durchscheinen", erläutert sie. "Ich liebe die Spannung beim Aquarellieren, denn das Ergebnis ist immer eine Überraschung". Ihre Ideen sammelt sie auf selbst aufgenommenen Fotos, aber auch auf Fotos von Freunden oder sogar aus dem Internet. "Ich sehe etwas, das mir gefällt. Dann möchte ich es als Aquarell selbst interpretieren."Die Motivauswahl ist dabei sehr vielfältig, wie die Ausstellung im Kapitelsaal zeigt. Insekten ("Ich liebe Insekten"), Filmstars der 1920-er Jahre, Mohnblumenblüten, Straßenszenen aus New York, das Wiener Prater-Riesenrad oder Masken des venezianischen Karnevals hat Helmii Meister mit ihrer ganz eigenen Aquarelltechnik gemalt. Dabei zeigt sie eine breite Palette an Motiven, die das Auge des Betrachters immer aufs Neue staunen und innehalten lassen. Manches sieht nicht nach Aquarell aus, aber "ich male ausschließlich Aquarell", so Meister. Bei den Farben malt sie nicht unbedingt motivgetreu, sondern experimentiert und gibt ihren Bildern damit einen ganz besonderen Ausdruck.
Eigenen Stich entwickelt
Der zweite Schwerpunkt ist die Stickerei. Mit Gold- und Silberfaden durchwirkt sind einige der Werke, die in Bad Hersfeld zu sehen sind. "Ich habe außer den alten Sticktechniken wie Seidenstickerei, Tülldurchzug oder Goldlegearbeit nach neuen Ideen gesucht und diese entwickelt. So habe ich den Kreuz-und-quer-Stich erfunden", sagt die Künstlerin. Dabei folgen die farbigen Fäden in ihren einzigartigen Bildern keinem bestimmten Muster, bilden aber letztendlich ein Motiv. Manche Bilder brauchen ein Jahr bis zur Fertigstellung.Und der dritte Schwerpunkt ihrer Arbeit ist das Modellieren mit Ton. Dabei erfindet sie neue Formen für ihre Schalen, Vasen und Skulpturen, die meist keiner geometrischen Form folgen, sondern frei gestaltet sind. Sie hat aber auch Eisbären oder Figuren geformt, die in der Ausstellung zu sehen sind.