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07.09.09 - REGION

„Ein wichtiges Ergebnis der Gespräche zwischen der Hessischen Landesregierung und der Spitze der Deutschen Bahn AG ist die Modernisierung der Vogelsbergbahn. Hessen und die Bahn sind sich einig, dass die Strecke nicht nur erhalten, sondern weiterentwickelt wird, um dauerhaft ein attraktives Fahrgastangebot zu ermöglichen“, sagten der Hessische Ministerpräsident Roland Koch, Wirtschafts- und Verkehrsminister Dieter Posch und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Dr. Rüdiger Grube im Anschluss an den ersten „Bahngipfel Hessen", teilte die Bahn heute in einer Presseerklärung mit.

Bahnchef Grube kündigte dabei an, dass die Deutsche Bahn bis 2011 mit einer Gesamtsumme von 24,6 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm II die Vogelsbergbahn ausbauen werde um die Einführung eines Stundentaktes auf der Strecke Gießen – Fulda zu ermöglichen. Gleichzeitig solle die Höchstgeschwindigkeit von derzeit 90 km/h auf bis maximal 120 km/h steigen. Hierfür müssten Schienen und Gleisbett sowie die 36 Brücken und 62 Durchlässe zunächst intensiv überprüft und bei Bedarf modernisiert werden. Hinzu kommen Bauarbeiten an mehreren Bahnübergängen mit denen zusätzlich ein höheres Sicherheitsniveau erreicht werde. Im Frühjahr 2010 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, fasste Grube die Pläne der Bahn zusammen.

Der Bahngipfel Hessen war von Ministerpräsident Koch und dem neuen DB-Vorstandsvorsitzenden, Dr. Rüdiger Grube, bei ihrem ersten Treffen nach seinem Antritt im Mai verabredet worden, damit die Zusammenarbeit in dem für den Bahnverkehr enorm wichtigen Verkehrsknotenknotenpunkt im Herzen Deutschlands noch einmal intensiviert wird.

Fahrgastverband Pro Bahn e. V. spricht von "Schritt zur Zukunftssicherung"

„Als guten Tag für die Zukunft des hessischen Nahverkehrs“ bezeichnet der Fahrgastverband Pro Bahn e. V. in Osthessen die Zusage des Landes Hessen, erhebliche Geldmittel in die Vogelsbergbahn Fulda – Gießen (RMV - Linie 35) zu investieren. Dies sei ein weiterer Schritt zur Zukunftssicherung dieser Strecke. Allerdings müsse die Modernisierung nun zügig abgeschlossen werden. „Hier finden die Mittel aus dem Konjunkturprogramm II eine sinnvolle Verwendung. Das hat Vorbildcharakter für andere Bundesländer. Investitionen in den Nahverkehr sind immer Investitionen in die Zukunft“, sagte Thomas Bayer, stellvertretender Landesvorsitzender von Pro Bahn e. V. in Hessen.

Seit 2004 sei viel Geld in die Sanierung von fünf Brücken z. B. in Fulda - Horas oder Bimbach und die Modernisierung einzelner Steckenabschnitte gesteckt worden, jedoch bleibe noch viel zu tun. Es müsse ausgeschlossen werden, dass die angekündigte Fahrzeitverkürzung durch die Anhebung der durchschnittlichen Geschwindigkeit von 90 auf bis zu 120 km/h zu Lasten der zwölf kleinen Regionalbahn-Haltepunkte (RB) geht. Der RMV habe mehrfach angekündigt, fünf bis sechs dieser Haltepunkte schließen zu wollen. Die Lage der Haltepunkte sei jedoch bereits heute prekär: Seit dem Fahrplanwechsel Ende 2006 halten hier nach Angaben von Pro Bahn e. V. von Montag bis Freitag (täglich) zehn Züge weniger als früher.

Zudem sei eine Fahrzeitverkürzung dringend erforderlich. Aus Sicht des Fahrgastverbandes ist dies nicht ohne den Bau neuer Kreuzungsstellen, die Begradigung einiger Streckenabschnitte, die Schließung (sowie Nachrüstung) der über 100 Bahnübergänge an der Strecke zu schaffen. Ob die zugesagten Mittel dafür ausreichten, bleibe fraglich.

Caspar/CDU: „Bund muss Gelder bereitstellen“ – „Bahn wichtiger Verkehrsträger in Hessen“

Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag begrüßte das heutige Gespräch zwischen der Deutschen Bahn AG und der Landesregierung. „Der erste hessische Bahngipfel ist ein deutliches Zeichen für die Rolle und die Wichtigkeit der Bahn in Hessen“, sagte Caspar in Wiesbaden. „In der Landespolitik haben wir deutliche Schwerpunkte für einen weiteren Ausbau der Schienenverkehrswege gelegt. Trotz aller Anstrengungen des Landes steht aber auch der Bund in der Pflicht und muss die 6,5 Milliarden Euro für den Verkehrsknotenpunkt Frankfurt Rhein-Main-plus schnellstmöglich bereitstellen“, so Caspar.

Für den Ausbau der hessischen Bahnhöfe stehen bis zum Jahr 2011 rund 34 Millionen Euro zur Verfügung. Insgesamt profitieren 235 Bahnhöfe in Hessen vom Konjunkturprogramm. „Die Modernisierung von Bahnhöfen und Haltestellen ist zentral für den Öffentlichen Personennahverkehr. Die Fahrgäste erwarten zu Recht attraktive und moderne Einrichtung“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion.

Caspar sprach auch die Bedeutung der Mitte-Deutschland-Verbindung an. „Wir freuen uns besonders, dass das Angebot auf dieser Strecke vorerst erhalten bleibt. Sie dient dem fortlaufenden Zusammenwachsen der alten und neuen Bundesländer und muss daher unbedingt gewährleistet werden. Wir hoffen, dass der Bund hier seiner Verantwortung nachkommt“, so Caspar.

"Bahn-Gipfel" Hessen: TRANSNET vermisst Aussagen zur Situation der Arbeitnehmer

TRANSNET hat die Gespräche zwischen der Hessischen Landesregierung und dem Vorstand der Deutschen Bahn grundsätzlich begrüßt. "Im Einzelnen ist aber vieles unkonkret geblieben", kritisierte TRANSNET-Gewerkschaftssekretär Andreas Schäfer. "Vor allem vermissen wir Aussagen zur Situation der Beschäftigten." Schäfer verwies insbesondere auf die aktuelle Situation bei DB SchenkerRail, der Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn. "Dort bangen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ganz konkret um ihre Arbeitsplätze, auch in Hessen", so der Gewerkschafter. "Es wäre ein lohnendes Thema für einen Bahngipfel gewesen, darüber zu reden, wie man den Beschäftigten die Ängste nimmt und wie man den Güterverkehr auf der Schiene insgesamt fördern könnte."

Andreas Schäfer bemängelte ferner, dass die Zukunft der Mitte-Deutschland-Verbindung unkonkret geblieben sei. "Das Land Hessen hat sich offenbar damit abgefunden, dass die DB AG das Fernverkehrsangebot auf dieser Strecke massiv zurückgefahren hat. Hier hätten wir uns mehr Ideen und mehr Einsatz für diese wichtige Strecke gewünscht." Zu begrüßen sei dagegen aus Sicht der Gewerkschaft, dass die Deutsche Bahn auf dem Bahn-Gipfel die Bereitschaft zu weiteren Infrastruktur-Investitionen in der Region bekundet habe. +++

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