Freunde & Förderer des Schlosstheaters: Stefan Schunck übernimmt Vorsitz

20.09.22 - Peter Niehaus hat zum Schlosstheater Fulda eine besondere Beziehung. Als das Haus 1978 eingeweiht wurde, war der heute 81-Jährige gerade Stadtbaurat geworden, und die damalige Eröffnung war eines seiner ersten Großprojekte im Amt. Und da Peter Niehaus und seine Ehefrau Monika ohnehin ein Faible für die Schauspielerei haben, ließ er sich nicht lange bitten, als ihm 2011 die damalige Theaterleiterin Angelika Lieder vorschlug, den Vorsitz eines neuen Vereins zu übernehmen: den Freunden & Förderern des Schlosstheaters. Am Montagabend gab Peter Niehaus das Amt bei einer Mitgliederversammlung ab. Sein Nachfolger ist Stefan Schunck.

Stefan Schunck erläutert, was er fürs Theater und den Standort Fulda tun möchte. ...

Das Schlosstheater

Theaterleiter Christoph Stibor

Dem 63-Jährigen, der bis vor zwei Jahren Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda war und in der Region bestens vernetzt ist, liegen die Kultur und das Schlosstheater mit seinen vielen Möglichkeiten und Aufgaben sehr am Herzen, wie Stefan Schunck gegenüber OSTHESSEN|NEWS erklärt. "Das Theater hat ja drei Funktionen: eine kulturelle, eine gesellschaftliche und eine – und das vor allem ist mein Thema – wirtschaftliche. Die Unternehmen hier in der Region brauchen zunehmend Fach- und Führungskräfte. Und diese bekommt man umso leichter, je attraktiver das Umfeld ist."

Die Kultur sei das Zünglein an der Waage, wo sich die Städte dabei unterscheiden, sagt Theaterleiter Christoph Stibor. "Wir haben durch die Drehkreuzlage in Fulda den Riesenvorteil, dass wir sowohl fürs Publikum als auch für die Produktionen sehr verkehrsgünstig liegen und dadurch auch die großen Theater aus München und Berlin für uns gewinnen können." Den neuen Vereinsvorsitzenden kennt Christoph Stibor übrigens sehr gut: "Stefan Schunck ist Stammgast bei uns. Der weiß, was auf ihn zukommt."

Der Verein ruhte von Anfang an auf drei Säulen: Die Fördergelder stammen vor allem aus den Mitgliedsbeiträgen sowie aus Spenden von Firmen aus der Region. "Und weil etwa die Hälfte des Publikums aus angrenzenden Kommunen kommt, habe ich damals bei meinem Amtsantritt auch gleich die Bürgermeister von Hünfeld, Petersberg, Künzell und Eichenzell mit ins Boot geholt, die uns mit einem jährlichen Obolus unterstützen", erklärt Peter Niehaus, der dem Verein als Beisitzer erhalten bleibt. "2021 haben wir so etwa 9.000 Euro zusammenbekommen."

Schüler-Workshop auf der Bühne

Peter Niehaus sieht interessiert zu.

Schwungvoller Saisonabschluss im Foyer im Jahr 2019

Finanziert werden in erster Linie Schülerförderungsprojekte. "Wir veranstalten immer im Herbst diverse Workshops auf der Bühne des Schlosstheaters, etwa mit einem professionellen Schauspieler oder einem Poetry-Slammer. Diesmal bieten wir auch erstmals einen Kurs über das Schauspielern und Sprechen vor der Kamera an – vor allem auch für die jüngere Social-Media-Generation."

Ein weiteres Betätigungsfeld der Freunde & Förderer des Schlosstheaters sind Hintergrunderläuterungen zu ausgewählten Aufführungen. "Wir arbeiten da mit einer Gruppe von jungen Berliner Literaten zusammen, die das für uns zusammenstellen", sagt Peter Niehaus. Und Stefan Schunck kann sich gut vorstellen, dieses Angebot in Zukunft durch Gesprächsrunden nach den Vorstellungen zu ergänzen.

Peter Niehaus bedankte sich für die Treue der Mitglieder.

Dank der vereinseigenen Zeitung "Vorhang auf!" hat man während der Pandemie den Kontakt zu den Mitgliedern gut halten können. "Wir haben 2011 mit etwa 150 Theaterfreunden angefangen, sind mittlerweile 220 und halten diese Zahl ziemlich konstant." Dafür bedankte sich Peter Niehaus auf der Mitgliederversammlung am Montagabend besonders herzlich. (mw) +++