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Künzells Kapitän Julian Parzeller, hier im Spiel gegen Großenlüder - Archivfotos: Jonas Wenzel/yowegraphy

KÜNZELL Nachdreher zum Gruppenliga-Topspiel

Künzell bleibt unbesiegt - und vergrößert seinen Vorsprung an der Spitze

27.09.22 - Es gibt Tage, an denen direkte Duelle im Fußball doch noch entschieden werden. So war es auch am Sonntagnachmittag "An den Tannen" beim TSV Künzell. Der hatte im Spitzenspiel der Gruppenliga die SG Aulatal zu Gast - und die hatte sich aufgrund ihrer kämpferisch starken Leistung einen Punkt verdient - doch kurz vor Ende der regulären Spielzeit legte Künzells Routinier Andreas Drews einen Freistoß aus einer für einen Schützen exquisiten Position ins Tor - der TSV hatte 1:0 gewonnen und im zehnten Spiel den achten Sieg geschafft. Ungeschlagen bleibt Künzell an der Spitze - und baute seinen schmalen, aber feinen Vorsprung auf seine Verfolger ein Stückchen aus.

Munir Tekleyes

Natürlich war der Siegtreffer anschließend Gegenstand einiger Diskussionen - obwohl er nur ein Spiel entschied. Nicht mehr und nicht weniger. Andi Drews freute sich diebisch. Nicht nur, weil seine gelungene Aktion seinem Team drei Punkte bescherte - auch weil es ihm sichtbar leicht fiel, die Kugel zu platzieren und in der Kiste unterzubringen. Stand Aulatals Abwehrmauer nicht richtig? Oder was war los? Manche der Zuschauer wollten dem einige Male glänzend haltenden Gästekeeper Fabian Lepper einen spielentscheidenden Fehler ankreiden - doch so leicht ist das im Mannschaftsspiel Fußball nicht. 

Verständlicher Ärger über späten Gegentreffer

Siegtorschütze Andi Drews Archivfoto: Carina Jirsch

Aulatals Coach Martin Friedrich Archivfoto: Hans-Hubertus Braune

Luca Eckhardt Archivfoto: Hans-Hubertus Braune

"Natürlich ärgert man sich, wenn man so kurz vor Spielende noch ein Gegentor kassiert", meinte Aulatals Trainer Martin Friedrich, der sich selbstredend aber vor seinen Torwart stellte. Er sah es ähnlich, dass es gar nicht zum Freistoß hätte kommen dürfen, dass der Gast zuvor nicht gut verteidigt hatte. Oder, wie es Künzells Coach Timo Möller ausdrückte, sein Rechtsverteidiger Franz Jestädt diese Passivität des Gastes clever nutzte und "auf das Bein des Gegners gewartet hatte".

Fotos: Jonas Wenzel/yowegraphy

Simon Herbach

An der Berechtigung von Künzells Sieg gab es - auch wenn er so spät zustande kam - kaum einen Zweifel. Der Gastgeber spielte bei vom Regen aufgeweichten und tiefen Boden nicht toll, bewies aber eine gefällige Struktur, ansehnlichen Aufbau mit einigen Verlagerungen - und Geduld. "Besonders unsere erste Halbzeit war gut", beobachtete Möller, "wir hatten viel Ballbesitz, unser Gegenpressing hat funktioniert". Zwei Chancen blieben da gegen die tief stehenden und mit starkem Zentrum - das bildeten die Innenverteidiger  GeorgMuratidi und Sebastian Schuch sowie die Sechser Simon Hennighausen und Moritz Wernick - verteidigenden Gäste in Erinnerung. Simon Herbachs tückischen Kopfball-Aufsetzer entschärfte Lepper, kurz vor der Pause hatte Aulatal nach Tim Farnungs scharfer Eingabe und anschließendem Abschluss einfach nur Glück. 

Luca Eckhardt: "Als Stürmer hast du nicht viel Zeit"

Im zweiten Abschnitt blieb Künzell zunächst dran - Aulatal aber fasste auch in seinen Offensivbemühungen Mut. "Wir haben dann temporär Akzente nach vorn gesetzt", sagte Friedrich. Konter liefen vornehmlich über links. Ärgerlich, dass Kilian Krapp bei der besten Chance in einer Überzahl-Situation den besser postierten Mitspieler übersah. "Als Stürmer hast du halt nicht viel Zeit", nahm Luca Eckhardt, mit zehn Toren Aulatals treffsicherster Angreifer im bisherigen Verlauf der Serie, seinen Mitspieler in Schutz. Eckhardt biss sich durch, nachdem er bereits im Spiel zuvor gegen Lütter grippegeschwächt ins Spiel gegangen war. 

Positives aber nahm er mit. "Wir können erhobenen Hauptes den Platz verlassen", meinte er, "über 90 Minuten haben wir ein gutes Spiel gemacht. Künzell hatte insgesamt schon ein Chancenplus". Zum Beispiel, als sich der junge Kapitän Julian Parzeller den Ball kurz, ansatzlos und nicht mit mehr Platz als auf einem Bierdeckel den Ball auf seinen rechten Fuß legte - sein Flachschuss vom Sechzehner aber haarscharf vorbeistrich. Oder ein weiterer Abschluss - ein zweiter Ball nach einer Ecke - knapp am Tor vorbeiging. 

Doch, Hand aufs Herz, ihr Künzeller: Es wäre gut, nach Spielverlagerungen und gut aufgebauten Angriffen Punch und Durchschlagskraft im letzten Drittel zu entwickeln - und nicht auf dem Weg zum Tor an Geschwindigkeit zu verlieren. Das kann der Spitzenreiter in seinen Aufgaben am nächsten Wochenende besser machen: am Freitag beim Derby in Horas, am Montag in Oberzell. Aulatal darf sich beim "angeschlagenen Boxer" Eiterfeld bewiesen - und im Heimspiel gegen Freiensteinau. Zwei weitere Herausforderungen für die SG, für die der 18-jährige Luca Kurz sein erstes Spiel im Männerbereich bestritt. (wk) +++


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