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Erstes Heimspiel, erstes "Harz-Spiel": HSG-Frauen ziehen Lehren aus Niederlage
19.09.22 - Das war schmerzhaft zum Auftakt - es wirft die Handballerinnen der HSG Großenlüder/Hainzell aber nicht um: Dass sie als Aufsteiger in heimischer Halle dem TuS Kriftel am ersten Spieltag der Frauen-Oberliga mit 19:29 (10:16) unterlagen, hatte seine Gründe. Das sah auch der neue Trainer Holger Hölzinger, der das Amt vor wenigen Wochen von Sanja Fabijanic übernommen hatte, so.
Natürlich gebe es Lehren, sagte der 51-jährige Coach. "Wir haben in entscheidenden Situationen zu viele Fehler gemacht. Wir sind noch zu grün", kommentierte er. Und das ermögliche ihm und seinem Team Rückschlüsse auf den Trainingsverlauf. "Wir müssen an der Effektivität arbeiten", bekannte Hölzinger, "auch an dem Ball-Handling. Da haben wir noch Aufholbedarf". Er meinte den Umgang mit den mit Harz präparierten und bespielten Bällen. "Das ist schon ein gravierender Unterschied zu normalen Bällen. Das dauert bestimmt ein halbes bis dreiviertel Jahr, bis man sich so richtig dran gewöhnt hat."
Problem "Harzen": In jedem Landesverband anders gehandhabt
Stichwort Harz. "Ich würde mir wünschen, dass man es öffnet und allen ermöglicht. Vor allem in der Landesliga." Das Problem: Jeder Landesverband in Deutschland richtet sich nach seinen eigenen Bestimmungen aus. In den benachbarten Bundesländern Bayern oder Thüringen wird "das Harzen" anders gehandhabt als in Hessen. Und je höher man aufsteigt, desto mehr wird es angewendet. "Auch die Jugend-Oberliga darf harzen", weiß Hölzinger.Doch das wollte Hölzinger natürlich nicht als Ursache für die deutliche Niederlage verantwortlich machen. Sein Team habe - um zu den positiven Dingen zu kommen - Wille und Moral gezeigt, "wir waren immer wieder dran und haben deckungs- als auch angrifftstechnisch gute Ansätze von dem gezeigt, was wir in der Vorbereitung erarbeitet und uns angeeignet hatten". Und es war keinesfalls verwunderlich, als er anfügte: "Erstes Heimspiel, erstes Harz-Spiel - und ein Gegner, der Dritter der Vorsaison war. Der Druck war zu hoch. Wir wollten viel bewegen und hatten wohl auch Angst vor Fehlern."
Wiedersehen mit Lisa Peppler und Marie-Sophie Weitzel
Gutes habe die Auftaktpartie in jedem Fall gehabt. "Die Zuschauer haben gesehen", war sich der Trainer sicher, "dass sich die Mannschaft nicht aufgegeben hat". Jetzt können es Hölzinger, der gebürtig aus Langenselbold ist, aber seit 22 Jahren in Flieden wohnt und ein Weiser im Handball-Fach ist, und sein Team in der nächsten Aufgabe beweisen. Die dürfte sich indessen als hohe Hürde beweisen: Am kommenden Sonntag tritt die HSG bei der Zweiten der SG Kirchhof an (17 Uhr, Melsungen). Dort gibt es ein Wiedersehen mit zwei Spielerinnen, die erst im Sommer von Großenlüder/Hainzell nach Kirchhof gewechselt sind: Lisa Peppler und Marie-Sophie Weitzel. (wk)HSG Großenlüder/Hainzell: