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Horst Türke (links) überreicht Susanne und Hartmut Greb die Gartenplakette - Fotos: privat

SCHLITZ Alte Obstsorten und Totholz im Garten

Auszeichnung mit der Plakette "Natur im Garten Hessen" in Fraurombach

02.10.22 - Welchen Unterschied ein naturnah bewirtschafteter Garten zu einem englischen Rasen oder Schotterflächen ausmacht, zeigt das Wiesen- und Gartenland von Familie Greb in Fraurombach. Trotz der Trockenheit und Dürre im Sommer dieses Jahres ist eine erstaunliche Artenvielfalt im Gelände von Katharina, Susanne und Hartmut Greb zu finden. Der Natur ihren Raum lassen, eingreifen, pflanzen und pflegen, wo es nötig ist, aber auch den alten Bäumen ihre Funktion im Naturkreislauf erlauben.

Horst Türke vom Kreisverband Lauterbach zur Förderung des Obstbaus, der Garten- und Landschaftspflege e. V. überzeugte sich dieser Tage selbst vom Garteninventar am Ortsrand von Fraurombach und verlieh im Anschluss die Plakette, die den Greb`schen Garten als zertifiziert nach den Kriterien "Natur im Garten" ausweist.

Verzicht auf Pestizide

Der Verzicht auf Torf, chemisch-synthetischen Dünger und Pestizide sind die Kernkriterien für die Auszeichnung, daneben spielen Naturgartenelemente eine Rolle: Wildgehölze wie Holunder und Nussstrauch, ein Naturrasen, eine Wildblumenwiese, das Zulassen von Wildwuchs wie Brennnesseln ("wildes Eck"), standortgerechte Bäume und Stauden und möglichst ein Feucht- oder Trockenbiotop wie z. B. eine Trockenmauer. Weiterhin werden die Nutzung von Kompost und Regenwasser, ein Gemüse- und Kräutergarten, Beerensträucher und Nützlingsunterkünfte wie Nistkästen oder Insektenhotel mit in die Bewertung aufgenommen.

Wenn dann noch der Boden nahezu unversiegelt ist, möglichst plastikfrei gegärtnert wird und Tiere einen Lebensraum haben, ist die Plakette eine tolle Auszeichnung für die Bemühungen der Bewohner um ein naturnahes Umfeld, das überdies pflegleichter als wöchentlicher Kurzschnitt ist. Doch nicht alle Kriterien müssen auf einmal erfüllt sein, die Zertifizierung soll auch als Beratung dienen und Anregung für weitere Naturelemente geben.

Grüne Oase

Im Garten in Fraurombach tummeln sich Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge wie der seltene Schwalbenschwanz und die nützlichen Hornissen haben im hohlen Apfelbaum ihr zuhause, der auch beliebt bei den Spechten und Kleibern ist. Im Steinhaufen findet die leuchtende Zauneidechse ihr Versteck und die Blindschleichen bevölkern die Grashaufen im Gelände. Am alten Bauernhaus haben Fledermäuse unter den Schindeln ein Sommerquartier bezogen und in den zahlreichen Nistkästen brüten Blau- und Kohlmeise, an der Vogeltränke geben sich Spatz und Grünfink ein Stelldichein.

Der Hausrotschwanz hat vier Junge großgezogen. Eine kleine grüne Oase ist der Garten von "Ahlremesch". Lässt man der Natur an einigen Stellen ihren Lauf, wird man mit interessanten Erlebnissen an Blüten, Büschen und Bäumen belohnt. Wer weiß schon, dass die Veränderliche Krabbenspinne, daher ihr Name, auf den Rosenblüten ihre Farbe wechseln kann, um für ihre Beutetiere nahezu unsichtbar zu sein? Den Blick schärfen für die kleinen Abenteuer im eigenen Garten ist ein Ziel der Natur-im-Garten-Bewegung.

Wer sich selbst mit dem Gedanken trägt, seinen Garten zertifizieren zu lassen, wendet sich an Horst Türke in Altenschlirf, Tel. 06643/4397278 oder unter www.naturimgartenhessen.de im Internet zu finden. (pm) +++


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