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Es wird nochmal nachgelegt: Das Backhaus in Kölzenhain läuft auf Hochtouren. - Fotos: Dieter Graulich

ULRICHSTEIN "Ergebnis kann sich sehen lassen"

Dorfbackhaus: Meilenstein für den kleinsten Stadtteil offiziell eingeweiht

27.09.22 - "Wir sind heute hier zusammengekommen und für unseren kleinsten Stadtteil Kölzenhain, einen Meilenstein offiziell einzuweihen. Das Backhaus wurde von Grund auf saniert und der wichtigste Bestandteil einer solchen Einrichtung, der Backofen, wurde neu aufgebaut", so Bürgermeister Edwin Schneider am Samstagnachmittag bei der Einweihung des Dorfbackhauses. Damit sei der Fortbestand dieses kleinen, aber wichtigen Gebäudes über viele Jahrzehnte gesichert.

Das Backen hatte früher eine ganz besondere Bedeutung, denn Brot war das Hauptnahrungsmittel. Nahezu jede Familie, die ausreichend Mehl zur Verfügung hatte, stellte ihr eigenes Brot her. Der Sauerteig wurde zu Hause zubereitet, zu Laiben geformt und auf Backbrettern zum Backhaus getragen beziehungsweise mit der Schubkarre dorthin gefahren. Die Reihenfolge, wer wann backen durfte, wurde durch Auslosung eine Woche vorher bestimmt und auf einer Tafel im Backhaus angeschrieben. Auch der sonntägliche Kuchen wurde hier gebacken.

An Bedeutung verloren

Bürgermeister Schneider wies darauf hin, dass die Backhäuser bis in die 1960er Jahre noch in regem Gebrauch waren. Heute hätten sie leider ihre Bedeutung in den Orten verloren. Das Brot werde zuallermeist beim Bäcker gekauft oder in hochmodernen Backöfen zu Hause gebacken.

Die Stadt könne die Backhäuser nur noch zu geringem Maß unterhalten. In Bobenhausen wurde im Zuge des Anbaus an das Feuerwehrgerätehaus das davorstehende Backhaus abgerissen. In Kölzenhain aber sei das Backhaus ein elementar wichtiger Bestandteil der Dorfgemeinschaft. Es gibt hier nur die Feuerwehr und die Jagdgenossenschaft. Und für den Erhalt der Feuerwehr, für die Dorfgemeinschaft und für die Geselligkeit sei das Backhaus nahezu der wichtigste Baustein. Deshalb seien sich der Magistrat und die städtischen Gremien auch schnell einig gewesen, dass es in Kölzenhain unbedingt erhalten werden müsse.

Realisierung durch Fördergelder

Ortsvorsteher Volker Repp sei mit diesem Vorhaben auf die Stadt zugekommen und der Magistrat habe die notwendigen Schritte eingeleitet. Die Arbeit selbst, hätten aber die Kölzenhainer Bürgerinnen und Bürger, an der Spitze mit OV Volker Repp, erbracht. Der Bauantrag wurde im Oktober 2019 beim Kreisbauamt eingereicht und die Baugenehmigung lag am 05.12.2019 vor. Bei der Finanzierung des Projektes hatte der Magistrat die Vorgabe beschlossen, dass die Stadt hier unter dem Strich möglichst wenig oder besser gar keine Kosten zu tragen habe.

Allerdings sollte die Stadt bei den anstehenden Zahlungen in Vorlage treten. Deshalb wurden im Haushalt 2020 auch 60.000 Euro für das Backhaus eingestellt. Aber auch eine Förderung wurde bereits in Höhe von 38.000 in den Haushalt eingestellt. Die Gesamtkosten hatte Volker Repp in dem Bauantrag mit rund 33.500 Euro beziffert. Das Projekt sollte über die Stadt mit einer Förderung aus Leader mitfinanziert werden. Auch die Feuerwehr und die Jagdgenossen hatten zu dieser Zeit schon dankenswerterweise finanzielle Beteiligungen zugesagt.

Erstmals sollte in dem Projekt "Backhaus Kölzenhain" auch die Eigenleistungen über Leader gefördert werden, was ein schwieriges Unterfangen bedeutete. Hier habe aber das Amt für Wirtschaft und den ländlichen Raum sehr gut geholfen und alle Möglichkeiten der Eigenleistungsförderung aufgezeigt. Der Zuwendungsbescheid über die errechneten Fördergelder von 38.000 Euro kam dann im Juni 2021.

"Ergebnis kann sich sehen lassen"

Nach dem Bewilligungsbescheid wurde mit den Arbeiten begonnen, die Ortsvorsteher Repp in einer Präsentation aufzeigte. Er verwies dabei auf 1260 Stunden Eigenleistung der Bürgerinnen und Bürger hin und dankte dafür. Diese stolze Leistung hob auch Anja Püchner, Leiterin des Amts für Wirtschaft und den ländlichen Raum hervor, die auch die Glückwünsche des 1. Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak übermittelte. "Das Ergebnis kann sich sehen lassen", meinte sie bezüglich der verausgabten 38.000 Euro Fördermittel und wünschte der Bevölkerung viel Erfolg bei der Nutzung.

Abschließend an den offiziellen Teil wünschte Bürgermeister Schneider der Dorfgemeinschaft, dem Ortsbeirat und dem Backhaus für die Zukunft alles Gute und dass weiterhin die guten Brote, Haxen, Hähnchen und weitere Leckereien die Feste in Kölzenhain bereichern. (gr) +++


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