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Jetzt kommt die Gelbe Tonne im Kreis - aber nicht für alle
08.10.22 - Mit Beginn des Jahres 2023 werden im gesamten Gebiet des Abfallwirtschafts-Zweckverbandes (AZV) und des Müllabhol-Zweckverbandes (MZV, Rotenburg, Bebra und Ronshausen) Gelbe Abfalltonnen eingeführt. Diese lösen die Gelben Säcke ab. Einzig und allein ein Bezirk in der Kreisstadt Bad Hersfeld behält die Säcke. Aber warum?
Diese Ausnahme ist der gesamte Bezirk 4 in Bad Hersfeld, der grob die Innenstadt und den Bereich Frauenberg umfasst. "Einige Anwohner im Bezirk 4 sind über diese Entscheidung allerdings nicht glücklich und wünschen sich ebenfalls eine Ausstattung mit einer Gelben Tonne auf ihrem Grundstück", schreiben die Stadt Bad Hersfeld und der AZV in einer aktuellen Pressemitteilung. Es hätten sich bereits einige Bürger aus dem betroffenen Bezirk gemeldet, um trotzdem eine Gelbe Tonne zu erhalten.
In den Verhandlungen über das Abholsystem zwischen dem AZV und den zuständigen Dualen Systembetreibern sei aufgrund der "negativen Erfahrungen in beengten Innenstadtbereichen mit den sehr begrenzten Stellplatzmöglichkeiten auf den Grundstücken" beschlossen worden, dass in diesem Bereich die Abfuhr weiterhin über Gelbe Säcke erfolgen muss. "Die Forderung des AZV nach einem Mixsystem aus Säcken und Tonnen - je nach Kundenwunsch - haben die Dualen Systeme bei den Verhandlungen strikt abgelehnt. Auch eine Splittung des Bezirkes 4 in Kernzone und Außenbereich wurde nicht akzeptiert, da die Bezirksteilung betriebswirtschaftliche Nachteile des Systembetreibers zur Folge gehabt hätte und damit eine Abfuhr nicht wirtschaftlich erfolgen könne", so AZV und Stadt.
Der AZV kündigt an, zunächst ab Januar 2023 Erfahrungen bei der Abholung der Geben Säcke im Bezirk 4 zu sammeln. "Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird der AZV Gespräche mit dem zuständigen Systembetreiber 'PreZero Dual' führen, ob und welche Anpassungen des Abholsystems im Bezirk 4 nötig sind beziehungsweise umgesetzt werden können. Zu diesen Gesprächen wird auch die Kreisstadt Bad Hersfeld eingeladen", so der AZV.
Abgabe von Gelben Säcken nur mit Anwohner-Nachweis
Gelbe Säcke gibt es ab Januar 2023 nicht mehr an den Kassen der Supermärkte oder in den Rathäusern oder Gemeindeverwaltungen, wie Andreas Lingner vom AZV auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS mitteilt. Die betroffenen Haushalte im Bezirk 4 werden in der ersten Dezemberhälfte kostenfrei mindestens zwei Rollen mit jeweils 13 Gelben Säcken erhalten.Später können die Betroffene kostenfrei Gelbe Säcke beim AZV in der Kleinen Industriestraße 6 oder bei Fehr-Knettenbrech abholen. Der AZV weist darauf hin, dass die Kontrolle der Abgabe in der Zuständigkeit des vom Landkreis beauftragten Systembetreibers 'PreZero Dual" und der von dort beauftragten Firma Fehr-Knettenbrech liege. "Die Abgabe der Gelben Säcke in der AZV-Verwaltung erfolgt nur auf Nachfrage und Nachweis, ob der Anwohner aus Bezirk 4 (Bad Hersfeld) kommt", so Lingner. "Die Grundverteilung an die Haushalte im Bezirk 4 und die gegebenenfalls notwendige Nachlieferung muss durch die Fehr-Knettenbrech sichergestellt werden."
Insgesamt werden laut AZV rund 30.000 Gelbe Tonnen und Container verteilt. Wer bis zum Jahresende eine Gelbe Tonne aufs Grundstück gestellt bekommt, sollte diese bis zur ersten Abholung im Januar nicht benutzen. Denn bis zum Jahresende werden ausschließlich noch Gelbe Säcke mitgenommen. Der AZV begründet die Umstellung auf die Tonne unter anderem mit hygienischen Vorteilen, da in der Vergangenheit die Säcke oftmals durch Tiere oder Witterung aufgerissen worden seien. "Zudem werden Rohstoffe für die Produktion der Gelben Säcke eingespart", so der AZV in seiner "Abfallzeitung".
Was ändert sich mit der Gelben Tonne?
Wer bisher eine normale Papiertonne (120 oder 240 Liter) hatte, bekommt auch eine normale Gelbe Tonne (240 Liter). Bei Mehrfamilienhäusern, bei denen ein Papiercontainer steht, wird ein gleich großer gelber Container aufgestellt. Tonnen und Container werden wie bisher in vierwöchigem Abstand geleert. Im Bezirk 4 werden die Gelben Säcke zukünftig in 14-tägigem Abstand eingesammelt. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, weiterhin Gelbe Säcke (oder transparente Säcke), die man allerdings selbst kaufen muss, bei den Abholterminen dazuzustellen. "Falls der Bedarf temporär einmal größer sein sollte, können zusätzlich gelbe oder transparente Säcke zur Abholung bereitgestellt werden. Bei ständigem Mehrbedarf sollte jedoch die Entsorgung der Leichtverpackungen über eine weitere 240-Liter Gelbe Tonne oder einen 1,1-Kubikmeter-Container geregelt werden", so Lingner. In die Gelbe Tonne gehört all das, was bis zum Jahresende in Gelben Säcken abgeholt wird, so der AZV. Laut AZV und MZV ändert sich bei Altpapier und Altglas im gesamten Landkreis nichts.Ansprechpartner bei Änderungswünschen zur Gelben Tonne" oder im Bezirk 4 für die Bestellung von Gelben Säcken ist für beide Verbände die Firma Fehr-Knettenbrech, Telefon 06621/ 969-211 oder -212, E-Mail hef-gelbetonne@fehr-knettenbrech.de. (Christopher Göbel) +++