SGB nach Sieg gegen Worms: Ziemlich reif für einen Aufsteiger

26.09.22 - Es ist schon erstaunlich, mit welcher Souveränität und Abgeklärtheit die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz derzeit ihre Punkte in der Regionalliga Südwest einfährt. Der Liganeuling spielt aktuell nicht wie ein klassischer Aufsteiger, sondern eher wie ein abgezockter, etablierter Viertligist. Der 4:1 Sieg gegen Wormatia Worms war dafür mal wieder das beste Beispiel.

Denn im Duell der beiden Neulinge wurde der Unterschied zwischen einem "klassischen" Aufsteiger und der SG Barockstadt in der aktuellen Form mehr als deutlich. Während die Wormatia in ihrer Leistung noch schwankend ist und auch am Samstag durch viele leichte Fehler einiges an Lehrgeld bezahlte, überzeugt die SGB schon seit Wochen durch Konstanz und das Vertrauen in die eigenen Stärken.

Das Tor von Eric Ganime (r.) war der Brustlöser
Fehler machen die anderen

Die da wären: eine sehr geringe Fehlerquote, hohe Laufbereitschaft, die fast schon unheimliche Stärke nach Standards und brutale Effizienz vor dem Tor. Diese Attribute waren auch am Samstag die Grundlage für den vierten Sieg aus den letzten sechs Spielen. Spielerisch ging in den ersten 25 Minuten zwar nicht viel, man ließ eben aber auch defensiv in dieser Zeit nichts anbrennen und gestattete dem Gegner dadurch nicht, ins Spiel zu kommen.

Ein Tor nach einer Ecke war dann der Dosenöffner. Fortan hatte die Barockstadt den Gast fest im Griff. Die Wormatia machte nun leichte Fehler, die die SGB eiskalt ausnutzte. Nur in einer kurzen Phase nach der Halbzeit, als Worms zum Anschlusstreffer kam und auf den Ausgleich drückte, kam die Mannschaft von Sedat Gören etwas ins Schwimmen. Mit dem 3:1 durch Marius Löbig mitten in diese Druckphase hinein hatte man aber auch hier die perfekte Antwort parat und das Spiel anschließend wieder im Griff. "Sechs Spiele in Folge ungeschlagen zu bleiben, vier davon zu gewinnen - das ist kein Glück. Die Mannschaft ist einfach enorm gefestigt und strotzt derzeit vor Selbstvertrauen", lobt Gören sein Team.

Geht es wirklich noch gegen den Abstieg?

Während die Mitaufsteiger allesamt im Abstiegskampf stecken, hat die SGB bereits elf Punkte Vorsprung auf Platz 16. Auch wenn Gören betont, dass jeder einzelne Punkt einer gegen den Abstieg ist, muss auch er zugeben, dass "der Abstand schon groß ist." Passieren kann natürlich noch alles, die Saison ist ja noch jung. Aber es bedürfte wohl schon einer langen Negativserie, damit die SGB noch mal ganz unten reinrutscht. Bei den derzeitigen Leistungen deutet darauf allerdings absolut nichts hin. Ganz im Gegenteil: Wenn es so weitergeht, wird sich der Blick wohl eher nach oben richten. (fh)+++