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Die Dritte der FSG Bebra - Foto: Verein

BEBRA Dritte Mannschaft ins Leben gerufen

FSG Bebra: In der C-Liga mit Erfolg gegen den Strom schwimmen

28.09.22 - In Zeiten, in denen die Anzahl der Spieler im Fußball rückläufig ist, auch die der Mannschaften - da gibt es gerade im Kreis Hersfeld-Rotenburg ein Gegenbeispiel. Ein Team, das sozusagen gegen den Strom schwimmt. Gegen den Trend. Gegen die Entwicklung. Gemeint ist die FSG Bebra III, die in der C-Liga Hersfeld-Rotenburg kickt. Denn in und um die Biberkampfbahn in Bebra haben positiv Fußball-Verrückte eine dritte Mannschaft ins Leben gerufen. 

Niklas Claus, ein 22 Jahre junger Trainer, nennt die Gründe. "Weil wir zu viele haben, die in der Zweiten spielen wollen. Oder weil wir denen die Möglichkeit zum Spielen geben wollen, die wenig oder gar nicht trainieren können." Zehn bis 15 Spieler besuchen das Training. Und das Beste: "Das sind alles Kumpels", schiebt der Coach nach. Kürzlich standen der FSG an einem Wochenende 60 Kicker zur Verfügung - für drei Mannschaften. Da lag es nahe, eine Dritte zum Spielbetrieb zu melden.

21 Mann auf dem Zettel - in der Dritten, wohlgemerkt

Um die Ecke, aus dem Bebraner Stadtteil Weiterode, kamen die einen, andere stießen hinzu, weil sie schon länger nicht mehr kickten. "Wenn ich meine Grundaufstellung betrachte", ergänzt Claus, "haben viele lange nicht mehr gegen den Ball getreten in einer Mannschaft". Die Befürchtung, dass sich das Team von alleine ausdünnt, wenn die kalte Jahreszeit naht, hat der 22-Jährige nicht. "Da hab' ich ein gutes Gefühl. Beim letzten Spiel in Herfa gegen Werratal  hatte ich 21 Mann auf dem Zettel."

Apropos Werratal. Da ereignete sich eine wahrhaft kuriose Szene. In einem C-Liga-Spiel. Werratal II, das die Tabelle anführt, war gerade in Minute 88 mit 3:2 in Führung gegangen. Bebra machte Anstoß, spielte den Ball nach vorne, hatte eine gute Abschlussmöglichkeit (und die Chance zum 3:3-Ausgleich) - da kam plötzlich ein zweiter Ball ins Spiel, von außen herein geschossen. Der 74-jährige Schiedsrichter, der kurzfristig einsprang, entschied auf Schiedsrichter-Ball. Werratal schoss die Kugel in die gegnerische Hälfte. Und der Schiri pfiff nicht mehr an.

"Es war frustrierend"- Claus aber beweist Fairness

Wurde der Ball von Kindern aufs Spielfeld geschossen? In dieser Situation? "Es war frustrierend", bemerkt Claus, "doch wir wollen nicht gerichtlich dagegen vorgehen. Und zum Schiedsrichter: Ich war froh, dass er das Spiel überhaupt gepfiffen hat in diesem Alter. Respekt". So sieht Fairness aus. 

Zurück zur FSG-Dritten. Der Lispenhäuser Claus, der früher von seinem Vater Dirk und vom dortigen "Mister Jugendfußball" Oli Iwers trainiert wurde, kommen Training und Spiel im Männerbereich eher entgegen als das im Nachwuchsbereich. Denn dort coachte er einst D-Junioren. "Bei der Dritten kann ich eher Taktik rein bringen. Ob wir zum Beispiel mit Dreier- oder Viererkette spielen. Wenn mir im Spiel was nicht gefällt, dann stelle ich um", sagt er überzeugt. Claus Junior, der gerade seinen Techniker für Automatisierung und Prozess-Leittechnik am Hersfelder Obersberg macht, musste seine Laufbahn als Spieler früh beenden. Arthose im Knie und zwei Knorpelschäden sind die Ursache.

Bebras Dritte spielt gut mit, die Tendenz stimmt

Sein Team spielt gut mit in der C-Liga. Die Tendenz stimmt. Zwei Siege und genannte Niederlage in Herfa stehen zu Buche. Ein wenig riecht es in der Biberkampfbahn gar nach Perspektive. Oder ein wenig mehr. Am kommenden Wochenende ist Kirmes in "Bäwer", erste und zweite Mannschaft spielen am Samstag in Derbys gegen Weiterode. Die Dritte hat spielfrei. Sie muss erst am 8. Oktober wieder ran. Gegen die Zweite der SG Hessen/SVA/SpVgg. Sie will wieder gegen den Strom schwimmen. Und an einem positiven Beispiel für den Fußball arbeiten. (wk) +++


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