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Der Sabotageakt gegen die Deutsche Bahn hat uns die Verwundbarkeit der Kritischen Infrastruktur vor Augen geführt. - Archivfoto: O|N

REGION Kommentar von Bertram Lenz

Die Bahn-Sabotage sollte uns die Augen öffnen: Kritische Infrastruktur im Fokus

10.10.22 - Die Sabotage vom vergangenen Samstag, als Unbekannte wichtige Kommunikationskabel der Deutschen Bahn in Berlin und Nordrhein-Westfalen zerstört hatten, sollte nun auch dem Letzten die Augen dafür öffnen, wie anfällig unsere sogenannte Kritische Infrastruktur ist. 

Das Werk, das von erheblicher krimineller Energie zeugt, hatte den Bahnverkehr in vielen Teilen Norddeutschlands stundenlang lahmgelegt, weil die Kommunikation zwischen den Leitstellen, die den Zugverkehr steuern, und den Zügen nicht mehr möglich war. Auch in Hessen waren die Folgen zu spüren, warteten doch beispielsweise einige hundert Reisende am Kasseler Bahnhof Wilhelmshöhe darauf, in Richtung Norden weiterreisen zu können.

O|N-Redakteur Bertram Lenz. Archivfoto: O|N/Carina Jirsch

Noch wird spekuliert, welche Motivation die Täter bewogen haben könnte, den Sabotageakt zu verüben. Derzeit schießen die Spekulationen ins Kraut, werden die Unbekannten entweder dem rechten beziehungsweise linken extremistischen Politflügel zugeordnet oder auch ein Zusammenhang mit dem russischen Überfall auf die Ukraine vermutet. Was generell höchste Besorgnis hervorrufen sollte, ist die Feststellung von Michael Wiesner, Sprecher des Expertengremiums "Arbeitsgruppe Kritische Infrastrukturen", wonach das Vorgehen nur ein Testdurchlauf gewesen sein könnte, um die Auswirkungen einer solchen Sabotage zu sehen.

Sicherlich keine Amateure

Fakt ist, dass die Täter sicherlich keine Amateure, sondern Profis sind. Ausgestattet mit Insiderwissen und genügender Zeit zum Planen und Ausführen ihres Vorhabens. Und es steht zu befürchten, dass - ohne den Teufel an die Wand malen zu wollen - dieser Anschlag auf die Bahn nur der Aufgalopp zu einer möglichen noch größeren Attentatsserie sein könnte. Auch mit dem Ziel, die Bevölkerung zu verunsichern, um so langfristig eine Destabilisierung des demokratischen Systems zu erreichen.

Daher sind jetzt die Verantwortlichen auf allen Ebenen unseres politisch/wirtschaftlich/gesellschaftlich-sozialen Gemeinwesens gefordert, sich konkrete Gedanken um den Schutz der hochsensiblen Kritischen Infrastruktur zu machen. Neben dem jüngsten Sabotageakt gegen die Deutsche Bahn waren Unternehmen und Institutionen auch in Osthessen in den vergangenen Monaten das Ziel von Cyberangriffen. Es ist höchste Zeit, hier vorausschauend und vorbeugend aktiv zu werden, sonst könnten wir - sinnbildlich gesehen - irgendwann plötzlich im Dunkeln sitzen.

Und ein Blackout als Folge eines flächendeckenden Stromausfalls wäre vielleicht nur der Anfang für noch größeres Ungemach. (Bertram Lenz) +++


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